Wo steht Homberg?
Bildschirmfoto: Kommunalmonitor des Hessischen Rechnungshofes
2008 fand in Homberg der Hessentag statt. Dieses Ereignis sollte ein Wendepunkt in der Homberger Entwicklung werden, ein Aufbruch in eine verheißungsvolle Zukunft. Inzwischen sind zwei Bürgermeister-Amtszeiten abgelaufen. Was wurde erreicht?
Kommunalmonitor
Der Rechnungshof wird sicherlich von allen als neutral beurteilt, wenn er Kommunen vergleicht. Dazu hat der Rechnungshof einen Satz von Beträgen und Kennzahlen über alle hessischen Kommunen in einem Kommunalmonitor zusammengestellt. Damit sind sachlich begründete Vergleiche möglich und nicht nur Wunschdenken. Für die verwendeten Zahlen gibt es eine Lesehilfe, in der die Bedeutung erläutert wird.
Vergleich zwischen Fritzlar und Homberg
Kernschulden
Der Rechnungshof zieht zum Vergleich die "Kernschulden" heran, die Verschuldung der Stadt ohne weiter kommunalen Betriebe. Es sind die Geldschulden der Stadt.
In Fritzlar + 852 Euro je Einwohner – ein positiver Betrag.
In Homberg – 4.158 Euro je Einwohner – hohe Schulden.
Finanzierungssaldo
Fritzlar
2018 1.47 Mio. Euro
2019 1,02 Mio. Euro, immer noch weit im Plus.
Homberg
2018 -1,85 Mio. Euro,
2019 – 3,76 Mio. Euro, das Minus weiter angestiegen.
Einkommenssituation
Um die Einkommenssituation der Bürger und der Gewerbebetriebe zu beurteilen, werden hilfsweise die Anteile der Einkommenssteuer und der Gewerbesteuer herangezogen, die der Stadt zufließen.
Einkommenssteueranteil
Fritzlar 530 Euro je Einwohner
Homberg 470 Euro je Einwohner
Differenz: 60 Euro.
Im Verhältnis zu Fritzlar liegt Homberg 11 Prozent niedriger.
Gewerbesteueranteil
Fritzlar 268 Euro je Einwohner
Homberg 184 Euro je Einwohner
Differenz: 84 Euro.
Im Verhältnis zu Fritzlar liegt Homberg 31 Prozent niedriger.
Personal der Verwaltung
Um die Personalausstattung der Verwaltung zu vergleichen, wird das Personal mit Vergleichswerten erfasst, im Kommunalmonitor mit VZÄ bezeichnet, die ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt wird.
Fritzlar 5,77 Beschäftigte je 1000 Einwohner.
Homberg 10,36 Beschäftigte je 1000 Einwohner.
Homberg leistet sich fast doppelt so viele Mitarbeiter, obwohl die Stadt finanziell schlechter dasteht.
Das hat auch Auswirkung auf die Grund- und Gewerbesteuer und damit auf die Attraktivität der Stadt. Hohe Gewerbesteuer schreckt erst einmal ab.
Fritzlar Gewerbesteuer Hebesatz 360
Homberg Gewerbesteuer Hebesatz 390
Bei der Grundsteuer ähnlich:
Fritzlar Grundsteuer 400
Homberg Grundsteuer 450
Selbst bei der Hundesteuer wirkt sich der Unterschied aus.
In Fritzlar sind für den ersten Hund 48 Euro zu zahlen, in Homberg 60 Euro.
Homberg
2018 -1,85 Mio. Euro,
2019 – 3,76 Mio. Euro, das Minus weiter angestiegen.
Das Minus ist nicht nur angestiegen, es hat sich verdoppelt.
Neben den nackten Zahlen sollte man aber Ursachenforschung betreiben. Homberg hat u. a. mehr Stadtteile; 15 % mehr Fläche was auch zusätzliches Pesonal und Kosten bedeutet. Den "Verlust" von Militär; Amtsgericht, Forst, Krankenhaus zu verzeichnen. Ein Riesenfehler war es, trotz aller Warnungen, sogar Seitens des Landes, die ehemaligen Miltärflächen zu kaufen. Bei Ankauf und Vermarktung gab es weitere Fehler. Die Liste ließe sich um einige bemerkenswerte Fehler ergänzen: Krone, Engel Apotheke, Häuser Pfarrstraße, Marktplatz 15, Schneider Gelände, Schoofs mit Weckesser usw.
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Hat Homberg mit doppelt so viel Personal wie Fritzlar dann auch halb so viel Beraterkosten?
zu 2: Homberg leistet sich zwei Volljuristen, einem im Bürgermeisteramt, einen in der Stabstelle für den Bürgermeister. Wenn das keine Überbesetzung ist. Andere Städte vergleichbarer Größe kommt ohne Volljuristen aus.
Ja ja, es läßt sich leicht Geld ausgeben wenn ………………
Aber die Fehler werden immer weiter gemacht.
Mich würde mal interessieren, was das "Blumentor" gekostet hat.(man munkelt 130.000 €)
In diesem Zusammenhang ist auch die Befragung des HR interessant:
https://www.hr-inforadio.de/programm/dossiers/land-in-sicht/buergermeister-befragung-zur-lage-in-hessens-kommunen-stadt-top-land-flop-,land-in-sicht-buergermeisterbefragung-hessen-100.html
Corona schadet Investitionen im ländlichen Raum
Die hr-iNFO Befragung hat gezeigt: Die Corona-Pandemie beeinträchtige die Entwicklung der hessischen Kommunen, akut und auch längerfristig. Demnach verzeichnen fast alle teilnehmenden Kommunen Einnahmeausfälle durch Corona. Rund ein Drittel der Kommunen im dünn besiedelten ländlichen Raum hat wegen Corona zu wenig Geld, um allen Aufgaben nachzukommen. Und das werde sich so bald nicht ändern. Mehr als jede zweite Kommune befürchtet, dass sie sich Investitionen erstmal nicht mehr leisten kann.
Da können wir froh sein, das wir eine Schwankungsrücklage haben.
Gewerbesteuerkompensationsleistung
So heißt das Zauberwort.
Homberg Efze bekommt da bestimmt mehr wie 2 Mio.
Dann kann fröhlich weiter verteilt werden :
https://www.homberg.de/fileadmin/Dateien/Dateien/Niederschriften/2020/Scan_fuer_Homepage_-_STVV_04.11.2020_geschwaerzt.pdf
Auf Seite 12 die Bestätigung vom Land. Wo das Helikoptergeld herkommt ist wurst. Firmen in Kurzarbeit – egal. Wir im öffentlichen Dienst bekommen sowieso 100%.