HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Straße oder Schiene?

Gleisanschluss ehem. Viessmann Werk

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ehemalige Viessmann-Werk links die Straßenzufahrt, rechts der Gleisanschluss.

Straßenbau
Der Straßenzugang zu dem Werk geht nur durch eine enge Unterführung der Bahntrasse.
Am 25. März 2011 berichtet der Homberger Anzeiger aus dem Rathaus, man wolle eine bessere Straßenzufahrt schaffen und 300 m Straße neu bauen, Kosten 500.000 Euro. Es wurde nicht gefragt, ob diese Straßenanschluss wirtschaftlich sei und wie lange sich die neue Firma Palletways vertraglich festgelegt hat.

Zusätzlich verkündet der Bürgermeister Zufahrten über Straßen, die für einen solchen Verkehr nicht ausgelegt sind

Gleisanschluss
Der Gleisanschluss wurde noch Ende der 90er Jahre genutzt. Täglich wurden mehrere Güterwagen in das Firmengelände gebracht in dem Ersatzteile für VW verpackt wurden. Seitdem wird das Anschlussgleis an das Homberger Gewerbegebiet nicht mehr genutzt und die Gleise wachsen langsam zu. Noch bis zum letzten Jahr gab es Fördermittel für Gleisanschlüsse, über die auch Bahnstrecke Treysa-Homberg hätte wieder aktiviert werden können.
Bei der Schiene werden hohe Hürden aufgebaut. Gefördert wurde nur, wenn Nutzungsverträge von mindestens 10 Jahren vorgelegt werden. In der Logistikbranche müsste lange nach solchen langfristigen Verträgen gesucht werden, das Geschäft ist nur kurzfristig zu gemanag, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schnell ändern. Gewerbegrundstücke mit Gleisanschluss sind begehrt und knapp. Ein Gleisanschluss nach Homberg wäre eine Standortverbessserung und zukunftsfähig. Güterverkehr über die Schiene verbraucht weniger Energie und belastet die Umwelt weniger als der Güterstraßenverkehr.

Staatlich geförderte Umweltbelastung
Obwohl der Güterverkehr über die Straße die Umwelt und die Gesellschaft mit hohen externen Kosten belastet, fragt niemand nach Wirtschaftlichkeitsberechnungen, nach langfristigen Verträgen. Zugunsten des Straßenverkehrs wird und soll immer weiter gebaut werden. Nicht nur das kurze Straßenstück für eine halbe Million Euro für Palletways. Von der Politk  werden auch mehr Parkplätze für Lkws gefordert, die entlang der Autobahn fehlen, damit die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten können. Der Bau solcher Lkw-Parkplätze ist eine indirekte Subventionierung des Güterstraßenverkehrs. Bei der Schiene muss es der Betreiber bezahlen, bei der Straße bezahlen es die Steuerzahler. Das ist eine Wettbewerbsverzerrung.

Extern Kosten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

CO2 Emissionen

In einer Studie wurden die externen Kosten der einzelnen Verkehrsträger ermittelt. "Unter „externen Verkehrskosten“ sind die Kosten zu verstehen, die durch die Mobilitätsteilnehmenden verursacht, jedoch nicht von ihnen selber getragen werden."

Im Güterverkehr sind die Durchschnittskosten des Strassenverkehrs um einen Faktor 4.1 höher als beim Schienenverkehr. Die Kosten des Luftverkehrs sind um einen Faktor 39 höher als beim Schienenverkehr.

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Ein Kommentar zu “Straße oder Schiene?”

  1. Barolle

    Güterverkehr per Bahn oder LKW darf nicht die Frage sein.

    Besser wäre es, die Vorzüge der einzelnen Systeme miteinander zu verknüpfen.

    Das Problem des Bahnverkehrs ist die mangelnde Kapazität der Bahn sowohl was die Transportmittel als auch was die Kapazität derStrecke anbetriffrt.

    Wie auch die Straße kämpft die Bahn dabei auch bundesweit gegen Gruppierungen die den Neubau von Bannstrecken ablehnen un düber Jahre und Jahrzehnte blockieren.

    Einer der hier auch im Bericht erwähnten Gründe sind schnelle Veränderungen auf die die Bahn nur begrenzt reagieren kann.

    Hier den Umschlag eines Logistikunternehmens über eine Nebenstrecke abzuwickeln ist nur dann möglich, wenn es nicht um zeitkritischen Umschlag geht.
    Kommt es dann noch zu einem Kostenvergleich wird man schnell erkennen, dass man dies nur mit Subventionen in nicht unerheblicher Höhe realisieren kann.

    Machen wir uns doch nichts vor:
    Homberg liegt einerseits günstig, andererseits sind jedoch keine direkt an der Autobahn liegenden Flächen vorhanden.
    Ebenso fehlt die Lage direkt an einer wichtigen Fernstrecke.

    Hier die immer wieder geäußerte Forderung nach Gleisanschluss zu äußern macht nur dann Sinn, wenn man über Jahre hinweg auch produzierendes Gewerbe angesiedelt hätte.

    Nicht alles was sinnvoll scheint, passt in die vorhandenen Rahmenbdingungen hinein.

    Bestes Beispiel ist palletways.

    Man sucht vorhandene Übergangskapazitäten zum Umschlag und sagt klar und deutlich: Läuft das Geschäft gehen wir näher an die Autobahn.
    Das ist absolut richtiges Unternehmertum und sollte endlich von der Lokalpolitik und ihren Handlungsträgern zur Kenntnis genommen werden.

    Nicht Wunschträume und Visionen, sprunghaftes Wechseln und laienhafte Handlungsweisen sind gefragt sondern beharrliches und stetes Handeln an der Realität.

    So ist auch der Versuch des Bürgermeisters, palletways in Homberg zu halten eher kleinkarierte Kirchturmpolitik denn aktives und zielgerichtetes Handeln eingebettet in überregionale Verbünde.

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