Eingriff in die historische Substanz geplant
Die HNA, hat den Durchblick verloren. Jetzt sieht sie die Homberger Schirnen am Fritzlarer Marktplatz.
Der Architekt Christian Gerlach, der diese Ideen vorstellt, stammt zwar aus Fritzlar, die reale Situation befindet sich allerdings in Homberg.
Die Schirnen in Homberg wurden ursprünglich nicht gebaut, um als Verkaufsstände zu dienen. Sie sind eine Folgenutzung für eine statische Lösung, um die Kräfte aufzufangen, die von oben durch den Kirchplatz nach unten wirken.
Entsprechende konstruktive Bauten mit gemauerten Rundbögen wurden auch an anderen Orten errichtet.
Ein Beispiel befindet sich am Erfurter Dom, ein anderes in Görlitz, direkt an der Neiße.
In Homberg schlossen die statischen Konstruktionen an den Marktplatz an und konnten als Verkaufsstände genutzt werden. Allerdings hatte man schon frühzeitig erkannt, dass es sinnvoll ist, die Vorderfront zu schließen. Dazu wurden wahrscheinlich Bauelemente der nach der Reformation im dreißigJährigen Krieg zerstörten Burg verwendet.
Historische Zusammenhänge und Schutz von Kurlturgut scheint der von Homberg bevorzugte Architekten wenig zu berücksichtigen, wenn er die historische Bausubstanz herausreißen und eine Glasfront einsetzen will.
Foto: Görlitz, Pfarrkirche St. Peter und Paul