HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Stele der Toleranz: der „braune Mopp“?

Bildschirmfoto: Aktuelle Seite des Vereins "Netzwerk Stelen der Toleranz" mit Foto von ein Einweihung der Homberger Stele am 10. Juni 2014
 
Am Nachmittag des 10. Juli 2024 wurde in Homberg die Stele der Toleranz in Homberg eingeweiht. Der Initiator Peter Captain freute sich "über den großen Andrang bei der Einweihung", zu der nicht öffentlich eingeladen worden war. Woher sollten die Homberger es wissen, woher kam der "große Andrang"?

Über den Aufstellungstermin wurde in der HNA am 4. und 5. Juli berichtet, der Termin der Einweihung wurde dabei nicht genannt. An der Einweihung nahm der kleine Kreis der Sponsoren teil, wobei die Stiftung der Kreissparkasse den größten Anteil beisteuerte, wie die HNA berichtet. Wollte man unter sich sein aber dennoch mediale Aufmerksamkeit erhalten? Von dem "großen Andrang" sind unter diesem Link Bilder zu finden. Zu dem Titelbild über die Homberger Einweihung stellt sich die Frage, ob die Einwilligung der Eltern zu der Abbildung ihrer Kinder auf dem veröffentlichten Foto vorliegt.

In einem weiteren HNA-Beitrag heißt es:Damit würde die Kreisstadt auch ein Zeichen für Demokratie setzen. Von Demokratie ist in der kommunalen Selbstverwaltung der Kreisstadt nur eine formale Hülle übrig geblieben. Da ist es gut daran zu erinnern, dass mit dem Grundgesetz vor 75 Jahren die kommunale Selbstverwaltung in Artikel 28 Abs. 2 GG ausdrücklich abgesichert worden ist. Damit sollte Demokratie in den Kommunen eingeübt werden, es sollte eine Schule der Demokratie werden und den Staat diktaturresistent machen. Dazu gibt es einen Text als Teil des Denkmals.

Dieser Text ist in seiner Formulierung, seinem Layout und in seinem Geschichtsvertändnis irritierend.
Die Formulierung wirken wie ein erster Entwurf, vor allem auch noch mit einem kräftigen Schreibfehler. Da wird von Bürgern gesprochen, die die Verfolgung und Vertreibung geschehen ließen und von. einem "braunen Mopp", der zufrieden war,
Gemeint war ein "brauner Mob", eine „aufgewiegelte Volksmenge“ oder "eine Masse aus Personen des einfachen Volkes bzw. eine sich zusammenrottende Menschenmenge mit überwiegend niedrigem Bildungs- und Sozialniveau" wie es bei Wikipedia heißt.

 

Es war nicht der Mob, es waren Honoratioren der Gesellschaft, auch der Homberger Gesellschaft, wie zum Beispiel der Apotheker C.Exter, dessen Name noch heute an der ehemaligen Löwenapotheke zu lesen ist. Exter war Kreisleiter der NSDAP, der er bereits 1926 beitrat. Es gab aber auch Homberger, die widerständig waren und vergessen wurden.

Der Text auf der Stele bedarf einer gesonderten Auseinandersetzung. Die biologistischen Metaphern sind geschichtsverfälschend, man muss sich fragen, was damit erreicht werden soll.  Wer ruft da eigentlich zu dem Appell auf:

Daher der Appell:
stärke dein Immunsystem täglich und
bewusst. Für unsere Demokratie, unser
Deutschland, unsere Heimat und für
deine Nachbarn.

 

 


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