Der Zaubergarten und die bezahlten „Jubelperser“
Foto: Der Zaubergarten belebte einmal die Untergasse. Jetzt werden Blumen im Untergeschoss des Einkaufszentrums verkauft.
Die Wandel-Experten waren zum dritten Mal nach Homberg eingeladen, um als Wandelrat über das "Microquartier" mit dem Zaubergarten zu beraten.
In Homberg aktuell wird darüber berichtet unter der Überschrift: "Lernen & Wohnen im Mikroquartier Zaubergarten".
Was haben die von der Stadt eingeladenen Experten zu dem Microquartier an sachlichen Anregungen, Bedenken, Abwägungen beigetragen? Wie gewichtig waren diese Experten? Die Einladung hat ja schließlich viel Geld gekostet: Reiskosten (aus Wien, Dresden, Hamburg …), Honorare, Unterkunft und Verpflegung.
Der Chor der bezahlten "Jubelperser"
Karin Haist aus Hamburg – Demografie-Expertin
Ich spüre in Homberg eine Innovationsfreude, möchte die Verwaltung einmal loben. Dabei könnte das Mikroquartier „Zaubergarten“ ein Wohnen für unterschiedliche Zielgruppen und Bedarfe bieten.
Anmerkung: Ohne vertiefte Ortskenntnisse und ohne die bisherige Entwicklung zu kennen, gibt sie diese "Expertenmeinung" ab.
Prof. Dr. Marc Kirschbaum aus Heidelberg – Professor für Geschichte, Theorie und Zukunft von Architektur und Stadt
Er sieht in der Untergasse eine städtebaulich wichtige Situation, in der eine Attraktion generiert werden sollte.
Die Schüler der Erich-Kästner-Schule sollen "mehr erfahren, weshalb sie die Multiplikatoren und die Zielgruppe der Raumnutzung sind."
Anmerkung: Die Schüler sollen nicht in der Schule lernen, sie sollen für die Stadt das Microquartier beleben. Erinnert er sich nicht mehr an die Aussagen zum Feuerwehrgebäude, über die er mit Studenten arbeitete und über den Wandelpfad? Hier gilt wohl der Spruch: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
Dr. Roland Löffler aus Dresden – Leiter der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Ein schwieriges Objekt ins Zentrum von Veränderung zu stellen, das schafft Aufmerksamkeit. Die Lehrer sind mutig, dass sie sich das zutrauen. Man sollte die Lehrer im Projektmanagement coachen, und man braucht hauptamtlich Beschäftigte, die das managen. Es freut mich, dass der Wandelrat seine Rolle gefunden hat. Ich habe meine Heimatstadt mit anderen Augen gelernt zu sehen. Die Teilnahme der Schule ist hier modellhaft.
Anmerkung: Am Beispiel Homberg könnte als politische Bildung gezeigt werden, wie bezahlte Experten eingesetzt werden, die Bürger aber nur als Statisten fungieren. Wie schon vor 50 Jahren Ivan Illich schrieb: Entmündigung durch Experten.
Elke Hamacher aus Marburg (?)
LandesdenkmalamtDanke, dass wir als Denkmalpflege Teil des Prozesses gewesen sind und schon so früh in die Vorhaben mit eingebunden werden.
Anmerkung: Wo war die Denkmalpflege, als das Haus Radunz heimlich ausgeräumt wurde? Wo war sie bei dem Abriss Holzhäuser Straße 3, als vorher die Fenster ausgebaut worden waren, damit der Regen eindringen kann.
Dr. Ines Wilkens aus Kassel – Regionalberaterin für Energiekonzepte, Klimaschutz und kommunale Wärmeplanung
Bei Ihnen in Homberg passiert eine ganze Menge. Die hier praktizierte interdisziplinäre Arbeitsweise ist gut und damit ist Homberg Vorreiter.
Die LEA unterstützt Sie gerne und ich möchte Sie ermutigen, so weiterzumachen. Es macht uns viel Spaß, mit Homberg zusammenzuarbeiten.
Anmerkung: Was ist aus der Studie zum Nahwärmenetz geworden? Wie sieht das Werbekonzept bei der Krone aus, wo ab und zu für zwei Stunden, erst die Wärme aus der Heizzentrale in der Kreuzgasse herangeführt werden muss?
Christiane Varga aus Wien – Zukunftsforscherin und Soziologin
Ich fand die Atmosphäre ganz besonders: Das Fest in der Untergasse war gut vorbereitet und ist ein guter Anfang, jetzt kann es richtig losgehen!
Es sollte noch einen zusätzlichen Informationsabend geben, um mit Menschen in Kontakt zu kommen.
Anmerkung: Muss erst jemand bezahlt werden, die aus Wien anreist, um zu einem Informationsabend anzuregen? Braucht es extra diese teure Expertenmeinung?
Von der Stadtverwaltung
Dr. Nico Ritz Homberg – Bürgermeister:
Es war wirklich klasse, wir sind gut ins Gespräch gekommen. Wir sollten die Café-Nutzung schneller umsetzen. … sollten wir das Erdgeschoss schon bald so herrichten, dass es benutzbar ist.
Anmerkung: Bürger und Ortsbeiräte würden sich über ein Gespräch oder wenigstens eine Antwort auf ihre Briefe freuen, doch da schweigt der Bürgermeister meistens. Soll ein Café entstehen, wie schräg gegenüber die Bar? Am Marktplatz hat ein Café geschlossen. Am Anfang der Untergasse steht seit Jahren ein Café leer. Am Marktplatz eine Bar. Die Krone hat noch keine Gastronomie. Das Hotel Stadt Cassel ist seit Jahren geschlossen.
Christiane Voith Homberg – Klimaschutzmanagerin
Ältere Anwohner:innen, mit denen ich gesprochen habe, möchten, dass die Untergasse wieder belebt wird. Sie sind sehr aufgeschlossen für Veränderungen
Anmerkung: Was hat eine Klimaschutzmanagerin zur Belebung der Untergasse fachlich beizutragen, die aber beim Multifunktionshaus schweigt?
Markus Staedt Homberg: – Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Tourismus
… ist ein Experiment. Wir arbeiten gemeinsam an einer Zukunftsvision.
Das Gebäude Zaubergarten ein idealer Ort, sich in der Nähe des Omnibusbahnhofs aufzuhalten, zu lernen und Zeit mit Freunden zu verbringen.
Anmerkung: Sollten sich die Schüler nicht im Machwerk treffen, bevor ihr Bus vom Busbahnhof fährt? Das war doch gerade ein Projekt, um gegen die "Transformationsbarriere" zu überwinden, das war doch ein Musterbeispiel, dass vom Bundesministerium extra herausgehoben wurde.