BĂŒrgermeister ruft auf zum Kontakt mit den Pioneers
Wo sind die Pioneers zu finden?
In der letzten Woche ein Versuch: Vor dem Coworking Space am Marktplatz standen in der Mittagszeit draußen vor der Fensterwand drei jüngere Männer im Gespräch.
Sind Sie die Pioneers, die nach Homberg gekommen sind?, fragte ich sie. Nein, sie seien Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die gerade Mittagspause machen. Ich schaute in den Raum. Die Männer erlärten: Da sind jetzt Arbeitsplätze der Stadtverwaltung drin. Und wo ist dann der Coworking Space, der doch nach den Ankündigungen in dem Raum sein sollte?
Der Coworking Space sei ein paar Häuser weiter, im ehemaligen Optikergeschäft Trinkus.
Foto: Eingang zum von der Stadt umgebauten Ladenraum zu dem Coworking Space, jetzt aber Arbeitsraum für Rathauses-Mitarbeiter
Raum im ehemaligen Optikergeschäft Trinkus
Der Eingang zu dem ehemaligen Optikergeschäft liegt zurückgesetzt, so dass sich vor dem Eingang ein überdachter Vorplatz befindet. An beiden Seiten schmale Schaufensterbereiche. Links stehen eine Reihe Küchenbarhocker neuerer Bauart, link im Schaufenster ein Sessel und ein Tischen. Hinter der gläsernen Eingangstür sind auch wieder links und rechts Sessel aus verschiedenen Jahrzehnten mit kleinen Beistelltischen.
Nach einem Arbeitsplatz sieht es nicht aus, eher nach einem weiteren Geschäft des Einladens, der in der Westheimer Straße Gebrauchtmöbel anbietet. Im Hintergrund des Geschäfts eine Stellwand. Der Raum ist dort hell, wahrscheinlich durch Oberlichter beleuchtet.
Von Arbeitenden war nichts zu sehen. Es wäre wohl auch nicht passend, sie dort zu stören, denn sie müssen schließlich ihre eigenen Arbeitsprojekte bearbeiten, mit denen sie ihr Einkommen sichern.
Gemeinschaftsküche am Marktplatz
Fotos: Gemeinschaftsküche im Erdgeschoss der ehemaligen Löwenapotheke
Die Gemeinschaftsküche in der ehemaligen Löwenapotheke: Ein Blick durch das Schaufenster, niemand ist zu sehen. Auf der linken Seite ein langer Tisch mit Polsterstühlen, an der Wand eine neue Fototapete mit einem Blick auf Homberg. Im Hintergrund zwei Waschmaschinen, links im Raum stehen noch die Schränke und Spiegel der Apothekeneinrichtung. Davor eine Insel mit Küchenarbeitsfläche und einem Kochfeld. Es sieht nicht danach aus, als ob es schon benutzt wird. Wo sind die Pioneers? Einer der städtischen Mitarbeiter hatte vermutet, sie würden in ihren Zimmern arbeiten.
Wieso arbeitet die Homberger Verwaltung in dem ehemals zu einem Coworking Space erklärten und aufwendig umgebauten Ladelokal? Hat die Stadt die Räume im Erdgeschoss gemietet oder das ganze Haus gekauft? Es ist unbekannt. Längere Zeit wies ein Cittaslow-Banner darüber auf die neue Nutzung für Cittaslow hin. Hinter den Fenstern waren Roll-up Banner zu verschiedenen städtischen Themen zu erkennen und das Lastenfahrrad für die Warenauslieferung des 14-tägigen Wochenmarktes.
Coworking Space durch ein neues Unternehmen?
Zu dem Raum im ehemaligen Optikergeschäft Trinkus gibt es auf Facebook eine Ankündigung: Ein neues Unternehmen bietet darin ein Coworking Space für Startups und Homeoffice-müde Bürger an, die nicht in der eigenen Wohnung arbeiten möchten. Hat die Stadt sich eingemietet, obwohl gerade ein eigener Coworking Space geschaffen und mit Hilfe des Bauhofs eingerichtet wurde? Fragen, aber keine Meldung aus dem Rathaus. Was hat das Projekt und die gesamte Vorbereitung gekostet und aus welcher Haushaltsstelle ist das Geld genommen worden?
Schade, dass die neuen Kreativen noch nicht sichtbar geworden sind. Es gäbe viel zu besprechen. Und neue Ideen kann Homberg sicherlich auch brauchen.
Noch ist Zeit, vielleicht gibt es bald Gelegenheit zum Austausch, zu dem der Bürgermeister die Bürger eingeladen hat.