Möbelwagen: Ein Baugerüst – doch niemand nutzt es
Das niedrige Haus zwischen Markt- und Kirchplatz, im Volksmund als Möbelwagen bezeichnet, wurde vor Monaten eingerüstet und die Dachdeckung erneuert. Seitdem steht das Gerüst weiter am Haus. Gerüste werden nach Standzeit von den Firmen berechnet, kosten also Geld. Sollte die Stadt das Gerüst selbst besitzen – eine Zierde am Marktplatz ist es auf Dauer nicht.
In dem Gebäude war einmal die Tourist-Info der Stadt untergebracht. Zwar klein und eng, aber es vermittelte den Besuchern gleich einen erlebbaren Eindruck vom Leben in früheren Zeiten. Unter Bürgermeister Wagner wurde massiv in die Tragstruktur des Gebäudes eingegriffen. Um im Erdgeschoss mehr Kopfhöhe zu bekommen, wurde ein Teil der Decke nach oben verlagert. Das Obergeschoss ist somit nicht mehr nutzbar. Denkmalpflege nach neuer hessischer Art.
Derzeit stelle es einen Lagerraum dar. „Wir wollen den Raum ordentlich begehbar machen, denn das Gebäude liegt charakteristisch und prominent auf dem Marktplatz“, so Bürgermeister Dr. Ritz. Quelle
Nachdem der Raum durch die Deckenanhebung besser benutzbar gemacht worden ist, soll er jetzt "ordentlich begehbar" gemacht werden.
In einem der zahlreichen städtebaulichen Förderprogramme wurde das Gebäude aufgenommen als ein "Möglichkeitsraum". Es zeigt, das Bundesbauministerium kann mit möglichst schillernden neuen Begriffen getäuscht werden.
2022 erhielt die Stadt 220.000 Euro Fördermittel. Dafür sollten drei Projekte gefördert werden.
Hombergs Projekte: das Stadtmobiliar aus dem Machwerk, Möglichkeitsraum im Möbelwagen und Freiraum in der Untergasse. Alle drei laden die Homberger zum aktiven Mitgestalten ein. „Uns ist es wichtig, dass die Bürger die Innenstadt als die ihre begreifen“, sagt Ritz.
Quelle
2022 schrieb die HNA über den Möbelwagen:
Der Raum soll aber nicht nur für einen einzigen Zweck genutzt werden, sondern für eine flexible Nutzbarkeit offen stehen. Tagungen oder eine Pop-Up-Gastronomie könnten dort stattfinden. Quelle
Seitdem sind über zwei Jahre vergangen.
Am "Möbelwagen" ist außer dem neuen Dach noch nichts geschehen. Auch die Arbeiten in dem denkmalgeschützten "Freiraum in der Untergasse" ruhen schon lange.