Regionalplan 2008 jetzt online
Basaltabbau weiter im Plan vorgesehen obwohl das Material untauglich ist.
Der Regionalplan 2008 ist jetzt online. Die umstrittene Abbaufläche für Basalt ist in dem Plan als "Vorranggebiet Abbau oberflächennaher Lagerstätten Planung" aufgeführt. (violette Markierung)
Im bisher noch gültigen Plan ist dies nur als "Vorbehaltsgebiet oberflächennaher Lagerstätten" ausgewiesen.
Auf Antrag der Firma Beisheim und mit Unterstützung der Stadt Homberg wurde im Regionalplan eine Änderung entgegen den Grundsätzen aufgenommen.
Selbst jetzt, wo die Firma Beisheim von dem Projekt Abstand genommen und den geschlossenen Vertrag mit der Stadt gekündigt hat, ist die Fläche weiterhin als Planungsfläche für den Abbau gekennzeichnet.
Dies ist um so verwunderlicher, da das Bergamt, eine Abteilung des Regierungspäsidiums, schwere Bedenken gegen die Eignung des Materials vorträgt. An diesem Standort befindet sich Basalt in einer chemischen Verbindung, die bei Zutritt von Licht und Sauerstoff zerfällt. In der Fachsprache heißt dieses Material deswegen "Sonnenbrenner".
"Die entsprechenden Schotter haben eine geringere Festigkeit als erwartet und zerfallen unter mechanischer Belastung zu Grus oder Steinerde. Steine aus Sonnenbrennermaterialien sind für anspruchsvollere technische Zwecke, etwa als Schotter oder Pflastermaterial nicht geeignet" Wikipedia
Das steht im krassen Gegensatz zu der Begründung für den Abbau.
In einem Schreiben des Bergamtes heißt es:
"Wie in den Plangungsunterlagen nicht textlich ausgeführt aber in den Steinbruchabbildungen an dern zahlreichen "Kerben" im Gestein erkennbar sowie durch HLUG-interne Informationen belegt, tritt im Alkalie-Basalt "Sonnenbrenner" auf.
Sonnenbrenner unterscheidet sich grundsätzlich von der normalen Gesteinsverwitterung. Im Anfangsstadium macht sich der Sonnenbrand durch auffallend unebene, hakige, höckerige und rauhe Bruchflächen bemerkbar, später durch hellbraune oder weißliche, erbsengroße, an den Rändern ausgefranste und durch feine Haarrisse miteinander verbundene Flecken, die sog. "Sonnenbrennerflecken". Das Gestein ist dann bereits deutlich mürber und zerfällt wesentlich leichter als im frischen Zustand. Im Endstadium des Sonnenbrandes zerfallt das Gestein zu einem erdigen Grus aus maximal etwa haselnussgroßen, ovalen, schalig absondernden und insgesamt sehr mürben Bruchstücken, schließlich sogar zu sandig-lehmiger "Steinerde". Dieser Zersetzungsvorgang kann sich bereits in der Lagerstätte oder bei frisch gesprengtem Material innerhalb weniger Wochen bis Monate vollziehen, sobald das Gestein mit Wasser in Berührung kommt, Temperaturwechsel im Steinbruch (Sonneneinstrahlung am Tag, Abkühlung oder Frost in der Nacht) wirken dabei zusätzlich beschleunigend.
Das Phänomen des Sonnenbrandes wird verursacht durch das Mineral Analcim, das durch Wasseraufhahme aus dem Feldspatvertreter Nephelin entsteht. Sonnenbrand kann daher nur primär nephelinführenden, d.h. SiO2-untersättigten basaltischen Gesteinen auftreten, wie Basaniten, Tephriten, Alkalibasalten und Olivin – Nepheliniten. Zusätzlich ist die Verteilung des Analeims im Gestein entscheidend: Vorweigend fleckenhaft verteilter Analcim kann zu Sonnenbrand fuhren, während sehr gleichmäßig und fein verteilter Anlacim offenbar keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesteinsfestigkeit hat.
Die Firma Beisheim plant die Erschließung des Neuaufschlusse zur Herstellung unter anderem von Frostschutzmaterial. Ein Nachweis für die Produktfähigkeit des Rohstoffes ist vor dem Hintergurn des Georisikos Sonnenbrenner zu erbringen."
(Quelle: Unterlagen des Bergamtes, die aufgrund des Umweltinformationsgesetzes zur Verfügung stehen)
Obwohl die Produktfähigkeit überaus fraglich ist, wird das Gelände weiterhin als Planung zum Abbau geführt. Das macht keinen Sinn. Sollte es dennoch weiter verfolgt werden, dann muss man sich fragen, welche anderen – nicht offengelegten Gründe – dann maßgebend sind.
Druckansicht
Vom 19. November bis 18. Dezember muss der Plan in der Stadt zur Einsicht ausliegen.
In dieser Zeit können BĂŒrger EinsprĂŒche abgeben, die dann im Hauptausschuss der Regionalversammlung beraten werden.
Also liebe BĂŒrger :
EinsprĂŒche einlegen !
Und nur noch zur Erinnerung und um es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen :
Das Vorhaben der Fa Beisheim wurde durch den Homberger BĂŒrgermeister unterstĂŒtzt !
WĂ€hrend er gleichzeitig den BĂŒrgern insbesondere aus Dickershausen erklĂ€rte, die Stadt habe keinen Einfluss auf dieses Verfahren.
Der Fa. Beisheim kam vermutlich der Gegenwind der zu ihrem RĂŒckzug fĂŒhrte doch gelegen. Konnte man doch elegant aus dem Vertrag ausscheren.
Eigenartig ist nur, das seitens der Stadt bisher nicht auf VertragserfĂŒllung geklagt wurde und evtl noch nicht einmal im Vertrag eine Strafe bei RĂŒcktritt vorgesehen war.
Dies wird hoffentlich bald im Akteneinsichtsausschuss geklÀrt.
Auch ist die Fa Beisheim nach wie vor den Beweis fĂŒr ihre RĂŒcktrittsbegrĂŒndungen schuldig geblieben.
Damit diffamiert sie BĂŒrger ! Und das ungeschoren.
Also noch einmal : Widerspruch einlegen. Wer weiĂ was da im Untergrund lauert !
Ein weiteres Detail wird in dem online Regionalplan 2008 deutlich. Es werden nicht nur die im Rahmenbetriebsplan der Fa. Beisheim aufgefĂŒhrten 45.483mÂČ als AbbauflĂ€che beantragt sondern ĂŒber 100.000,00mÂČ. Die 1. und 2. Erweiterung sind also vorsorglich in dem Antrag bereits enthalten. Von Anfang an wurde die gesamte Planung gezielt mit Verschleierung und Desinformation betrieben. Diese Art der Planung nach “Gutsherrenart” scheint mittlerweile bei vielen Homberger Projekten, bei denen Widerstand aus der Bevölkerung zu erwarten ist, ĂŒblich zu sein. So interpretiert Herr BĂŒrgermeister Wagner “BĂŒrgernĂ€he”.
Na ja der Vorschlag mit dem Steinbruch kam ja wohl aus den DickerhĂ€user reihen bzw. Waldinteressenten !!!!!! Nicht vom BĂŒrgermeister oder ? aber na ja so isses halt wie ĂŒberall
@witzbold
Woher die Idee mit dem Steinbruch kam ist relativ unwichtig. Von Interesse ist lediglich wie damit politisch umgegangen wurde: Welche Falschaussagen von der Stadt verbreitet wurden und warum das geschah.
Hallo witzbold,
genau diesen Eindruck hat der Vorsitzende des Akteneinsichtausschusses, Herr JĂ€ger, bei der letzten Sitzung erweckt. Stimmt aber so nicht. Im Wald der sog. Waldinteressenten gibt es einen aufgelassenen Steinbruch, der seit ca. 25-27 Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Dieser Steinbruch ist in GröĂe und KapazitĂ€t beschrĂ€nkt. Den Steinbruch hat das Homberger Basaltwerk seit vielen Jahren mit einer sog. Stillhaltepacht angepachtet. (bei allen VorpĂ€chtern hat es so gut wie nie Geld gegeben.) Vor einiger Zeit hatte das Basaltwerk die Pacht wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten gekĂŒrzt, war aber gewillt bei Besserung der wirtschaftlichen Lage, die Pacht nachzuzahlen. Damit waren die Waldinteressenten nicht zufrieden. Das kann man ja noch verstehen! Man hat in dem mittlerweile völlig zugewachsenen Steinbruch eine radikale “Biotoppflege” durchgefĂŒhrt und den Steinbruch dann ĂŒber eine Vermittlerschiene der Fa. Beisheim zur Pacht angeboten. Als das bekannt wurde hat die Leitung des Homberger Basaltwerks die einbehaltene Pacht mit Zinseszins nachbezahlt. Der Pachtvertrag lĂ€uft jetzt wieder bis 2015. Hier war die Geschichte eigentlich zu Ende.
Herr BĂŒrgermeister Wagner hat aber anschlieĂend der Fa. Beisheim angeboten, Basalt in unmittelbarer NĂ€he des Homberger Basaltwerks abzubauen. Probebohrungen wurden dort durchgefĂŒhrt. Bei Bekanntwerden hat es verstĂ€ndlicherweise Widerstand von Seiten des Homberger Basaltwerks gegeben. Die Planung wurde dann u. A. mit der BegrĂŒndung eingestellt, dass die Probebohrungen ergeben hĂ€tten, dass das Material fĂŒr die Zwecke der Fa. Beisheim ungeeignet sei.
SpĂ€testens jetzt hĂ€tte die Geschichte eigentlich zu Ende sein mĂŒssen.
Leider begann aber nun die Planung gegen die wir uns wehren!
Ein Gönner ist auf die Idee gekommen, einen neuen Steinbruch in der DickershĂ€user Gemarkung einzurichten. Die Fa. Beisheim sollte anscheinend unbedingt zum Zuge kommen. Diese neue Planung wurde verschwiegen aber ungewöhnlich engagiert betrieben. Nur Insider waren oberflĂ€chlich im Thema. Die dramatischen Planungsdaten wurden nicht publik gemacht. Eine ordnungsgemĂ€Ăe Ausschreibung ist nicht erfolgt. Der Pachtzins sollte 25 Cent pro abgebauter Tonne Basalt betragen. Eine Grundpacht wurde nicht vereinbart. Das heiĂt, bei Wirtschaftsflaute gibt es kein Geld, das Loch ist im GelĂ€nde und als Ackerland verloren. Das geplante Abbaugebiet war ĂŒbrigens einmal DickershĂ€user Gemeindeland und ist erst bei der Kommunalreform in den 70er Jahren eingebracht worden. Wir hĂ€tten VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass ein BĂŒrgermeister versucht Geld in die Kasse zu bekommen, dazu ist er auch verpflichtet. Wenn aber im Gegenzug fĂŒr unsinnige Projekte und Planungen Geld verpulvert wird wollen wir nicht die Opfer sein. OrdnungsgemĂ€Ăe Ausschreibungen und solide Planung sparen mehr ein, wie alle Homberger SteinbrĂŒche einbringen können.
Hallo DMS,
im Bereich des Homberger Basaltwerks wurden die Planungen von der Fa. Beisheim eingestellt, weil die durchgefĂŒhrten Probebohrungen ergeben hatten (nach eigener Erkenntnis), dass das Material nicht fĂŒr die Zwecke der Fa. Beisheim geeignet ist.
In der DickershĂ€user Gemarkung wurde die Planung nicht eingestellt, obwohl das Bergamt in einer Stellungnahme das Material als nicht geeignet fĂŒr die von der Fa. Beisheim im Rahmenbetriebsplan angegebenen Zwecke bewertet hat. Der Sinn eines Abbaus an dieser Stelle wird in der Stellungnahme des Bergamts grundsĂ€tzlich in Frage gestellt. Wichtig war anscheinend nur, dass die Fa. Beisheim irgendwie
“ins GeschĂ€ft” kommt.