HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wo steht Homberg?


Bildschirmfoto: Kommunalmonitor des Hessischen Rechnungshofes
  

2008 fand in Homberg der Hessentag statt. Dieses Ereignis sollte ein Wendepunkt in der Homberger Entwicklung werden, ein Aufbruch in eine verheißungsvolle Zukunft. Inzwischen sind zwei Bürgermeister-Amtszeiten abgelaufen. Was wurde erreicht?
  

Kommunalmonitor

Der Rechnungshof wird sicherlich von allen als neutral beurteilt, wenn er Kommunen vergleicht. Dazu hat der Rechnungshof einen Satz von Beträgen und Kennzahlen über alle hessischen Kommunen in einem Kommunalmonitor zusammengestellt. Damit sind sachlich begründete Vergleiche möglich und nicht nur Wunschdenken. Für die verwendeten Zahlen gibt es eine Lesehilfe, in der die Bedeutung erläutert wird.
   

Vergleich zwischen Fritzlar und Homberg

Kernschulden
Der Rechnungshof zieht zum Vergleich die "Kernschulden" heran, die Verschuldung der Stadt ohne weiter kommunalen Betriebe. Es sind die Geldschulden der Stadt.

In Fritzlar       + 852 Euro je Einwohner – ein positiver Betrag.
In Homberg – 4.158 Euro je Einwohner – hohe Schulden.

Finanzierungssaldo
Fritzlar
2018   1.47 Mio. Euro
2019   1,02 Mio. Euro, immer noch weit im Plus.
Homberg
2018  -1,85 Mio. Euro,
2019 – 3,76 Mio. Euro, das Minus weiter angestiegen.

Einkommenssituation
Um die Einkommenssituation der Bürger und der Gewerbebetriebe zu beurteilen, werden hilfsweise die  Anteile der Einkommenssteuer und der Gewerbesteuer herangezogen, die der Stadt zufließen.

Einkommenssteueranteil
Fritzlar     530 Euro je Einwohner
Homberg  470 Euro je Einwohner
Differenz: 60 Euro.
Im Verhältnis zu Fritzlar liegt Homberg 11 Prozent niedriger.

Gewerbesteueranteil
Fritzlar     268 Euro je Einwohner
Homberg 184 Euro je Einwohner
Differenz: 84 Euro.
Im Verhältnis zu Fritzlar liegt Homberg 31 Prozent niedriger.
 

Personal der Verwaltung

Um die Personalausstattung der Verwaltung zu vergleichen, wird das Personal mit Vergleichswerten erfasst, im Kommunalmonitor mit VZÄ bezeichnet, die ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt wird.
Fritzlar        5,77 Beschäftigte je 1000 Einwohner.
Homberg  10,36 Beschäftigte je 1000 Einwohner.
Homberg leistet sich fast doppelt so viele Mitarbeiter, obwohl die Stadt finanziell schlechter dasteht.

Das hat auch Auswirkung auf die Grund- und Gewerbesteuer und damit auf die Attraktivität der Stadt. Hohe Gewerbesteuer schreckt erst einmal ab.

Fritzlar    Gewerbesteuer Hebesatz 360
Homberg Gewerbesteuer Hebesatz 390

  
Bei der Grundsteuer ähnlich:
Fritzlar     Grundsteuer 400
Homberg  Grundsteuer 450

Selbst bei der Hundesteuer wirkt sich der Unterschied aus.
In Fritzlar sind für den ersten Hund 48 Euro zu zahlen, in Homberg 60 Euro.

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6 Kommentare zu “Wo steht Homberg?”

  1. Homberger Jeck

    Homberg
    2018  -1,85 Mio. Euro,
    2019 – 3,76 Mio. Euro, das Minus weiter angestiegen.

    Das Minus ist nicht nur angestiegen, es hat sich verdoppelt.

    Neben den nackten Zahlen sollte man aber Ursachenforschung betreiben. Homberg hat u. a. mehr Stadtteile; 15 % mehr Fläche was auch zusätzliches Pesonal und  Kosten bedeutet. Den "Verlust" von Militär; Amtsgericht, Forst, Krankenhaus zu verzeichnen. Ein Riesenfehler war es, trotz aller Warnungen, sogar Seitens des Landes, die ehemaligen Miltärflächen zu kaufen. Bei Ankauf und Vermarktung gab es weitere Fehler. Die Liste ließe sich um einige bemerkenswerte Fehler ergänzen: Krone, Engel Apotheke, Häuser Pfarrstraße, Marktplatz 15, Schneider Gelände, Schoofs mit Weckesser usw.

    đŸ€Ą

  2. NiccolĂł

    Hat Homberg mit doppelt so viel Personal wie Fritzlar dann auch halb so viel Beraterkosten?

  3. Delf Schnappauf

    zu 2: Homberg leistet sich zwei Volljuristen, einem im Bürgermeisteramt, einen in der Stabstelle für den Bürgermeister. Wenn das keine Überbesetzung ist. Andere Städte vergleichbarer Größe kommt ohne Volljuristen aus.

  4. Hessen Henner

    Ja ja, es läßt sich leicht Geld ausgeben wenn ………………

    Aber die Fehler werden immer weiter gemacht.

    Mich würde mal interessieren, was das "Blumentor" gekostet hat.(man munkelt 130.000 €)

     

  5. Dr. Klaus Lambrecht

    In diesem Zusammenhang ist auch die Befragung des HR interessant:
    https://www.hr-inforadio.de/programm/dossiers/land-in-sicht/buergermeister-befragung-zur-lage-in-hessens-kommunen-stadt-top-land-flop-,land-in-sicht-buergermeisterbefragung-hessen-100.html
    Corona schadet Investitionen im ländlichen Raum

    Die hr-iNFO Befragung hat gezeigt: Die Corona-Pandemie beeinträchtige die Entwicklung der hessischen Kommunen, akut und auch längerfristig. Demnach verzeichnen fast alle teilnehmenden Kommunen Einnahmeausfälle durch Corona. Rund ein Drittel der Kommunen im dünn besiedelten ländlichen Raum hat wegen Corona zu wenig Geld, um allen Aufgaben nachzukommen. Und das werde sich so bald nicht ändern. Mehr als jede zweite Kommune befürchtet, dass sie sich Investitionen erstmal nicht mehr leisten kann.

    Da können wir froh sein, das wir eine Schwankungsrücklage haben.

  6. Homberg Ohm'er

    Gewerbesteuerkompensationsleistung

    So heißt das Zauberwort.

    Homberg Efze bekommt da bestimmt mehr  wie 2 Mio.

    Dann kann fröhlich weiter verteilt werden :

    https://www.homberg.de/fileadmin/Dateien/Dateien/Niederschriften/2020/Scan_fuer_Homepage_-_STVV_04.11.2020_geschwaerzt.pdf

    Auf Seite 12 die Bestätigung vom Land. Wo das Helikoptergeld herkommt ist wurst. Firmen  in Kurzarbeit – egal. Wir im öffentlichen Dienst bekommen sowieso 100%.

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