Burgmuseum – kein Museum – Begegnungsstätte?
Am 30. Oktober stellte die HNA die Museumspläne der Burgberggemeinde vor. Ein 200 m² großes Museum sollte nach den Wünschen des Vereins neben dem Restaurant entstehen. Kosten: 470.000 Euro. Ausgestellt werden sollen die Fundstücke, die bei der Brunnenfreilegung gefunden wurden. Dieses Vorhaben soll mit Fördermitteln aus dem Programm Stadtumbau mit finanziert werden, so die Vorstellungen des Vereins und wohl auch der Stadt, denn in der nächsten Stadtverordnetenversammlung soll das Fördergebiet für das Programm um den Burgberg erweitert werden.
Kein Konzept
In der Sitzungseinladung heißt es: "In der Stadtverordnetenversammlung am 26. August 2010 wurden Entwürfe der Burgberggemeinde Homberg für ein Begegnungszentrum mit Museum auf dem Schlossberg vorgestellt."
Da ich an dieser Sitzung nicht teilgenommen hatte, ein Blick ins Protokoll: Dort ist nicht der kleinste Hinweis auf das Thema zu finden. So etwas gab es auch schon früher bei der Parkhausplanung, angeblich vorgestellte Konzepte, die in keinem Protokoll vermerkt waren. Schriftliche Unterlagen ebenfalls Fehlanzeige.
Für einen so weitreichenden Beschluss braucht es auch mehr als einen Bauentwurf. Ohne ein stichhaltiges und nachprüfbares Konzept kann nicht entschieden werden.
Offizielle Begründung
"Denkbar ist u. a. die Aufnahme des Projekts in das Integrierte Handlungskonzepts des Städtebauförderprogramms Stadtumbau in Hessen, da das Projekt konzeptionell kein Museum im herkömmlichen Sinn beinhaltet, dadurch eine überregionale Bedeutung hat und auch von außerhalb Kaufkraft in die Stadt sieht ." (Originalschreibweise)
"da […] kein Museum […], dadurch eine überregionale Bedeutung hat und auch Kaufkraft in die Stadt sieht."
Das ist alles an Begründung.
Es ist kein Museum, was dann? Als Begegnungszentrum soll es im August vorgestellt worden sein. Wer soll sich da begegnen? Keine Beschreibung von Zielgruppen, keine Abschätzung über Besucherzahlen. Keine Ansätze einer Kosten-Nutzen-Abwägung. Keine Diskussion über die verkehrstechnischen Voraussetzungen. (Ein Bus kommt nicht auf den Berg, Pkw-Anzahl ist durch die Fläche begrenzt.) Die Fundstücke aus der Brunnenfreilegung sind für die Beteiligten mit vielen Erinnerungen aufgeladen, das lässt sich nachvollziehen. Aber deswegen kommt niemand extra auf den Berg, es muss mehr geboten werden. Selbst eine Ausstellung erfordert mindestens Aufsichtspersonal, es muss geheizt werden. Wie hoch sind die laufenden Betriebskosten? Wie können die erwirtschaftet werden?
Solange kein schlüssiges Konzept vorgelegt werden kann, und sei es erst auch nur grob, bleibt es eine nette Idee.
Fördermittel lassen sich nur einmal ausgeben. Es gilt abzuwägen, wo und womit ist der größte Effekt zu erreichen. Auf der Burg oder in der Stadt? All diese Fragen sind nicht einmal gestellt, geschweige denn gibt es ein Antwort. Außerdem sollen die Städtebaufördermittel im Sparprogramm der Bundesregierung stark gekürzt werden, auch das ist nicht erwähnt.
Dokumentation
Aus der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung 18. November 2010
Zu Punkt 14:
Städtebauförderprogramm Stadtumbau in Hessen;
hier: Erweiterung des Stadtumbaugebietes Homberg Altstadt um die Flächen zwischen Parkstraße und Hausbrunnenweg (Schlossberg)
Mit Beschluss Nr. 7 vom 09. Februar 2006 hat die Stadtverordnetenversammlung die Stadtumbaugebiete für die Stadt Homberg gem. § 171 b Baugesetzbuch (BauGB) festgelegt. Im Integrierten Handlungskonzept der Interkommunalen Kooperation Schwalm-Eder-Mitte wurden die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Stadtumbaugebiete übernommen.
In der Stadtverordnetenversammlung am 26. August 2010 wurden Entwürfe der Burgberggemeinde Homberg für ein Begegnungszentrum mit Museum auf dem Schlossberg vorgestellt. In Gesprächen der Stadt Homberg mit der Burgberggemeinde und dem Amt für Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises wurden Fördermöglichkeiten für die Umsetzung der Maßnahme erörtert. Denkbar ist u. a. die Aufnahme des Projekts in das Integrierte Handlungskonzepts des Städtebauförderprogramms Stadtumbau in Hessen, da das Projekt konzeptionell kein Museum im herkömmlichen Sinn beinhaltet, dadurch eine überregionale Bedeutung hat und auch von außerhalb Kaufkraft in die Stadt sieht .
Für einen Förderantrag muss jede Stadtumbaumaßnahme in einem von der Stadtverordnetenversammlung und der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schwalm-Eder-Mitte beschlossenen und vom Land Hessen anerkannten Stadtumbaugebiet liegen. Deshalb ist für einen Projektantrag das Stadtumbaugebiet zu ändern und das Integrierte Handlungskonzept des Zweckverbandes fortzuschreiben.
Der Magistrat berät in seiner Sitzung am 18. November 2010 über die Erweiterung des Stadtumbaugebietes Altstadt. Bürgermeister Wagner wird in der Sitzung die Beschlussempfehlung vortragen. Ein Abgrenzungsplan ist als Anlage Nr. 41 beigefügt.
In Homberg geht nichts voran, weil man statt eine Sache zu Ende zu führen ständig neue Ideen hat:
Fachwerktrienale mit Fachwerkhaus auf dem Burgberg; Besucherzahlen und Schulgruppen jede Menge – Fragen nach echten Zahlen werden seitens der Schulen nicht beantwortet.
Neue Bücherei – mit einer Schule ( zufällig parteipolitisch verbunden)
Schirnenumgestaltung mit tollen Ideen,
all die denkmalgeschützten Häuser die man einer Nutzung zuführen will
SuperMarkt am Marktplatz mit Tiefgarage
Burgbergmuseum,
Die Attraktion der Wasserläufe am Marktplatz einschl einer einheitlichen Bestuhlung, wo sind die Touristenströme die ein Bürgermeister versprach u. a. weil er persönlich den Busfahrern zum Hessentag Prospekte verteilte ?
Stolz auf Hochwasserschutz den man nicht braucht, weil es seit 1960 etwa kein solches mehr gab – Wallenstein als Rückhaltebecken gab es da noch nicht
Rekultivierung auf Flächen die es nicht brauchen
Solaranlagen auf 40 Hektar um einen finanziellen Ausgleich für die Kaserneanlagen Neuvermarktung braucht.
Der neue Bauhof der mit Sicherheit so nach und nach wesentlich mehr kostet
https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
Sind denn alle nur noch im Taumel der großen Zahlen und tollen Ideen ?
Leute kommt auf den Boden zurück – Homberg hat mit allem drum und dran 50 Millionen Schulden und soll sparen.
Gibt es die Sparauflagen nicht mehr die das Rechnungsprüfungsamt verkündet hat?
Zu Sparvorschlägen wurden die Fraktionen aufgefordert – hört man noch was davon ?
Von all den tollen Ideen der Bürger, die man nicht verwirklichen kann, weil kein Geld da sei ?
Fehlt nur noch der Wiederaufbau der Stadtmauer als Projekt der Stadtjugendpflege.
Der Hingucker ist voll von solchen Traumbildern.
Mitten hinein stößt ein Stadtmarketingmanager der alles koordinieren, ordnen, sammeln und richten soll.
Während die Stadtpolitik ihre eigenen Kreise zieht.
Faszinierend! Wie wir Vulkanier sagen.
https://www.youtube.com/watch?v=woMgg5hmMGM
und auch von außerhalb Kaufkraft in die Stadt sieht .“ (Originalschreibweise)
„da […] kein Museum […], dadurch eine überregionale Bedeutung hat und auch Kaufkraft in die Stadt sieht.“
Man achte auf den Hinweis das es sich um die Originalschreibweise handelt.
Und die Träume „Kaufkraft“ damit nach Homberg zu ziehen !
Wahnsinn.
Das wird ein Ansturm unter dem Hombergs Einzelhandel aufblühen wird, das Geschäft wird brummen, mehr Arbeitnehmer als Vollzeitkräfte zu vollem Tariflohn, in wenigen Jahren sind die schulden abbezahlt und Homberg wird zu dem was Homberger Lokalpolit“größen“ ** so von sich gaben nach Hombergs Zukunft befragt:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=2418
Kommentar 2 = Auszüge aus der HNA von 1999
Plopp!
Ende des Traums.
Wie bei Henner!
https://www.homberger-hingucker.de/?p=1676
oder
https://www.homberger-hingucker.de/?p=1028
( mit Kommentaren insbesondere Nr 3 ! )
**Übrigens wirken die Träumer von damals zumeist noch mit, wenn auch einer davon in der Opposition praktisch wirkungslos ist.
Zum Sparen:
https://www.homberger-hingucker.de/?s=Was+aus+Homberg+wird&paged=4
Wie sagte noch der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Dewald in seiner Haushaltsrede:
Wir müssen uns jedoch im Klaren darüber sein, dass für viele andere Dinge, die man unter dem neudeutschen Begriff „nice to have“ kennt, zur Zeit einfach keine finanziellen Spielräume vorhanden sind.
Für mich sind die Willensbekundungen und Absichtserklärungen und Augenwischerei. Man denke daran, nächstes Jahr ist Kommunalwahl und so ein großer Homberger Verein bringt schon einiges an Stimmen, wenn man den auf seine Seite zieht.
Wenn es nicht klappt, sind eh die anderen Schuld.
Ich bin gespannt, wie sich die SPD positioniert, kam von denen nicht der Vorschlag ein Hans Staden Kabinett am Marktplatz einzurichten? Auch so eine Spinnerei.
Überhaupt hat man den eindruck nicht der einzelne Bürger zählt sondern die Vereine. Bei genauem Hinsehen sieht man welche Rolle die Vereine spielen oder welches Spiel mit denen gespielt wird. Auch der Burgbergverein ist gut beraten, vorsichtig zu sein.
Eine Hessentagserinnerungsstube fehlt auch noch.
Mit Multimediashow, Mediaramen, Audiorundgang über Kopfhörer, Erinnerungstücken und Vorträgen.
Dem Vera sinne Schirne un vor der Dere nen Denkmälchen mit nem „Martin uffem Sockel“
meint ‚z Lisbeth.
Was ist denn in dieser Angelegenheit geschehen?
Auch nur wieder Homberger Seifenblasen ?
Enttäuschend auch die Homepage des Burgbergvereins.
https://www.burgberggemeinde.de
Also übersichtlich, aktuell und attraktiv ist die Homepage nicht.
Burgbergshop – Not found.
Hohenburgmuseum nicht zu sehen.
Suchfunktion „Hohenburgmuseum“ Kein Ergebnis.
Dabei taucht das Hohenburgmuseum dann unter „Sonstiges“ auf- in der Seite als Burgmuseum.
Aktuelles:
Beginnt bei ätz , geht dann bis Juni und dann gehre s weiter mit Sommer 2012
JHV 19. März
Ergebnisse der Sitzung ???
Sendet man den Leserbrief erhält man keine Rückmeldung sondern einen neuen Capcha.
??
Bin ich nun mit einem Eintrag im Gästebuch ??
Als alter Homberger ist man traurig so was im Internet zu finden.
Zeitungsmeldung der HNA im Print :
Zum HNA Bericht:
„Im Laufe der Jahre seien durch den undichten Belag erhebliche Schäden entstanden. Die Reparatur müsse in diesem Jahr dringend in Angriff genommen werden. Andernfalls drohten Bauschäden, die kaum mehr zu beheben seien.“
Da frage ich, warum man nicht jedes Jahr ein wenig macht an Pflege und Wartung – statt erst so eine Situation entstehen zu lassen.
Erst heißt es:
„Nicht um einen Rekord, sondern um Genauigkeit geht es den Mitgliedern auch in Sachen Burgbrunnen. “
Dann aber:
„Wenn das künftig richtiggestellt wird, dann dürfte dem Homberger Brunnen der Rekord sicher sein. “
„Seit der Eröffnung sind bereits 500 Personen durch die Ausstellung geführt worden. “
Wie viele wohl an einem Besuch gehindert wurden durch schlechte Beschilderung, die Homepage, die Erreichbarkeit oder Öffnungszeiten ??
Dafür gibt es so tolle Aushänge wie an der Krone!
Sehr geehrter Herr Schönemann, gibt es eigentlich etwas, was Sie als alter Homberger an Ihrer Heimatstadt nicht kritikwürdig finden?
Auf Ihre Kritik einzugehen fällt nicht leicht, weil Ihnen m. E. jegliche Kritikkompetenz fehlt, d. h. es fehlt Ihnen die erlernte Fähigkeit, Kritik so zu üben und zu formulieren, dass sie motiviert.
Sie kritisieren so vehement Internetauftritte Homberger Vereine und Institutionen. Sind Sie vom Fach? Dann machen Sie doch mal eine paar konstruktive Vorschläge.
Haben Sie – als alter Homberger – sich in der Vergangenheit überhaupt einmal mit Aktivitäten bei der Pflege und Instandhaltung des Burgbergs eingebracht oder zumindest näher auseinander gesetzt?
Waren Sie – als alter Homberger – bei der letzten öffentlichen Jahreshauptversammlung des Burgbergvereins dabei?
Haben Sie – als alter Homberger – das Burgbergmuseum einmal besucht und sich von der Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitglieder des Burgbergvereins ein Bild gemacht?
Zu Ihrer Information:
Die Aktivitäten zur Pflege des Burgbergs werden ausnahmslos von ehrenamtlichen Mitgliedern wahrgenommen. Dazu gehört u. a. auch die Besetzung des Burgbergmuseums, die Ausrichtung des Wurzgartenfestes, die Pflege des Kräutergartens auf der Burg, die Ausrichtung der Rosenhochzeiten, die Pflege des Rosengartens auf der Burg und in der Wallstraße, die Besetzung der Tourist- Information, jährliche Reinigungsaktionen des Burgbergs und noch einiges mehr.
Kommen Sie doch einfach zum Burgbergstammtisch, der an jedem letzten Freitag des Monats in der Gaststätte auf dem Burgberg stattfindet und bringen Sie Ihre Anliegen vor.
Der Kritiker, welcher das Urteil und den Geschmack des Publikums bilden soll, muß ihm genau sagen können, „warum“ ihm etwas gefällt oder nicht, muß sagen können, wie das Schlechte besser zu machen sei, oder er ist ein Schwätzer ohne Gewissen.
(Albert Emil Brachvogel 1824 – 1878)
@regio
Zunächst einmal scheinen sie den Kommentar als Kritik insgesamt an der Arbeit des Vereins zu sehen. Das ist nicht der Fall.
Die Arbeit des Vereine kann man nur als positives Beispiel von ehrenamtlicher Arbeit erwähnen.
Die meisten der von ihnen genannten Punkte habe ich nicht erwähnt bzw. sind mir bekannt.
Um einen Internetauftritt in dieser Form zu kritisieren, muss man nicht vom Fach sein. Es reicht doch zu sagen was dem Kritiker auffällt. Kann ja sogar falsch sein.
Auf der anderen Seite sitzt in diesem Fall ein Fachmann. Der wird es schon richten.
Es gibt genug konstruktive Vorschläge von mir. In allen möglichen Formen.
Seit 2008. Und es gab genug seit 1998. Briefe und Gespräche seit 1998. Es gab Gespräche mit Herrn Ebert. Es gibt auch heute noch Versuche die nicht öffentlich sind.
Ich empfehle ich den Hingucker als Quelle und Lieferanten von Ideen durchzuforsten.
Muss man am Stammtisch teilnehmen um etwas vorzuschlagen?
Der eine bringt sein Wissen, der andere seine Zeit, der Dritte seine Kraft ein.
Jeder nach seinem Gusto. Und auf seinem Weg.
Sollte durch meine Kritik an einem Internetauftritt etwas besser werden, war die Kritik doch richtig. Evtl finden andere Internetauftritte dann auch mehr Aufmerksamkeit und „pflegende „Hände.
Dem Schlussabsatz kann ich nur zustimmen – habe ich doch geschrieben was mir nicht gefällt und dadurch auch was besser sein könnte.
Danke für ihre Kritik.
Zumindest bzgl. des Weges habe ich gelernt aus ihr.