Planung für die Burgberg-Gastronomie
Nach den teueren Planungsfehlern am Ärztehaus wäre es leichtfertig, die Planung für den Anbau des Wirtschaftsteils an das Burgberg-Restaurant ungeprüft hinzunehmen.
Planungsprozess = Ringen um die beste Lösung
Selbst beim Bau eines Einfamilienhauses sind die Vorstellungen des Bauherrn und des Architekten nicht deckungsgleich. Erst durch Diskussion findet man eine Lösung, die den Anforderungen des Bauherrn mit den Vorstellungen des Architekten in Übereinstimmung bringen. In Homberg gab es diese Planungsdiskussion in den letzten Jahren nicht. Der bei der Stadt angestellte Architekt übernahm auch gleichzeitig die Rolle des Bauherrn. Solche teuren Fehler kann sich Homberg nicht mehr leisten.
Es war deshalb erfreulich, dass die Stadtverordneten am 29. April 2014 einem Antrag zustimmten, dass die Bau- und Kostenplanung vor Beginn des Baugenehmigungsverfahrens dem Stadtparlament mit Alternativen vorgelegt wird.
Der Magistrat hat bisher nicht die Absicht gezeigt, diesen Beschluss umzusetzen. In dem Sachstandsbericht vom 15. Mai 2014, der noch nicht abgearbeiten Beschlüsse heißt es:
"Wenn die Baugenehmigung vorliegt, wird mit der Baumaßnahme begonnen."
Aktueller Stand
Die Stadt hat die Unterlagen für eine Baugenehmigung eingereicht. Anfang März 2014 veröffentlichte die HNA Baupläne für die Erweiterung des Wirtschaftsteils und gleichzeitig für den Bau eines Burgbergmuseums.
Bisher ist nicht bekannt ob der Antrag nur die Erweiterung oder auch das Museum betrifft. Auf dem Pflaster neben den bestehenden Gebäuden sind aktuell Markierungen zu finden, die sich auf das Museum beziehen.
Die Baugenehmigung liegt bisher noch nicht vor, da mehr Behörden als sonst zu beteiligen sind, denn der gesammte Schlossberg ist Landschaftsschutzgebiet. Es besteht kein Zeitdruck, ein guter Neustart sollte schon aus wirtschaftlichen Überlegungen erst mit Saisonbeginn im nächsten Jahr erfolgen. Somit ist Zeit, die Bau- und Kostenplanung zu überarbeiten.
Analyse der Planung
Lage des Erweiterungsbaus
Der Erweiterungsbau ist auf der hangabschüssigen Seite geplant. Schon jetzt ist auf dem Foto zu erkennen, dass behelfsmäßig Sicherungen gegen den abrutschenden Hang ergriffen wurden. Auf dieser Seite ist es aufwändig bis auf tragfähigen Grund vorzudringen. Erschwerend kommt die steile Hanglage und die schlechte Erreichbarkeit hinzu, was die Baukosten unkalkulierbar macht und in die Höhe treibt.
Positiv und notwendig ist die separate Spülküche.
Negativ:
Plätze und Fenster im Gastraum gehen verloren.
Kühlraum und weitere Lagerfläche im Keller ist für den laufenden Betrieb hinderlich und gefährdet die Wirtschaftlichkeit.
Die Treppen und der Gang zum Lager ist nicht nutzbar, erhöht die Baukosten. (Zeichnung zum Vergrößern anklicken.)
Vermisst wird eine Personaltoilette in Küchennähe, ein getrennter Raum für Leergut, Müll und weitere Abstellräume für Reinigungsmaterial und -gerät.
Offensichtlich ist vorab kein Bedarfsplan aufgestellt worden, von dem bei dem vorhandenen Gästeplätzen die Raumanforderungen und Größen abgeleitet wurden.
Alternativen entwickeln und optimalste wählen
Alternativen zu dieser Lösung sind niemals vorgelegt worden, sie sind aber notwendig, um bessere Lösungen zu ermitteln. Im Sparkonzept für die städtischen Haushalt wird ausdrücklich gefordert, dass die wirtschaftlichste Lösung bei Investitionen zu suchen sei. Von dieser Suche ist bisher ebenfalls nichts sichtbar.
Bei der vorgelegten Planung ist das geplante Burgbergmuseum als Fixpunkt gesetzt worden, so dass ander Lösungen nicht mehr ins Auge gefasst wurden.
Gesamtkonzept für alle Sammlungen notwendig
Der Wunsch der Burgberggemeinde einen besseren Platz für ihr Museum zu bekommen als jetzt schwer findbar hinter dem Busbahnhof, ist verständlich. Es bedarf aber nicht nur eines Standortes sondern auch eines langfristigen Konzeptes für den Museumsbetrieb. Wir haben schon jetzt in der Stadt mehrere Sammlungen an den verschiedensten Orten, deren längerfristige Unterhaltung kritisch ist. Vor einer Bauplanung sollte ein Museumskonzept entwickelt werden, das die Sammlungen weitgehenst zusammen führt und sie damit attraktiver macht. Eine Ausstellung ohne Personal kann nicht geöffnet werden, es ist dann nur ein Lager für Ausstellungsobjekte. Personal ist ein laufender Kostenfaktor, der nicht nur mit Ehrenamtlichen – die immer älter werden ohne dass Nachwuchs in Sicht ist – abgedeckt werden kann.
Die jetzige Zersplitterung in mehrere Kleinsammlungen ist nicht nachhaltig, Synergieeffekte müssen gesucht werden. Ein isolierter kleiner Museumsbau auf dem Burgberg steht einer zukunftsfähigen Konzeption entgegen.
Apropo Gastronomie in Homberg:
Wie ist eigentlich der Stand hinsichtlich der "Krone" und der Schirnen?
Man hört nichts mehr. Spontan kommt mir der Gedanke, ob die "Krone" nicht doch für ein Haus der Museen unter einem Dach geeignet wäre, wenn dies wirtschaftlich tragfähig wäre und kein Gastronom Interesse an dem Gebäude bekundet.
Nun noch eine Anmerkung zu Ihnen, sehr geehrter Herr Schnappauf:
Ich fühle mich durch Ihre Beiträge in diesem Blog immer sehr gut unterrichtet. Gleichwohl verschlug es mir die Sprache, als ich die Beiträge in der HNA und Localo 24.de über die Pfarrscheune lesen mußte. Daher wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie den Lesern des Homberger Hingucker Ihre Sicht der Dinge näher erläutern würden. Sollten Sie derzeit aufgrund des schwebenden Verfahrens dazu nicht in der Lage sein, respektiere ich dies selbstverständlich.
Ihre Einschätzung, dass die Sache einen politischen Hintergrund hat, teile ich. Trotzdem kann man meines Erachtens mögliche eigene Verfehlungen nicht mit denen Anderer rechtfertigen.
zu 1: Zu der Verfügung des Kreisbauamtes habe ich bereits Widerspruch eingelegt. In den nächsten Tagen erwarte ich noch weitere Recherche-Ergebnisse. Danach werde ich auch hier öffentlich Stellung nehmen, denn so eindeutig ist es nicht, wie der Vorwurf es darstellt.
@ DMS
Danke für die kurze Stellungnahme.
Ein Beweis, dass auch kritische Beiträge veröffentlicht werden und zu diesen Stellung bezogen wird, auch wenn es den Blog-Betreiber betrifft.
Da wir gerade bei Nutzungsänderung sind:
1 Die Studenten werden in der ehemaligen Engel-Apotheke untergebracht,
Darf man die Engel – Apotheke einfach umnutzen? Hat das Kreisbauamt dazu sein ja gegeben? Gibt es Brandschutz und gekennzeichnete Rettungswege ?
2. der Bauhof wird für Transporte und Absperrungen sorgen.
Gibt es dafür eine Freistellungsbescheinigung der Handwerkskammer / IHK das die Stadt gewerblich tätig werden darf?
Wird es dem Verein in Rechnung gestellt – Rettungsschirm und Probleme Haushalt 2015 fordern das doch
https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/archaeologen-graben-homberger-hohenburg-burgberggemeinde-will-geheimnisse-lueften-3771510.html
@ kritischer Bürger,
wurden denn die Schirnen und die Krone überhaupt schon gekauft oder ist da ( zum Glücke Hombergs ) noch nichts passiert ? Wenn nicht sollte dies auch so bleiben. Denn die Planung und den Umbau bzw die Sanierung dieser Objekte würde auch wieder nur Geld verschlingen ohne das vorher klarheit darüber herrscht, wer nutzt das Objekt in welcher Art und macht das alles Sinn ?!
Wenn dies alles so läuft wie beim Umbau des Burgbergrestaurants, dann gute Nacht. Übrigens dürfen wir alle mal gespannt sein wie denn das estaurant nach dem Umbau wirklich aussieht und in wie weit das Ergebnis mal wieder von den Plänen abweicht. Da kennen wir ja alle genug Beispiele wo Planung und Realität weiiit auseinander gehen. (nicht wahr Herr Gontermann )
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– – – – – – – – – – Schlossberg-Restaurant geöffnet – – – – – – – – – –
Auf der Homberger Homepage habe ich gerade folgende brandaktuelle Seite entdeckt.
https://www.homberg-efze.eu/stadt-stadtteile/burgberg-und-burg/
Dort findet sich dann ein weiterführender Link zu:
https://luunaa.de/restaurant-zum-burgberg-homberg
Es geht doch wirklich nichts über eine aktuelle Internetseite, ein professionelles Stadtmarketing und eine zeitnahe Information der Bürger und Touristen. Darum beneidet man Homberg landauf landab.
( 4 ) ach hören Sie doch auf, G. Schönemann, ( zitiere Wilfried Schmickler – WDR Mitternachtsspitzen"), Engel Apotheke – Nutzungsänderung? was wollen Sie denn da für ein "Faß" aufmachen ? Hier handelt es sich um ein Wohnhaus mit 3 Wohneinh. mit der Apotheke im EG. Was wollen Sie mit Brandschutz u. Rettungswegen.? Sind in Ihrem Wohnobjekt z.B, Rettungswege gekennzeichnet?
zu Dr. Hook
Wenn ein Wohnhaus mit 3 Wohneinheiten als solches genutzt wird, ist ihre Frage nach dem Fass aufmachen korrekt. Hier jedoch werden die Wohnungen des Hauses seit es im Eigentum der Stadt ist nicht mehr als Wohnraum genutzt, angeboten auf dem Wohnungsmarkt oder vermietet.
Werden jetzt dort Gruppen von Personen vorübergehend untergebracht kann man durchaus statt Wohnung von Gemeinschaftsunterkunft reden.
Dafür gibt es im Gegensatz zu Wohnraum andere Vorgaben bzgl. Brandschutz.
Da ich das innere des Hauses nicht kenne, bleibt sogar die Frage, ob man dort inzwischen Rauchmelder installiert hat. Und in anderen städt. Wohnungen. Es ist zwar noch etwas Zeit bis zum 31.12.2014, aber zumindest die Planung sie einzubauen, sollte bestehen.
Im Gegensatz zu den anonymen Kommentaren die das Kreisbauamt nutzt, um mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, den eigenen Handlungsspielraum nicht sinnvoll ausschöpft, sondern so richtig zuschlägt, mache ich als Bürger keinen Hehl daraus, auf mögliche Mängel an anderer Stelle hinzuweisen.
Das Kreisbauamt hat die Büchse der Pandora geöffnet – nun kann es davon ausgehen, dass es vermehrt Hinweise bekommt die auf ungenehmigte Baunutzungen hinweisen. Zumindest in Homberg ist man da ja erfahren genug.
Sollte ich mich geirrt haben, ist kein Schaden entstanden. Habe ich Recht, bewahre ich möglicherweise Menschen vor Gesundheitsschäden.
Wie weit man da z. B. beim Ärztehaus noch von Aktivität seitens des KBA sprechen kann, wenn dieses lediglich " im Dialog mit der Stadt steht" obwohl dort im Gegensatz zur Alten Pfarrscheune größere Gefahren für Leib und Leben von Bürgern bestehen, kann man ja auch mal erörtern. Warum man dort in diesem Fall großzügig verfährt, an anderer Stelle so knallhart handelt?
Ansonsten finde ich ihren Kommentar berechtigt, ist doch eine freie und offenen Diskussion nur zum Nutzen aller. Mir fehlt nur noch ihr realer Name, dann diskuttieren wir auf einem Niveau.
zu Ausrufezeichen
Der professionelle Geschäftsführer des Stadtmarketing hat doch die Homberger Verwaltung während des Wahlkampfes über allen grünen Klee gelobt. Im Vergleich zu anderen seien die ganz toll. Er könne das beurteilen. Er kenne ja aus seinen Tätigkeiten einige Verwaltungen.
Fragt sich jetzt, aus welcher leistungshöhe man die Beurteilung vorgenommen hat. Bei einem geringen Niveau fällt das Urteil naturgemäß günstiger aus, als bei hohen Anforderungen an Qualität und Quantität.
Schade, dass solche offenen Einblicke denen nicht gerecht werden, die wirklich gute und zuverlässige Arbeit leisten. Verantwortlich für die Verwaltung auch nach außen und als selbsternannter Sprecher der Stadt und des Magistrats war Herr Wagner. Ihm verdankt man den Ruf den man hat.
Es liegt also an den Mitarbeitern dieses möglicherweise falsche Bild zu korrigieren.
👿
@ 9 Teufelchen
Sehr schön formuliert. Genau so ist es.
Wobei ich noch ergänzen möchte, dass nicht nur BGM Wagner als "Aushängeschild" (schönes Wort in diesem Zusammenhang) zum schlechten Ruf beigetragen hat. Der Homberger Magistrat und – was die Verwaltung angeht – Herr B. haben mit Schwung so einiges dazu beigetragen. Da brauchte es gar keine Veröffentlichung durch den BGM. Da ist die Verwaltung nur "unter ferner liefen. Und es überrascht nicht, wenn man dann die "Qualität" erlebt, die man eben erlebt. Nur: Warum sollten die Damen und Herren etwas ändern? Es hat doch bisher wunderbar auch so funktioniert.
Heute, am 10. 09., findet man einen kleinen Artikel in der HNA: “Burgberg: Vorarbeiten laufen an (…) die Baugenehmigung liegt jetzt vor.(…)”
Das ist ja eine super Planung. Monatelang tut sich nichts, dann soll eine “Notgastronomie” die verpasste Saison doch noch irgebdwie retten und gleichzeitig fängt man an um- und anzubauen?
Tut mir leid, da kann ich nur den Kopf schütteln.