Der neue Wochenmarkt – ein Flop?
Der zweite Markttag nach dem lange angekündigten Neustart zum 1. Juni ist vorbei.
Die 15 Marktbeschicker, die am 1. Juni angeblich wegen des schlechten Wetters nicht gekommen waren, kamen auch bei strahlenden Sonnenschein am 8. Juni nicht.
Bereits im März hat der Stadtmarketingmanager Dr. Richhardt diesem "Erfolg" schon vorgebaut. 'Auf der Homepage der Stadt vom 20. März heißt es.
"Trotzdem gelang es den Organisatoren einige Anbieter nach Homberg zu locken. „Wir rechnen am 1. Juni ab 8:00 Uhr nicht gleich mit einem durchschlagenden Erfolg, sondern gehen davon aus, dass ein solcher Markt wachsen muss“.
Keine Werbung für den Markt
Es gab auch keine Werbung für den Wochenmarkt. Woher sollen die Homberger wissen, dass sie auf dem Homberger Markt ab sofort samstags einkaufen können? Keine Werbung, nicht einmal auf den großen Tafeln an den Stadteinfahrten.
Eine so schlecht beworbener Markt ist ein wirtschaftliches Risiko für Standbetreiber. Sie können den Umsatz nicht kalkulieren, wissen nicht, ob sie ihre Kosten an einem Samstag auf dem Homberger Marktplatz erwirtschaften. In einer solchen Situation wägen Standbetreiber ab und fahren auf die Markte, wo es sich lohnt, wie zum Beispiel in Melsungen.
Findet am nächsten Samstag überhaupt ein weiterer Markt statt? Im Blättchen und auf der Homepage der Stadt findet man nur die Ankündigung eines französischen Marktes vom 27. bis 29. Juni auf dem Marktplatz. Auch diese Meldung findet man nur, wenn man gezielt danach sucht.
Eine solche Markteinführung zeugt entweder von Unfähigkeit oder von Unwillen. Die Ankündigungen, die schon lange im Voraus mit einer Umfrage gemacht wurden, stellen sich angesichts des Ergebnisses als leeres Gerede heraus.
In dem Bericht über die Umfrage kann man lesen:
Lokale Anbieter sollen sich bitte melden
Für 2013 werden gezielt Marktbeschicker im Bereich Lebensmittel angesprochen. Gerne würden wir auf lokale Anbieter zurückgreifen, die hiermit aufgefordert werden, sich mit dem Stadtmarketing in Verbindung zu setzten.
Die Händler sollen sich melden, so als ob die Händler nur auf die Chance warten würden in Homberg verkaufen zu können. Um die Händler muss man sich bemühen, mit ihnen in Kontakt treten und dafür arbeiten, dass ein Markttag wirtschaftlich erfolgreich für sie ist. Stattdessen heißt es:
Ziel ist es, den Markt nicht unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betreiben.
Als Händler kann man um einen solchen Markt nur einen großen Bogen machen. Wie selbst bei Sonnenschein zu sehen war, haben das die Händler auch getan. Dieses Ziel des Stadtmarketings wurde erreicht, die Händler blieben aus, denn sie haben und müssen unter ökonomischen Gesichtspunkten entscheiden..
Weiterer Markttag in Melsungen seit April
In Melsungen wurde zu dem Markttag am Samstag ein weiterer Markttag am Donnerstag eingeführt. Auf diesem Markt waren von Anfang an rund 20 Marktbeschicker zu finden. Die Händler wurden individuell angesprochen, bekamen Informationen und laufend hielt der Stadtmarketingmanager Kontakt mit den Händlern, um schnell auf auftretenden Fragen reagieren zu können. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Erfolg ist also möglich, wenn er wirklich gewollt ist.
Ein Blick auf die Homepage der Stadt Alfeld in Südniedersachsen zeigt, wie gut auf der Homepage der Stadt für den Wochenmarkt geworben wird. Der Wochenmarkt hat auch eine eigene Internetseite, auf der die Anbieter und ihre Produkpalette genannt wird. Nichts davon gab es in Homberg, nicht einmal in Ansätzen.
Gemessen an solchen Vorbildern ist der Einsatz für einen Wochenmarkt in Homberg kläglich. Wofür wird für ein solches Stadtmarketing 120.000 Euro im Jahr an den Verein bezahlt?