Stromtrasse und Strompreise
Zu der Diskussion der Suedlink-Stromtrasse veröffentlichte die HNA einen Leserbrief von Ernst TrĂ€bing aus Bad Zwesten, kĂŒrzte aber die Teile heraus, die einen wichtigen Zusammenhang zu den Unterschieden bei Strompreisen enthalten.
FĂŒr die Privatkunden gibt es feste Strompreise. An der Strombörse liegt das Preisniveau sehr viel tiefer. GroĂeinkĂ€ufer kaufen gerade dann zu sehr niedrigen Preisen ein, wenn viel erneuerbare Energie anfĂ€llt. Sie geben diesen Preisvorteil aber nicht an die Stromkunden weiter, weil sie den diesen feste Strompreise berechnen.
Grafik zum VergröĂern anklicken
TrÀbing erklÀrt zum Energiewirtschaftzgesetz in einem weiteren Papier so:
Die EnWG-Mauer muss weg
“Bei ElektrizitĂ€t schwanken Produktion und Nachfrage tĂ€glich viel schneller als bei Saison-Lebensmitteln und deren Preisen jĂ€hrlich. Aber die Strompreise der Verbraucher sind ganz starr.
Einfache Verbraucher dĂŒrfen die Niedrigpreise nicht flexibel nutzen.
Regionale Information sowie einfache oder automatisierte Nutzungstechnik der Billig-Energie bleiben durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) blockiert, wie mit einer unsichtbaren âEnWG-Mauerâ.
Darum wird bei viel Energie im Netz unsere erwĂŒnschte Ăkoenergie âabgeregeltâ, also vernichtet oder zu Billigst-Negativ-Preisen von Börsen-Spekulanten exportiert.
Zum Beispiel waren am 16.6.2013 viele Ăkoanlagen âabgeregeltâ und der Börsenpreis im Durchschnitt des ganzen Tages sogar negativ.
In der Spitze bekamen die Spekulanten als âKĂ€uferâ mehr als 10 Cent zu jeder Kilowattstunde dazu.
Die Haushalte erhalten keine Information der aktuellen Niedrigstpreise und mĂŒssen durchgehend den vollen Preis zahlen.
Durch diese auĂerordentliche Spekulanten-BegĂŒnstigung werden wir Verbraucher zusĂ€tzlich belastet, weit ĂŒber die erforderliche EEG-Umlage hinaus. Das ist nicht nur volkswirtschaftlich unsinnig, sondern gnadenlos unsozial!”
Die EnWG-Mauer muss weg!
Schluss mit Vernichtung und Export-Verschwendung! Die Energie-SchnĂ€ppchen dĂŒrfen nicht lĂ€nger exklusiv den Börsen-Spekulanten reserviert bleiben!
siehe auch: Die Stromtrasse: Energiewende oder Monopol-Erhalt
Druckansicht
Der Leserbrief
Falsche Pro-SĂŒdlink-Zwillinge
(gelbe Markierung-KĂŒrzungen in der HNA-Veröffenlichung)
Ăbereinstimmend begrĂŒnden unsere MdB- Zwillinge Siebert und Franke ihre Pro-SĂŒdlink-Entscheidung mit der Energiewende.
TatsĂ€chlich ist dies Monster-Projekt das dĂŒmmste seit dem Turmbau zu Babel und belastet die Energiewende noch schlimmer, wenn die Verschwendung als Siebert-Kabel vergraben wird. SĂŒdlink wird auch nicht als RĂŒckgrad einer Franke-Energiewende gebraucht, sondern soll die Maximalverzinsung der Hochfinanz sichern, die schon bei Desertec am “arabischen FrĂŒhling” gescheitert ist.
Wenn Herr Franke Transparenz-Mangel bedauert, klingt das heuchlerisch, denn zumindest seit einem Neujahrsempfang war er ĂŒber die Problemlage der “EnWG-Mauer” und Problemlösungs-Varianten mit “Billig-Energie fĂŒr ALLE” vorinformiert und hĂ€tte sich vor den SĂŒdlink- und EEG-Entscheidungen kundig machen können.
Schon jetzt sind die Kosten des bĂŒrokratisch-zentralistisch organisierten Netzes höher als die Umlage des EEG-Jahrhundertprojektes und steigen noch schneller.
Bei Seehofer scheint zu dĂ€mmern, dass die evtl. EinfĂŒhrung des Verursacherprinzips bei doppelt teurem Offshore-Strom zuzĂŒglich Monster-Trassen-Kosten die bayrische Industrie zur Freistaat-Flucht treiben könnte. Oder er schielt nach der Atom-LaufzeitverlĂ€ngerung, wie im “Schwarzbuch der Energiewende” eingeflĂŒstert wird.
Wir mĂŒssen die Problemlösung vom Kopf wieder auf die FĂŒĂe stellen. Keine Rettung der einstigen Stromnetz-Monopolisten durch teures Sammeln im Norden mit Gleichstrom-Transport zum Ersatz der verhinderten Billig-Windkraft-Energie im SĂŒden.
Wie bei der ersten Energiewende werden kĂŒnftige ArbeitsplĂ€tze bei der billigen Energie entstehen. Eine Chance fĂŒr EE-offene lĂ€ndliche Kurhessen-Regionen. Die stĂ€rkste Farbprospekt-Zustimmung zur SĂŒd-link-Kritik kam bereits von der AfD. Unsere MdBs sollten endlich aufhören, ihre Heimat und WĂ€hler zu verraten.
Ernst TrÀbing, Bad Zwesten
Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag oder fĂŒr den nĂ€chsten Tag). Dort wird auch der EEG-Strom vermarktet. Am Terminmarkt dagegen werden lĂ€ngerfristige StromeinkĂ€ufe getĂ€tigt. StromhĂ€ndler und GroĂabnehmer können schon heute Strom zur Lieferung fĂŒr die nĂ€chsten Jahre einkaufen.
Diese Preise haben sich in den vergangenen Jahren deutlich nach unten bewegt. Strom fĂŒr das Kalenderjahr 2014 wird derzeit fĂŒr 3,80 Cent/kWh gehandelt. Im Juli 2011 notierte dieser Preis noch bei knapp 6 Cent/kWh. Gehandelt werden am Terminmarkt Stromkontingente fĂŒr die nĂ€chsten sechs Jahre, also auch fĂŒr 2015 (3,77 Cent/kWh), 2016 (3,77 Cent/kWh), 2017 (3,83 Cent/kWh), 2018 (3,92 Cent/kWh) und 2019 (4,01 Cent/kWh).
nteressant was die Stadtwerke Flensburg machen:
Die kaufen Strom wenn er nichts kostet und der sogar bezuschusst wird und beheizen damit WassergefĂŒllte ehemalige Ăltanks die mit einer Art riesigen Tauchsiedern das Wasser erhitzen.
Dieses verkaufen sie dann und erzielen damit erhebliche Gewinne.
Clever kann man da nur sagen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/heizen-mit-strom-elektrodenheizkessel-erzeugt-fernwaerme-a-983878.html
đż
zu 1.
Da kann man dann sehen, was sich die beteiligten Firmen (Transport / Vertrieb) + Herrn SchĂ€uble, mit seinen Abgabenforderungen, so in die Kippe wirtschaften. Nur gut, das die stromintensive Industrie geschĂŒtzt ist.