Stadens Brasilienreise und die Reise des BĂŒrgermeisters
Am Wochenende wird Hans Staden wieder eine große Bühne in Homberg erhalten. Die Wernswiger Puppenbühne wird für ihr Stück zu Hans Staden ausgezeichnet und der Film über die Puppenaufführung wird gezeigt.
Als der Homberger Söldner Hans Staden vor knapp 500 Jahren aus Brasilien zurückkam, wo er "gegen die aufständischen Indianer" gekämpft hatte, schrieb er darüber ein Buch. Es wurde 1547 veröffentlicht, es wurde ein Bestseller.
Als der Homberger Bürgermeister im November 2024 nach Brasilien reiste, hielt er das vor den Homberger Bürgern geheim. Auch die fünf Mitreisenden aus seinem politischen Umfeld schwiegen.
Wann geht der Vorhang zu der Reise des Bürgermeisters auf?
Erst nachdem hier im Hingucker ausführlich darüber berichtet wurde, veröffentlichte die HNA ein Interview mit dem Bürgermeister, der nur soviel verriet, dass es keine Vergnügungsreise gewesen sei. Was war es denn dann? Warum musste das geheim gehalten werden? Ein solches Schweigegebot kennt die Mafia, dort heißt es Omerta.
Für Journalisten wäre das doch eine Einladung zur Recherche. Solche spannenden Themen sind im Lokaljournalismus doch nicht alltäglich. Doch von der Homberger Lokalzeitung war nichts weiter zu erfahren, auch sie schweigt seitdem. Hat sie sich auch dem Schweigegebot unterworfen?
Wie kommt das alles bei den Gastgebern in Brasilien an, die die Homberg bewirtet und mit einem vielfältigen Programm unterhalten haben?
Dieses Verhalten der Homberger Reisegruppe ist einer Städtepartnerschaft nicht zuträglich.
Die Homberger Bürger können sich für das Verhalten ihres Bürgermeisters nur schämen und die Bürgermeisterin und Bürger von Ubatuba nur um Verzeihung bitten.
Wer den überaus gastlichen Empfang in Ubatuba so verschweigt, schafft Verstimmung statt Verständigung.
