Kommentar zur Stadtverordneten-Versammlung am 22. Oktober 2020
Zu der Stadtverordnetenversammlung am 22. 10. 2020 und dem besonderen Verhalten der Vertreter der großen Parteien wurde der Kommentar schon vor 180 Jahren geschrieben.
Deutschland – auf weichem Pfühle
Mach’ dir den Kopf nicht schwer
Im irdischen Gewühle!
Schlafe, was willst du mehr?
Laß’ jede Freiheit dir rauben,
Setze dich nicht zur Wehr,
Du behältst ja den christlichen Glauben;
Schlafe, was willst du mehr?
Und ob man dir alles verböte,
Doch gräme dich nicht zu sehr,
Du hast ja Schiller und Göthe:
Schlafe, was willst du mehr?
Dein König beschützt die Kameele
Und macht sie pensionär,
Dreihundert Thaler die Seele:
Schlafe, was willst du mehr?
Es fechten dreihundert Blätter
Im Schatten, ein Sparterheer;
Und täglich erfährst du das Wetter:
Schlafe, was willst du mehr?
Kein Kind läuft ohne Höschen
Am Rhein, dem freien, umher:
Mein Deutschland, mein Dornröschen,
Schlafe, was willst du mehr?
Der Verfasser Georg Herwegh gab dem Gedicht den Titel "Wiegenlied".
Nur wenige Zuordnungen müssen zeitgemäß angepasst werden.