Abriss an der Engelapotheke ohne solide Planung
Fotos: Vor dem Abriss und jetzt, nach dem Abriss
Wieder soll ohne konkrete Planungsunterlagen entschieden werden
In der kommenden Stadtverordnetensitzung sollen die Stadtverordneten über eine Konzeptänderung beschließen, die nur sehr allgemein vorgestellt wird. Was diese Änderung für Folgen und Kosten mit sich bringt, ist nicht dargestellt.
Es wird gelockt mit "Kostenpositionen entfallen" und mit der Aussicht auf Überprüfung, ob das Heimatkundliche Archiv im jetzigen Bürgerbüro untergebracht werden kann.
Auf einer solch knappen Informationsbasis, wie in der Erläuterung für die nächste Stadtverordnetensitzung steht, ist eine verantwortliche Beschlussfassung nicht möglich. Es ist fahrlässig, bei diesem Stand zu entscheiden, ohne die Folgen untersucht zu haben.
Immer wieder fordert der Rechnungshof, die Folgekosten bei Baumaßnahmen bei Entscheidungen mit zu berücksichtigen.
Planungs-Pannen der vergangenen Jahre
In der Vergangenheit hat es bereits unüberlegte Planungen zu Gebäuden gegeben, die nicht umgesetzt werden konnten:
# Vor ca. 10 Jahren erklärte der damalige Bauamtsleiter das Gebäude der ehemaligen Stadtsparkasse, in dem jetzt das Bürgerbüro und das Bauamt tätig ist, sei baulich hinfällig. Es könne nur noch abgerissen werden. Entsprechende Fördermittel wurden beantragt, aber nicht gewährt.
# Danach wurde dieses Gebäude wieder so gut befunden, dass für das Bürgerbüro darin umgebaut wurde.
# Dann sollte das Gebäude im Zuge der Planung "Marktpassage" im Erdgeschoss für einen breiten Durchgang geöffnet werden – es wurde nicht umgesetzt.
# Die neueste Planungsidee für diese Gebäude: Das Treppenhaus in dem Gebäude erneuern und einen Aufzug einbauen, von dem auch die Engelapotheke mit erschlossen werden soll. Bei laufendem Betrieb ist das wohl kaum möglich, also müsste erst das Bauamt ausgezogen sein.
# Für das Rathaus sind Anbau- und Umbaupläne nur angedeutet, durch die Platz für das Bauamt wäre. Eine konkrete Planung ist öffentlich nicht bekannt, von der Finanzierung gar nicht zu reden.
# Das Erdgeschoss von Marktplatz 15 wurde für 180.000 Euro gekauft, statt zuvor das gesamt Gebäude für 190.000 Euro zu kaufen. Dafür ist die Stadt nur Miteigentümerin an einem Teil des Hauses. allerdings mit allen Pflichten für das Gesamtgebäude.
# Das Konzept für die Sanierung des Gasthofs "Krone" konnte nicht verwirklicht werden. Die Kosten der Bauarbeiten sollten von den Handwerkern mitgetragen werden.
Erläuterungen zur Konzeptänderung Engelapotheke
Druckansicht
Einfach mal das Protokoll zu TOP 8 der damaligen Sitzung Marktplatz 15 durchlesen.
"Man kann nicht zustimmen weil die Unterlagen nicht vollständig sind" u. a. Herr Gerlach
Dann Beschluss einer Sondersitzung – danach Beschluss das Vorkaufsrecht nicht auszuüben.
https://homberg-efze.eu/archiv/sitzungsunterlagen/Legislaturperiode%202011-2016/Stadtverordnetenversammlung/39_Sitzung-2015-06-11/39_Sitzung-Protokoll-2015-06-11.pdf
Jetzt lest mal was die selben Herren bzw. ihre Parteien zum TOP 6 Ankauf des Erdgeschosses zu sagen haben.
https://homberg-efze.eu/archiv/sitzungsunterlagen/Legislaturperiode%202011-2016/Stadtverordnetenversammlung/42_Sitzung-2015-11-05/42_Sitzung-Protokoll-2015-11-05.pdf
Deutlicher kann man nicht zeigen, wie sehr man darauf setzt, dass kein Bürger mehr weiß was man Monate zuvor gesagt.
Und jetzt wird man wohl trotz unvollständiger Planungen und genauer Kostenkalkulation freie Hand geben, um zu handeln zu können wie man gerne möchte.
Von einst geforderter Kontrolle ist nix mehr übrig.
Man muss nicht jeden Furz erklären. Gottlob ist Schnappauf nicht mehr 1.Mann an der Spritze. Den Bürger intressiert nicht Baupläne , Kosten, usw, sondern nur das endlich angepackt wird und Innenstadtschrott entfernt und durch entsprechende Neugestaltung das Stadtbild verschönert wird.
(siehe ehem. Landratsamt)
Den Bürger greift man aber in den Geldbeutel. Mehr als notwendig. Da ihnen das gefällt scheinen sie nicht zu wissen, dass man sparsam mit Steuergeldern umgehen muss. Der Rettungsschirmbedeutet sparen und nicht Erhöhung der Einnahmen. Und unsere Kinder dürfen die Spielchen die seit 2008 dank der HLG möglich sind bezahlen. Ob die sich dann bei Ihnen bedanken?
@ Isolde
"Den Bürger interessiert nicht Baupläne, Kosten usw."
Bezüglich der Kosten scheinen Sie auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.
Viele Bürger und Bürgerinnen fürchten steigende Abgaben, wie Grundsteuer etc.
Unsere Nordhessischen Regionen:
1. Wir haben hier hunderttausende oder in Zahlen 100.000de Fachwerkgebäude
2. Diese 200 bis ca 400 Jahre alten Gebäude benötigen regelmäßige korrekte Sanierungen in der Hauptsubstanz Holz und Lehm.
3. Dies Sanierungen macht man korrekt selbst oder lässt es von anderen machen
4. Die Kosten sind in der Regel deutlich höher als bei Massiven Gebäuden oder kompletten Neubauten! Allein schon für geforderte geringen Energiekosten werden oft falsche Materialien verbaut!! (Kunststofffenster und dann auch noch ohne Fenstersprossen , Betonausgleich in Fußböden und vieles mehr)
5. Haben die Regionen/Städte einen hohen Zuspruch in der Bevölkerung rechnet sich das Sanieren
6. Haben andere keinen Zuspruch und z.B. hohen Leerstand (aus diversen Gründen) haben diese ganz einfach Pech oder sind von mir aus auch seit langem "unfähig"
7. Geschäftsverlagerungen schon seit langem vor die Historischen Innenstädte
8. jetzt mal deutliche Veränderungen in Homberg seit ca. 30 Jahren und diese ohne Entscheidungen durch unsere Stadt: Bundeswehr weg, Krankenhaus weg
9. Gebäude haben oft nur noch eine schöne Frontansicht und sind im nicht sichtbaren Gebäudeteil in sehr schlechtem Zustand
10. Gebäude gehören sehr oft noch Personen die in den 60er bis 90er Jahren dort eigene Geschäfte führten und auch darin wohnten!! Genau das Wohnen verlagerte sich seit dem, extrem deutlich, vor die Historischen Innenstädte. Da reichen schon Bilder aus den 50er oder 60er Jahren. Grund ist z.B. unsere eigene Mobilität mit Autos
11. Jetzige Nachkommen sanieren die baufälligen Gebäude nicht mehr wenn es sich nicht rechnet durch starke Innenstadtbelebung usw.
12. Extrem starke Veränderungen durch das Internet (siehe im Juli Punkt 6 bei Zukunft des Quartiers östlich des Marktplatzes)
13. Nichts ist für die Ewigkeit und es gibt immer Veränderungen!
14. Kritisches Denken braucht ZEIT und RAUM hier und überall
@ DreiX
Ein bemerkenswerter Kommentar!
Viele Geschäftsleute der Altstadt wohnen jetzt im Osterbach oder in anderen bevorzugten Wohngebieten in Homberg. Das ist auch nicht zu beanstanden.
Die erzielten Umsätze in ihren Läden bzw. die Mieteinnahmen in ihren Fachwerkhäusern lassen wahrscheinlich keine umfangreichen Sanierungen innerhalb der Gebäude zu.
In Großstädten gibt es seit ein paar Jahren einen boomenden Markt für den Verkauf oder die Vermietung von sanierten Altbauten. Urbanes Leben heißt das neudeutsch.
Ob es in Homberg oder vergleichbaren Städten dazu kommen wird, wird die Zukunft weisen. In Fritzlar scheint es zu funktionieren. Dort werden für sanierte Altbauten ca. 10,-€ Kaltmiete aufgerufen.
In Homberg steht z. B. seit vielen Monaten ein Fachwerkhaus in der Pfarrgasse, 147 qm Wohnfläche, für 78.000 € zum Verkauf. Trotz des derzeitigen Irrsinns mit total überhöhten Hauspreisen ( Betongold ) beißt niemand an….
Noch nicht einmal Spekulanten erscheinen auf der Bildfläche.
Mein Großvater sagte vor über 50 Jahren zu mir:
"Junge, man kann nicht 1,- DM ausgeben, wenn man nur 50 Pfennig hat."
Diese Binsenweisheit hat mich mein ganzes Leben lang begleitet.
Deswegen stand ich in den vergangenen Jahrzehnten öfters unter dem Regenschirm, aber niemals unter einem Rettungsschirm.
Gäbe es noch den Pranger dann wäre er in Homberg immer voll besetzt. Jeden Tag müsste man jemanden dran stellen der sich dann vom Bürger beschimpfen und mit Tomaten beschmeißen lassen müsste (wir wollen ja human bleiben).
Wenn ich mir dieses Gesülze von den Stadtverordneten Sitzungen durchlese wid mir schlecht…..oder kann ich mich vor lachen kaum halten ? Sorry ich weiß es nicht.
Tagträumerreien von nichts sehen wollenden Stadtpolitikern die anscheinend in einer Märchenwelt wohnen. Meine Prognose für die Altstadt: nachdem das EKZ gebaut wurde ziehen die zwei kleinen Boutiken auch ab und in das EKZ ein weil sie da mehr Kunden / Umsatz vermuten und Angst haben ds keiner mehr zu Ihnen auf den MArktplatz findet.
Das Cafe und die Eisdiele und ggf das Pub werden überleben, mehr oder weniger. Die Krone wird ohne vernünftiges Konzept einer Sanierung von Herrn Nied leider nicht zu halten sein und seine Türen wieder schliessen. Kilic schließt sein Restaurantbetrieb. Thiele schließt seine Türen ab.
Und das ist keine Schwarzmalerei. Ich weiß auch gar nicht wie man so Blauäugig sein kann.
@9 Bürger 2014
So sieht`s aus!
Zu Mister X
Viele Geschäftsleute der Altstadt wohnen jetzt im Osterbach oder in anderen bevorzugten Wohngebieten in Homberg. Das ist auch nicht zu beanstanden.
Die erzielten Umsätze in ihren Läden bzw. die Mieteinnahmen in ihren Fachwerkhäusern lassen wahrscheinlich keine umfangreichen Sanierungen innerhalb der Gebäude zu.
Wie man an anderer Stelleim Blog schon lesen konnte ist das nichts neues.
Mitte der 70 er Jahre kauften sich Homberger Bürger Land und bauten ihre Häuser im Osterbach. Da diese bezahlt werden mussten wanderten alle Einahmen uunächst dorthin. Für die alten Häuser blieb da wenig übrig was letztlich zu diesem Zustand von heute führt. Die Erben haben kein Interesse und so wartet man auf Käufer.
78 000 € ist eine Illussion. Angesichts der Kosten um in diesen Häusern "urbanes" Leben zu ermöglichen. Ich erinnere an den Kaufpreis des Gebäudes der ehemaligen Bäckerei Hassenpflug.
Nicht nur für Homberg stellt sich das Huhn – Ei Problem:
Menschen kommen nur wenn "Shopping" Anreize in ausreichender Zahl vorhanen sind.
Shopping Angebote hängen von erwartetem Umsatz ab.
Da alle Unternehemn durchaus realistische Zahlen haben, was Umsatz in bestimmten Städten und Lagen angeht, Filialketten sich auch über Entfernungen, die nötig sind um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen durchaus bewusst sind sind diese Eckdaten die Basis einer Entwicklung.
Das merkt man bei Schoofs am Ulrich Areal und den Interessenten sich dort langfristig zu binden.
Investoren werden Geld nur dorthin brineg, wo eine sichere und möglichst schnelle rendite sicher scheint.
Das davon abhängig zu machen, dass ein Kindergarten junge Menschen in die Altstadt lockt, obwohl man ja über Fahrzeuge verfügt scheint mir eher Wunschdenken als reale Tatsache.
Wenn man dazu wenigstens empirische Untersuchungen statt einfach nur Behauptungen von Provinzpolitikern hätte, könnte man es glauben.
P. S. Thiele schließt auch ohne Ulrich Areal. Da kein Nachfolger aus der Familie kommt, Umsatzerwartzngen von Interessenten sich in Größenpordnungen von 200 bis 300 000 € per anno bewegen, dürfte das Ende nur noch eine kurze Zeit maximal 1 1/2 Jahre dauern.
Da wird auch der KonfiTag nichts dran ändern.
WARUM NUR DENKEN DIE MEISTEN BLOGGER HIER BEIM HINGUCKER "NORMAL" UND GEHEN MIT KLAREM LOGISCHEN VERSTAND VOR, BETRACHTEN VOR UND NACHTEILE UND KÖNNEN ANSCHEINEND SINN UND UNSINN UNTERSCHEIDEN.
WARUM ABER KÖNNEN DAS DIE VON UNS GEWÄHLEN HERREN POLITIKER NICHT ? STARSINN? IRRSINN? EIGENSINN? …den andern …….SINN nenne ich hier mal nicht
Die 5 Sinne Stumpfsinn, Starrsinn, Wahnsinn, Blödsinn, und in Homberg natürlich noch der pure Irrsinn. Eigensinn kommt nicht in Frage weil in Homberg der Boss bestimmt was Sinn macht. Da wird dann aus Nice to have auch noch follow me.
Wenn der Boss es schafft, die Altstadt durch den neuen Kindergarten signifikant zu beleben, bekommt er auf dem Marktplatz ein kleines Denkmal neben Philipp des Großmütigen.
Philipp und Nico, vereint auf dem Marktplatz. đ
Und der Irrsinn, der Reiner natürlich, bekommt auch sein Plätzchen.
Schönes Wochende!
Wenn ich mir die Tischvorlage zur Änderung der Konzeption vom Juli anschaue, so wird fast das halbe Bauamt – Obertorstr. 1 umgebaut. Der Lift geht höher als die Regenrinne der Engelapozheke.
Ob das nötig ist, zumal die Wohnungen in der Engelapotheke nicht ausgebaut werden sollen, so ist die derzeitige Beschlusslage. Aber was kommt dann?
Es stellt sich auch die Frage, bekommt das Bauamt ein Flachdach? Die Tischvorlage ist so grottenschlecht, danach ist der Lift zu erkennen aber nicht das Drumherum.
Mir reicht dies nicht, um eine sachgerechte Entscheidung zu treffen.
Bin gespannt ob es den Abgeordneten ausreicht.?
By the way, wer bezahlt dies denn HLG, Land; Bund, Stadt? Die Frage ist fasch und unüberlegt . Sorry. Ich weiß die Antwort: WIR
Was ist den aus der Stadtentwicklungsgesellschaft geworden mit der man viel Geld einsparen wollte?
Habe mir eben einmal die Schirnen angeschaut. Es ist nicht das eigentliche Theme, aber barrierefrei ist die Schirne nicht zu erreichen. D.H. bei einem Ausbau zur gastronomischen Nutzung wird unweigerlich noch eine Rampe und eine weiter Außenfläche dazukommen, um wirtschaftlich zu arbeiten.
Wo wir dabei sind 2 Aspekte:
Vielleicht, auch wenn es nicht vorgeschreiben ist, bringt man aus Sicherheitsgründen doch noch ein Geländer an. Fläche für Tische und Stühle die zugleich zulässt, das sich 2 Rollstühle begegnen können ( Bürgersteigbreite nötig ?? ) ist da kaum. Hilft vielleicht nur, ähnlich wie am anderen Ende am Fischladen ein kleines vorgelagertes Rondell zu bauen, was dann die Fläche für andere Bereiche einschränkt.
Was zahlen eigentlich die Nutzer der Außengastronomien auf dem Marktplatz für diese Flächen. Fischladen, Marktcafe13, Pizza Wagner, Stübing?
Das müsste doch deutlich mehr sein, wie ein Stand der nur während des Weinfestes oder auf dem Marktplatz bei Events aufgestellt wird? Wann wurden da die Preise angepasst? Parallel zur Anhebung der Grundsteuer, Erhöhung dervFriedhofsgebühren usw.? Oder etwa gar nicht? Überall werden Hombergs Bürger höher zur Kasse gebeten – da sollte man hier keine Ausnahme machen.
@ Termin Ator (12.)
"78.000 € ist eine Illussion."
Das besagte Haus ist jetzt vom Amtsgericht Fritzlar zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben.
Festgesetzter Verkehrswert: 116.000 €. Wertgrenzen gelten.
Schau mer mal, was letztlich erzielt wird.