HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Solaranlagen: Auf Kosten der Bürger

"Wir erleben gerade eine Umverteilung von unten nach oben: Hartz-IV-Empfänger oder Mieter zahlen die Solaranlagen von wohlhabenden Hausbesitzern und all denen, die ein Dach haben, auf das sie eine Photovoltaik-Anlage setzen können."

"Es kann nicht sein, dass über 50 Prozent der Fördermittel in die Solarenergie gehen, die rund drei Prozent zur Stromherstellung beiträgt.

Das sagt der stellvertretende Chef der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs (CDU).

Doppelnutzung bei Photovoltaik auf dem Dach
Bei Anlagen auf Dächern werden wenigstens die bebauten Flächen doppelt genutzt, als Gebäude und zur Energiegewinnung. Auf den Dächern der Wohnhäuser, der landwirtschaftlichen Gebäude und den öffentlichen Bauten kann man nicht unbedingt von Wohlhabenden sprechen.
Die Anlagen verschaffen den Bewohnern damit ein Zusatzeinkommen das auch in der Region bleibt.

Solar Freiflächenanlagen für Großinvestoren
Ganz anders sieht es aus, wenn Investoren auftreten, die große Freifächen in der Natur mit Anlagen bebauen. Deren Gewinne bleiben nicht in der Region, sie fließen zu denen, die für große Kapitalien lukrative Anlagemöglichkeiten suchen. Die Gewinne sind aufgrund des Erneuerbare Energie Gesetz hoch und vor allem für 20 Jahre garaniert. Solche sicheren Anlagen gibt es sonst niergends auf dem Kapitalmarkt.
Die Strommenge, die mit diesem Geld erzeugt wird, ist relativ gering gegenüber Windanlagen, die mehr Leistung bringen und nur noch minimale Förderung erhalten.

Bürgermeister Wagner fördert den Kapitalmarkt…
Diese Warnungen, die nun sogar aus der CDU kommen, will Bürgermeister Martin Wagner, (CDU) nicht hören, stattdessen will er sogar extra große Freiflächen für Photovoltaik-Anlagen bereitstellen. Oberhalb der Bahnlinie will er den Bau von einer 5,9 MW-Anlage ermöglichen und plant weitere Anlagen südlich der Kasernen bis zu einer Große von 10- 12 MW. Zum Größenvergleich: Die Anlage an der Autobahn in Remsfeld

…auf Kosten der Bürger
Flächen, die die hochverschuldete Stadt kaufen soll, damit dann ein kleiner Bruchteil von den Strompreis an die Stadt als Pacht fließen. Das ist volkswirtschaftlich und vor allem regionalwirtschaftlich Unsinn. So fließt mehr Geld aus der Region als bisher für den Energieträger Erdöl.

"Der Subventionsbedarf wächst und wächst", so RWI-Experte Manuel Frondel im SPIEGEL. Werden alle bereits eingegangenen Förder-Verpflichtungen zusammengerechnet, sei "die 100-Milliarden-Euro- Marke jetzt geknackt". Quelle Spiegel online

Energieverschwendung auf andere Art
Die Sonne schickt keine Rechnung titelte schon vor Jahren Franz Alt und wollte damit auf den Vorteil erneuerbaren Energien hinweisen. Was er damals nicht sah, die Rechnung kommt jetzt von den Anlagenbetreibern, denen für 20 Jahre Gewinne gesichert sind, die weit über dem liegen, was im Durchschnitt in der Wirtschaft erzielt werden kann. Das erklärt den Run auf die Photovoltaik, die im letzten Quartal selbst Kenner der Szene überrascht hat. Selbst aus der Solarwirtschaft kommen schon mahende Stimmen, die die Gefahr sehen, dass damit die erneuerbaren Energien in Misskredit geraden.

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4 Kommentare zu “Solaranlagen: Auf Kosten der Bürger”

  1. Schuster

    Egal was bisher an Vorschlägen aus dem Mund des BM kam.

    Kleines und Feines war nie dabei.
    Immer nur Großprojekte.
    Nichts wurde beharrlich bis zum Ende geführt.

    Wer ist dafür mitverantwortlich:

    Der Magistrat in seiner Gesamtheit.
    Wem es nicht gefällt sollte doch mal Konsequent sein und den Krempel hinwerfen !
    Ein Zeichen setzen.

    Diese Rumhopserei machen die Stadtverordneten mit und lassen sich auch noch vorführen wenn der Bürgermeister ihre Beschlüsse ignoriert.

    Opposition in Agonie, denn von keiner der Parteien hört man etwas.
    Sachpolitik neuer Art der FWG ?
    Bisher haben die doch auch abgenickt.
    Auch wenn ein Nein manchmal weh tun würde.

    Egal wer danach Bürgermeister wird – den Berg an Schulden und vergebenen Chancen abzutragen würde ich eher Herkules überlassen.

    Trotz allem lädt man zum Neujahrsempfang ein und dort soll ja viel Gutes zu hören gewesen sein.

  2. Heinrich

    „Bürgermeister Wagner fördert den Kapitalmarkt…
    Diese Warnungen, die nun sogar aus der CDU kommen, will Bürgermeister Martin Wagner, (CDU) nicht hören, stattdessen will er sogar extra große Freiflächen für Photovoltaik-Anlagen bereitstellen. Oberhalb der Bahnlinie will er den Bau von einer 5,9 MW-Anlage ermöglichen und plant weitere Anlagen südlich der Kasernen bis zu einer Große von 10- 12 MW. Zum Größenvergleich: Die Anlage an der Autobahn in Remsfeld“

    Ich bin ebenfalss ein absoluter Gegner von Solaranlagen, weil sie die teuerste Strombeschaffung überhaupt darstellen!!!

    Aber den BGm verantwortlich machen, dass er Gewerbesteuereinnahmen erzielen will, verstehe ich nun wirklich nicht.
    Hohe Gewinne der Solaranalgen bringen eben hohe Gewerbesteuereinnahmen. Gut für die Stadt!!!
    Schuld an der Förderung der Solaranlagen sind die Parteien im Bundestag. Aber wer hat denn die Solaranlagen ins Leben gerufen und immer gefördert?? Das waren doch die Grünen!! Täusche ich mich oder hören Sie nicht dieser Partei an?

    Jetzt ist ein CDU Bürgermeister an etwas schuld, was die Grünen ins Leben gerufen haben?? Immer objektiv bleiben, bitte.

  3. DMS

    zu 2:
    Seit Jahren wissen wir, dass der CO2 Ausstoss aus der Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führt, die verheerende Folgen haben wird und auch schon gezeigt hat.

    Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist deshalb unerlässlich, neben Einsparung und Effizienz.

    Um den Umstieg auf erneuerbare Energie schnell voranzubringen, ist in Deutschland das Erneuerbare Energie Gesetzt (EEG) entwickelt worden. Damit sollte erreicht werden, dass Investitionen in die Produktion von Anlagen einen gesicherten Markt bekommen. Von Anfang an ist deshalb auch ein Mechanismus eingebaut worden, der zu einer Absenkung der Garantiepreise führt in dem Maße, wie sich die Technologie und die Wirtschaftlichkeit entwickelt. Die Finanzierung erfolgt über eine Umlage auf den Strompreis. Dieses Gesetz ist in vielen Ländern zum Vorbild für eigene Gesetze gemacht worden. Es ist eines der wenigen überzeugenden Gesetze.

    Die höchste Förderung hat die Solarenergie erhalten, da diese Technologie noch weiter entwickelt werden musste. Was nicht voraussehbar war, die Forschung und die Photovoltaik-Industrie haben sich sehr rasant entwickelt und sind heute in Deutschland bereits von China überholt worden. Deutsche Solarfirmen haben in den letzen Monaten Insolvenz angemeldet, andere werden von chinesichen Firmen übernommen. Die Stärke der chinesischen Solarindurstrie beruht auf deutschen und schweizer vollautomatischen Produktionstraßen, niedrigen Löhnen und großer staatlicher Förderung. Solarmodule kommen heute zu 80 % aus chinesischer Produktion.

    Die Förderung des Solarstroms wird in den letzten Monaten verstärkt diskutiert. Selbst Herr Asbeck von der Solarworld plädiert für eine Senkung, damit die Photovoltaik nicht in einen schlechten Ruf kommt.

    Die garantierten hohen Preise auf 20 Jahre für Solarstrom sind trotz der jährlichen Senkungen attraktiv für Kapitalanleger, gerade in der jetzigen Zeit. Der Run auf die Photovoltaik erfolgt in erster Linie auf aufgrund der großen Gewinnmargen. Der Stromertrag ist dagegen gering. Würde das Geld in Windkraftanlagen investiert, wäre der Stromertrag sehr viel höher und billiger.

    Das liegt alles außerhalb des Einflusses durch die Kommunalpolitik.

    Wo die Kommunalpolitik Handlungsmöglichkeiten hat, soll sie die auch einsetzen. Nur auf die Gewerbesteuer zu schauen ist zu wenig. Den Einnahmen aus Gewerbesteuern stehen sehr viel höher Beträge gegenüber, die die kleinen Stromkunden für die Solarförderung bezahlt werden (Große Stromkunden sind davon befreit). Für die Region ist es ein Verlust.

    Gewerbesteuer ist das eine, Arbeit und Einkommen für die Menschen das andere. Es fehlt an ordentlich bezahlten Arbeitsplätzen in der Region. Arbeitsplätze, die so gering bezahlt werden, wie zum Beispiel in der Transport und Logistikbranche müssen sogar noch durch Steuermittel aufgestockt werden, damit davon jemand leben kann.

  4. DMS

    Nachtrag zu 2:

    Für 2010 liegen die Zahlen für die Kosten aufgrund des EEG vor.
    Der erneuerbare Strom konnte fü 4,48 Mrd. Euro verkauft werden.
    An Vergütung wurde 12,33 Mrd. Euro gezahlt, Vermarktungskosten 0,385 Mrd Euro,
    Die Differenz zwischen Erlös und Vergütung betrug -8,24 Mrd. Euro.

    Auf den Solarstrom 50 % = 4,12 Mrd. Euro. daür wurde aber nur 1,1% Anteil am Stromverbrauch liefert.

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