Verkaufsveranstaltung fĂŒr das EKZ
Der angekündigte Sachstandsbericht zum Ulrich-Areal auf der Tagesordnung der Ausschüsse wurde durch Herrn Tischler von der Grundstücks Entwicklungsgesellschaft zu einer Verkaufsveranstaltung für sein Projekt des Einkaufszentrums umfunktioniert..
Es erinnerte mich an meine Erfahrung 1972 in einem Berliner Architekturbüro.
Im Bauamt musste ich mit meinem Chef etwas warten und ich nutzte die Gelegenheit, ihn zu einem seiner Projekte zu befragen. Es war eine größere, attraktiv gelegene Anlage mit Eigentumswohnungen am Hang in exklusiver Lage im grünen Berlin direkt mit Blick auf die Havelseenlandschaft.
Warum hat er bei dem Bau nur 36 cm dickes Mauerwerk benutzt und keinen höheren Wärmeschutz geplant? Seine Antwort: Das hätte die Baukosten erhöht und sich beim Verkauf nicht bezahlt gemacht. Außerdem trägt der Käufer doch später die höheren Heizkosten. Für den besseren Verkauf gibt er lieber etwas mehr für teure Fliesen im Bad aus, das schafft bei den Käufern den Eindruck von Luxus, das fördert den Verkauf der Eigentumswohnungen.
Bei der Gelegenheit weihte er mich noch in einen andern Trick ein: In den Wohnungsgrundrissen mit den eingezeichneten Möbeln zeichne er die Betten immer etwas kleiner, als sie tatsächlich sind, das merkt keiner und die Räume wirken auf dem Plan größer.
Der Architekt hat bei mir die Probezeit nicht bestanden, ich kündigte. Danach leitete ich viele Jahre in der Verwaltungsakademie Berlin den Bereich Bauen, Planen, Umwelt und Sonderaufgaben wie Krankenhausmanagement.
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