Anlagebetrug mit Algenzucht
Am 13. Juni 2012 erwähnte die Bauverwaltung erstmalig Algenzucht als Teil eines Technologieparks, zusammen mit der Altreifen-Pyrolyse sollte sie realisiert werden. siehe hier
Am 10. Juni 2013 beschloss das Regierungspräsidium in Abweichung vom gültigen Regionalplan weitere 6,1 ha der ehemaligen Schießanlage als Gewerbegebiet für Algenzucht auszuweisen. hier
Am 20. August 2013 stellen sich ein Mitarbeiter der Ökologische Projekte AG (ÖPAG) und Herr Pannach als Firma etg-Projekt vor, die in Homberg eine Algenzucht aufbauen wollten. Im Frühjahr 2014 wolle man anfangen. siehe hier
Die ÖPAG und die etg-Projekt gehören zu einem Firmennetzwerk von Schumann&Schumann, Potsdam. Diese Firmen existieren nicht mehr oder sind insolvent. Ziel war private Anleger zu gewinnen, denen ungesichert Darlehen zur Finanzierung der Algenzucht angeboten wurden.
Eine neue Firma, Algen-Park AG (ALPAG), hat Anleger von der ÖPAG übernommen, die Umstände sind noch nicht geklärt. Die ALPAG hat weiteren Anleger Algenzuchtmodule verkauft und ihnen monatliche Gewinne aus der Algenzucht versprochen.
Kapitalanlagebetrug
Wie viele Anleger auf diese Weise um ihr Geld gebracht wurden, ist noch nicht bekannt. Von den Firmen gibt es zur Zeit keine zustellfähige Adressen. Wie verzweifelt die Anleger sind, ist auf dem Verbraucherschutz-Forum nachzulesen.
Indirekt wird der Anlagebetrug von städtischer und staatlicher Seite unterstützt.
Durch die Ausweisung von Gewerbeflächen für die Algenzucht erhalten die Betrugsfirmen ein Argument, mit dem sie bei den Anlegern Vertrauen erwecken können.
Noch am 15. Mai 2014 legte die Hessische Landgesellschaft (HLG) eine Preisberechnung für die ehemalige Schießanlage vor, ausdrücklich zum Zwecke der Algenzucht.
Zu diesem Zeitpunkt war das betrügerische Vorgehen bei der Algenzucht schon bekannt.
In Homberg schweigt die Presse
In Bassum, südlich von Bremen war die 2012 die erste Algenzuchtanlage geplant, es war nichts weiter als ein Vorzeigeprojekt mit denen Privatleute gelockt wurden. Einige Monate wurde bei Schumann&Schumann von Baufortschritten berichtet, die es nicht gab. Die lokale Presse wurde aufmerksam und berichtete.
Die Kreiszeitung Bassum schrieb am 17. Mai 2014: "Das Geschäft mit den Algen" vom Ende des Projektes und einem weiteren Firma im Netzwerk für die ungesicherte Algenanlage, den "Energie Strategen"
Das Ludwigsluster Tageblatt recherchierte selbstständig zu dem Algenprojekt in Neustadt-Glewe und nutzte Berichte aus Bessum.
24. Mai 2014: Apothekenreine Alge kommt
5. November 2014: Algenpark: Stadt zieht Reissleine
13. November 2014: Außer dem Vertrag gibt es nichts
Die Homberger HNA schwieg zu den Betrugsgeschäften mit den Algen. Am 15. Mai 2014 klärte ich in der Stadtverordnetenversammlung über das Algennetzwerk auf. Die Reaktion beschrieb Ulrike Lange-Michael in ihrem Kommentar zur Sitzung:
"Die Positionen scheinen zementiert, ein echter Meinungsaustausch findet nicht statt, dafür hagelt es Anwürfe („Schwachsinn!“, „Sei vernünftig“, „dumme Anschuldigung“)."
Über die Geschäfte der Algenzüchter berichtete die HNA nicht, weder zu der Sitzung noch danach – andere Lokalzeitungen berichteten und tauschten sich dabei gegenseitig aus.
In Homberg scheint es ein Einverständnis zwischen HNA-Redaktion und dem Rathaus zu geben.
Weitere Berichte zum Thema hier.