Modell Kroeschell macht Schule
Landkarte: Distanz der Kita-Standorte in Mardorf
Das Modell Kroeschell verbindet den Ankauf eines Grundstücks für eine öffentliche Funktion damit, für weitere Grundstücke des Verkäufers Baurecht für Wohngebiete zu schaffen. Damit erhält der Verkäufer nicht nur das verkaufte Grundstück bezahlt, sondern zusätzlich noch eine Wertsteigerung für seine neuen Baugrundstücke. Eine Wertsteigerung von Ackerland für 1,30 Euro/qm zu Bauland von 40,00 Euro/qm.
Das Modell Kroeschell hat der Bürgermeister im letzten Jahr für den Standort eines Kindergarten-Neubaus zielstrebig verfolgt und durchgesetzt.
Grundstückverkäufer lernen: Für den neuen Wernswiger Kindergarten wurde wieder das "Modell Kroeschell" angewendet. Der Verkäufer will mehr als nur den Grundstückpreis. Das kann man ihm nicht verdenken, nachdem die Stadt dieses Modell geschaffen hat.
Es gab keine Notlage, es gab Alternativen
Wenn der Kindergarten ganz zwingend nur in dem Dorf gebaut werden kann, wenn es keine anderen Bauflächen gibt, dann wäre die Stadt in einer Notlage, mit der dieses Vorgehen noch zu rechtfertigen gewesen wäre. Eine solche Notlage gab es nicht. Weder musste die Kita in dem Dorf gebaut werden, aus dem nur ein kleiner Teil der Kinder stammt, noch fehlten alternative Grundstücke.
Die preiswertere Alternative eines Bauplatzes für die Kita wurde mit der Begründung abgelehnt, sie läge zu nahe an der Bundesstraße.
Die Bundesstraße liegt mehrere 100 Meter entfernt. Es gab keinen sachlichen Grund gegen das Alternativgrundstück. Dieses Grundstück auf der Anhöhe war nicht durch Überschwemmung gefährdet. Vermutlich lag der Bodenwert für diese Ackerfläche auch niedriger als der in der Tallage.
Mit dieser hergeholten Begründung sollte nur der weit teurere Verkauf an Kroeschell abgesichert werden. Bei dem Geschäft wurde auch noch vergessen, die Fläche für den Parkplatz des Kindergartens zu kaufen. Für den Verkäufer ein glücklicher Umstand, er konnte seine Preisforderungen erhöhen. Das Grundstück wurde ja benötigt. Oder war es bewusst "vergessen" worden, um so dem Verkäufer die Chance einzuräumen, daraus noch einen Extraprofit zu ziehen?
Diese Grundstückspolitik des Magistrats und der Mehrzahl der Homberger Parteien hat der Stadt geschadet. Sie haben damit auch ein Modell geschaffen, anhand dessen sich auch andere bedienen werden. Man kann es ihnen nicht vorwerfen, wenn sie das unverantwortliche Handeln der Homberger Kommunalpolitik für sich nutzen.