Mardorf: Kindergarten-Neubau
Auf der Homepage der Stadt wird über den Baufortschritt der Kindertagesstätte in Mardorf berichtet, gleichlautend im Newsletter und in Homberg aktuell.
Auf der bereits fertiggestellten Bodenplatte werden in dieser Woche die vorgefertigten Holzrahmenbauwände aufgestellt. In dem Bericht fehlen wesentliche Informationen.
Bildschirmfoto: Homepage der Stadt über den Bau der Kita Mardorf
400.000 Euro Mehrkosten
Die Fraktionsvorsitzenden wurden vor einigen Tagen schriftlich informiert, dass der Bau 400.000 Euro teurer wird. Darüber ist in dem Bericht der Stadt nichts zu lesen. Beim Spatenstich wurde von 1,7 Mio. Euro Kosten ausgegangen. Jetzt ist es knapp ein Viertel mehr.
Der Öffentlichkeit wird diese Kosten-Fehlplanung verschwiegen und damit auch, wie es zu diesen Mehrkosten kommt, und wer für die Fehleinschätzung verantwortlich ist.
Baugenehmigung trotz fehlenden Bebauungsplans
Über die Bauplanung für die Kindertagesstätte wurden die Mitglieder des Ausschusses Kinder, Jugend, Senioren und Intergration zuletzt im September 2018 informiert. Im Protokoll der Sitzung ist nachzulesen:
Niederschrift der 15. Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend, Soziales und Integration4von 62.Neubau einer Kindertagesstätte im Stadtteil Mardorf;hier: Aktueller SachstandVL-59/2017 10. Ergänzung
Herr Gerlach beginnt mit dem 2. Teil seiner Präsentation, KiTa Mardorf, (s. Anlage) und erläutert zunächst den Status der Projektbearbeitung. Er informiert den Ausschuss darüber, dass das Planungsbüro einen Baustart noch nicht benennen kann, da das B-Plan Verfahren noch laufe und daher auch noch keine Baugenehmigung erteilt worden sei. Theoretisch könne dieses bis ca. 3 Wochen vor Weihnachten geschehen sein … Quelle
Im September war das B-Plan Verfahren (Bebauungsplanverfahren) noch nicht abgeschlossen, deswegen konnte noch keine Baugenehmigung erteilt werden.
Jetzt, im Februar 2019, ist das Bebauungsplanverfahren noch immer nicht abgeschlossen. Das Kreisbauamt hat dennoch eine Baugenehmigung erteilt. Wie ist das plötzlich möglich – zumal es um eine Bebauung handelt, die wertvolles Ackerland in Anspruch nimmt, was gegen die Planungsgrundsätze verstößt.
Fördermittel für den Kita-Bau
Herr Fröhlich-Abrecht erkundigt sich, in wieweit Fördermittel abhängig vom Zeitplan seien.
Herr Arndt erklärt, dass ein Förderantrag noch nicht gestellt sei, dieser werde aber in Kürze eingereicht. Hierfür werde aber auch die Baugenehmigung benötigt.
Wann sind welche Fördermittel beantragt worden und wie ist darüber entschieden? In welcher Höhe sind Fördermittel zu erwarten? Zumindest die Stadtverordneten, die die Haushaltshoheit in der Gemeinde haben, sollten darüber informiert werden. Im Rathaus scheint man der Meinung zu sein, das brauchen weder die Stadtverordnete noch die Bürger zu wissen. Mit Transparenz hat das nichts zu tun.
400 000 € Mehrkosten. Wie passt das zum Haushalt ?
Kräht keine Aufsicht mehr danach ?
Hat das Einfluss auf die Fördergelder? Kann dadurch die Förderung ganz entfallen ?
Es verwundert, wie der Magistrat mit einer Kostensteigerung beim Bau des Kindergartens umgeht. Die Finanzhoheit liegt bei den Stadtverordneten. Sollen die Parlamentarier also nur noch die Kostensteigerung abnicken? Wo liegen die Gründe für so eine eklatante Kostenerhöhung?
Diese Kostensteigerung kann auch nicht neu sein. Sollte das Ausschreibungsergebnis diese Kostensteigerung ausgewiesen haben, hätte das Parlament bereits vor Auftragsvergabe informiert werden können. Wie ist es sonst zu erklären, das bereits in Wochenfrist nach Bekanntwerden diese Preissprunges, die ersten Wände gesetzt wurden.
Oder sind es andere Gewerke des Bauwerks, die die Kostensteigerung begründen?
Ursprünglich 1,7 Mill. – jetzt ein knappes Viertel mehr.
Da schenk ich mir bei HR 3 doch glatt ein knappes Viertel ein.
Ob es dabei bleibt? Bei 400.000 € meine ich natürlich…
Könnte die Stadt einen Kindergarten in dieser Bauweise auch zum Festpreis vergeben?
Für das Geld hätte man in der Kernstadt den Platz für mehr als 100 Kinder schaffen können.
19.3.2016
https://www.homberger-hingucker.de/kita-neubau-fuer-16-mio-in-niedenstein/
Wohin man blickt wird preisgünstig und an sinnvollen Orten gebaut. Nur Homberg geht da andere Wege. Man spricht sich in Magistrat und Ausschuss für etwas aus – dann beschließt man anders.
Wer da wohl sich im Stillen zuruft: "Wir haben es geschafft!"?