HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Verquere Logik

Hessentags LogoIm November 2006 machte sich Bürgermeister Wagner Sorgen für den Fall, dass die Kreisumlage um 200.000 Euro steigen würde.

Die HNA schrieb am 19.11.2006:

Kreisumlage bereitet Sorge
Sorge bereite ihm, so Wagner, dass die Kreisumlage vielleicht durch ein Landesgesetz steigt.
Wenn das passiert, muss die Stadt Homberg 200 000 Euro mehr an den Kreis bezahlen.
"Im Klartext heißt das, dass die Stadt dann viele Leistungen für ihre Einwohner reduzieren muss."

Zwei Jahre später, im November 2008, wenn der Hessentag abgerechnet ist, werden 2.000.000 Euro in der Kasse fehlen, denn 1,8 Millionen Verlust für den Hessentag sind schon jetzt eingeplant und es wird wohl nicht dabei bleiben.
Das ist das 10-fache des besorgniserregenden Betrages von 2006.

Müssen dann auch die Leistungen für die Einwohner um das 10-fache reduziert werden?
Die Propaganda aus dem Rathaus lautet: Der Hessentag ist ein Gewinn für Homberg.


5 Kommentare zu “Verquere Logik”

  1. Mirko

    Der Hessentag bringt vorallem Publicity für den Bürgermeister. Man sieht ihn ja bald jeden Tag in der Zeitung lächeln. Für andere Planungen ist im Homberg kein Platz mehr, siehe die Homepage der Stadt, die kein Gewinn für Homberg ist.

    Grundsätzlich bin ich dem Hessentag positiv aufgeschlossen, kleinere Städte werden bekannt gemacht in Funk und Fernsehen, und in Sachen Infrastruktur bewirkt der Hessentag auch einiges.

    Ich sehe das am Beispiel Hombergs, dass Zufahrten gebaut werden, Homberg an das Radwegenetz angeschlossen wird. Sowas wäre ohne Hessentag erstmal nicht so schnell gekommen.

    Zu den Defizit sehe ich bis heute das Land Hessen in der Pflicht. Es kann nicht angehen, dass die Kommunen bei der Abrechnung und dem anschließenden Tränen-vergießen dann im Stich gelassen werden.

    Wenn ich richtig in Erinnerung habe, unterstützte die Landesregierung letztes Jahr den eigentlichen Hessentag in Butzbach mit 45000 EUR. Das ist in meinen Augen zu wenig, bei dem Defizit, dass der Hessentag verursacht hat.

    Der Hessentag wird gut angenommen, der florierende Kartenverkauf zeigt das auch in Homberg.
    Vielleicht währe es in Zukunft abgebrachter, dass Fest etwas zu verkleinern, wenn sich das Land Hessen weiterhin so stur stellt.

  2. Barolle

    „Vielleicht währe es in Zukunft abgebrachter, dass Fest etwas zu verkleinern,
    wenn sich das Land Hessen weiterhin so stur stellt.“

    Es liegt an jeder Stadt selbst was sie aus dem Hessentag macht.

    Das Problem dabei ist , das die Verantwortlichen ein „toppen“ des vorhergehenden Hessentages
    als oberstes Ziel ins Auge fassen.
    Das merkst du auch hier in 2008.

    „Wir erwarten mehr Karten zu verkaufen als je bei einem Hessentag “ usw usw usw.

    Um solche Ziele zu erreichen grieft man dann lustvoll stöhnend in die Tasche der Steuerzahler.

    https://www.langenfeld.de/
    und dann klick auf die Schuldenuhr oder gleich hier :
    https://www.langenfeld.de/uhr/index.htm

    Die haben andere und wie ich bessere Ziele im Sinne !

    Genieß den Sonnenschein und mach es wie Tony Marschall :

    Ich fang für euch den Sonnenschein ……….

  3. Stefan Neudorf

    Dass Homberg Defizit macht bei dem Hessentag, das ist klar. Aber dafür bekommt Homberg doch eine Menge Zuschüsse für Umgestaltungsmaßnahmen und für Investitionen in die Infrastruktur, die es ohne den Hessentag nicht gegeben hätte. Abgesehen davon nimmt die Stadt doch auch Geld über den Kartenvorverkauf ein, welches zur teilweisen Deckung des Defizits genutzt wird. Es ist auch bekannt, dass die Hessentage bei den ausrichtenden Städten ein Loch in die Kasse reißen, das sollte es auch zu den Zeiten gewesen sein, als sich Homberg für den Hessentag beworben hat. Man sollte also gewusst haben, auf was man sich einlässt. Stellt doch mal den Schulden den Nutzen entgegen… in meinem Augen überwiegt der Nutzen des Hessentages, auch wenn sich viele wehement dieser Ansicht verweigern.

  4. Mirko

    @ Barolle

    In Homberg ist schon oft angemahnt worden, das Programm zum Hessentag wg. der finanziellen Lage zu verkleinern.
    Die Vorgaben aus der hessischen Staatskanzlei waren dann das Gegenteil. Insofern finde ich doch die Landesregierung in der Pflicht.
    Das Streben nach größerem, nach mehr, nach neuen Rekorden findet auch in den Städten und Gemeinden Anklang. Und das ist genau der falsche Weg.
    Man kann keine wirtschaftlichen Zwänge in den Gemeinden anwenden, wenn alles viel größer, schöner und besser werden soll.

    @ Stefan
    Sicher wissen die Städte, worauf sie sich bei einem Hessentag einrichten. Wenn es ein absolutes Minusgeschäft wäre, dann würden sich viele Städte und Gemeinden nicht mehr bewerben. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Bewerbungen um das Hessenfest nehmen zu. Und so manche Hessentagsstadt aus der Vergangenheit möchte das Hessenfest wieder ausrichten.

    Ein dreifaches Prosit auf einen erfolgreichen Hessentag 2008.

  5. Hessentagsblogger

    Zum Thema „Verkleinerung des Hessentages“ gab es im Oktober 2007 einen interessanten Artikel im Gießener Anzeiger.
    Alsfeld hatte im Hinblick auf den Hessentag 2010 um eine Verkleinerung des Hessentags gebeten. Insbesondere auf die Großveranstaltungen sollte verzichtet werden.
    Seitens der Staatskanzlei wurde eine solche Veränderung des Hessentages jedoch abgelehnt.
    Am Ende stand der Verzicht bzw. der Entzug des Hessentages für Alsfeld.

    Hier ist der Artikel: https://www.giessener-anzeiger.de/artikel/3124237

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