HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Um was geht es in der Freiheit wirklich?

links: Ausschnitt aus HNA vom 18.4.2019
rechts: Ausschnitt aus Protokoll Bauausschuss vom 8. 04.2019

 

"Strukturierte Maßnahme"

Ende Januar 2019 stimmten die Stadtverordneten einem Grundstückskaufvertrag zu, bei dem wesentliche Inhalte fehlten: Der Name des Notars, die Flurstücke mit Nummern und die Urkundennummer. Die Stadt begründete den Grundstückskauf damit, eine strukturierte Maßnahme der Innenentwicklung zu sichern.
 

Sondersitzung des Bauausschusses

Am 8. April 2019 fand eine zusätzliche Sitzung des Bauausschusses statt, auf der der Architekt Christian Gerlach aus Fritzlar seine Planung für das Kreiskirchenamt auf dem Grundstück vorstellte. Auf seiner Präsentation ist nicht zu erkennen, dass er der Verfasser des Planes ist.
Laut Protokoll hat an dieser Präsentation kein Vertreter der drei Kirchenkreise teilgenommen.

Im Protokoll zu diesem Tagesordnungspunkt heißt es nur:

Herr Gerlach stellt ein Konzept für den Neubau eines Gebäudes für das Kirchenkreisamt anhand einer Präsentation vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt. Zur Sache sprechen Frau Edelmann-Rauthe, die Ausschussmitglieder Herr Koch, Herr Grohmann, Herr Knorr, Herr Stöckert und Bürgermeister Dr. Ritz.

Welche Argumente oder Fragen die Stadtverordneten hatten, erfährt der Leser nicht.

Welchen Sinn diese Präsentation vor den Mitgliedern des Bauausschusses hat, ist nicht nachvollziehbar.
Wenn die Kirche auf diesen Grundstücken bauen will, kann sie das über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erreichen. Dazu gehört ein Durchführungsvertrag mit der Stadt und ein Versorgungs- und Erschließungsplan. Darüber können die Stadtverordneten sich dann ein Bild machen und beraten, ob sie eine solche Entwicklung unterstützen wollen.

Doch soweit ist es noch nicht. Aus der Meldung der HNA vom 18. 4. 2019 ist zu entnehmen, dass sich die Kirchenleitung noch nicht für einen Standort entschieden hat. Eine Anfrage bei der Dekanin blieb bisher unbeantwortet.
Warum stellt dann der Architekt Gerlach bereits eine Planung vor?
Warum ist wieder der Architekt Gerlach beauftragt, der sich in Homberg mit Abriss historischer Gebäude einen Ruf erworben hat? 
Das erinnert an das Vorgehen mit dem ehemaligen Landratsamt in der Freiheiter Straße, wo Gerlach plötzlich seine Planung für die Kraftstrombezugsgenossenschaft vorlegte und bald darauf die Stadt das Grundstück und das Gebäude verschenkte. Ist hier wieder ein Vorgehen zum Schaden der Stadt geplant?

Nachtrag
Heute (24.4., 12:09)  traf die Antwort von Frau Dekanin Tümmler ein, sie schreibt:

Die Kirchenkreisvorstände der Kirchenkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain haben im Rahmen der Strukturveränderungen der Landeskirche bereits Anfang 2018 einen gemeinsamen Ausschuss zur Fusion ihrer Kirchenkreisämter gebildet, der sich mit allen damit verbundenen Fragen befasst und diese wiederum den verantwortlichen kirchlichen Gremien zur Beschlussfassung vorlegt. Dazu gehört auch die von kirchlicher Seite erfolgte Beauftragung des Architekturbüros Gerlach aus Fritzlar im vergangenen Jahr, damit ein entsprechendes Gesamtkonzept inclusive der Klärung des Raumbedarfes, eines möglichen Standortes ect. erstellt werden kann. Derzeit werden unterschiedliche Optionen zur Standortfrage gesucht und geprüft, zu denen auch die Liegenschaft in der Freiheiter Straße zählt. Die Ergebnisse werden dem oben benannten zuständigen Ausschuss regelmäßig vorgelegt; dazu gehören natürlich auch Fragen des Denkmalschutzes.

Dieser Prozess zur Schaffung eines Kirchenkreisamtes im Rahmen der Bildung eines evangelischen Kirchenkreises im Bereich des Schwalm-Eder-Kreises wird durch den Geschäftsführer für den Fusionsprozess Herrn KVOR Jörn Kring unterstützt, der Ihnen gern auch für weitere Fragen zur Verfügung steht. Herr Kring war neben unserem Architekten Herrn Gerlach als auch Herrn Dekan Wachter, Ziegenhain und meiner Person bei der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses der Stadt Homberg als Gäste anwesend.

 

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Ein Kommentar zu “Um was geht es in der Freiheit wirklich?”

  1. Dr: Klaus Lambrecht

    Mich verwundert, dass es in dieser Angelegenheit, die auch für die Bürger von Bedeutung ist, nicht im Rahmen einer Bürgerversammlung informiert wird. Letztlich bedeutet dies  Projekt eine erhebliche Abweichung von den bisherigen beschlossenen Konzepten zur Entwicklung der Freiheit. Magistrat und die Kirchenverantwortlichen tun sich keinen Gefallen mit dem Vorhaben so geheimnisvoll umzugehen. Die betroffen Bürger bleiben so außen vor, nicht jeder liest und bezieht die HNA. Auf mein Befragen sagten mir viele Freiheiter, dass sie keine Informationen über diese Projektplanung haben. Das Protokoll des Bauauschusses wirft mehr Fragen auf, als das es Klarheit bringt und den Sitzungsverlauf schildert.
    Dringed erforderlich ist eine Bürgerversammlung zu der Stadt und die Kirchenvertreter gemeinsam einladen und offen diskutieren. Dies hätte ich auch von den Kirchenvertretern erwartet, dass sie klar und deutlich sagen, was sie wollen. In dem Protokoll weiß man nicht, wer etwas von wem will. Zudem scheint lt. Protokoll kein Kirchenvertreter anwesend gewesen sein.  Informationen über Anzahl und Art der Beschäftigten, Raumansprüche und Frequenz von Besuchern sind eine Grundvoraussetzung um das Projekt überhaupt beurteilen zu können. Die meisten Bürger und Politiker wissen nichts über die Aufgaben und Arbeiten eines kirchlichen Rentamtes.
    Mich erinnert der Vorgang auch an die Diskussionen um Asklepios im Zusammenhang mit der Überplanung des Krankenhausgeländes. Damals fragte der Vertreter in der letzten Sitzung den Ausschuss:"Was wollen Sie denn von mr". Danach war von dieser Planung nichts mehr zu hören, 
    Die verantwortlichen Kirchenvertreter müssen aufpassen, dass sie sich nicht vor einen politischen Karren spannen lassen, bei einem solchen Vorgehen nehmen beide Schaden. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die gemeinsame Einigung die Schirnen nicht trocken zu legen, auch dort wurde letztlich die Öffentlichkeit über die Gründe der Wassereinbrüche in den Schirnen im Dunkel gelassen.
    Die Freiheiter Bürger müssen über jede Planungsabsicht und die –Schritte informiert sein, sie haben die Folgen des zunehmenden Verkehrs zu spüren. 

     

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