Hessentag ohne heimisches Bier: ein verheerendes Signal an die regionale Wirtschaft
"Hessentag ohne heimisches Bier" titelte der Homberger Anzeiger (20.2.2008) Bild: Homberger Anzeiger, Seite 1, Hessische Löwenbier wird herausgeboxt.
Die Löwenbier-Brauerei aus dem 13 km entfernten Malsfeld kann ihr Bier nicht zum Hessentag ausschenken. Hessentage waren immer auch regional ausgerichtet; Löwenbräu war bei den Hessentagen dabei: in Melsungen, in Baunatal, in Hessisch-Lichtenau. Nur in Homberg müssen sie abseits stehen. Und dass, obwohl sie schon in einem ganz frühen Stadium mit Bürgermeister Wagner Gespräche geführt und Ihre Erfahrungen aus den früheren Hessentagen dem Bürgermeister zur Verfügung gestellt hatten.
Auch Landwirtschaftsminister Dietzel und Wirtschaftsminister Rhiel vermittelten den Malsfelder Brauern , dass sie auf jedem Fall dabei sein werden. So war es bisher immer gewesen. Bürgermeister Wagner behauptet dagegen "Das ist nicht üblich. Es werden immer nur Gesamtpakete geschnürt." Die Praxis der anderen Hessentagsstädte sah anders aus!
Die Malsfelder Brauerei hatte sich in den vergangenen Jahren aus einer schwierigen Situation herausgearbeitet, wurde von einem Förderverein unterstützt und und braut heute in Malsfeld wieder Bier in den Mengen, wie vor der Krise. Laut Homberger Anzeiger äußert sich der Bürgermeister abwertend, dass das nur eine "Abfüllstation" sei, keine richtige Brauerei. Tatsache ist: in Malsfeld wird gebraut und in Baunatal wird das Bier bei Hütt gefiltert und abgefüllt. Obwohl Wagner offensichtlich nicht Bescheid weiß, stellt er solche Behauptung auf.
Für den Brauerei-Chef Frank Bettenhäuser hat diese Art vor allem psychologisch Wirkung , weil es eine Antwort gibt auf die Frage: "Will man unternehmerisches Engagement würdigen?" "Das tut schon weh", fügt er an. Damit hat der Homberger ein verheerendes Signal an die Wirtschaft gegeben , wie will man so Gewerbeansiedlungen für Homberg gewinnen. Der langfristige Schaden für Homberg ist noch nicht abzusehen.
Das Bier für den Hessentag wird jetzt exklusiv von einer Tochter der Bitburg-Gruppe geliefert, zu der gehören Bitburger, Gerolsteiner Brunnen, König-Brauerei, Köstritzer Schwarzbier, Wernesgrüner Brauerei und die mittelhessische Licher Brauerei. Außer dem einen Betrieb ist sonst nichts hessisch an dem Konzern. Als Letztes riet der Bürgermeister den Malsfelder, sie können ja mit den Lichern verhandeln. Für den Autor des Homberger Anzeigers "grenzt dies an Zynismus". siehe auch: Hessisches Allerlei
>hr online 1.4.2008 Streit ums Hessentagbier
>Hessentagsblogger
>hr hessenschau 1.4.2008