Nominierung fĂŒr den Denkmalschutzpreis
Der Neubau des Altstadtkindergartens in der Scheune in der Salzgasse sei für den Denkmalschutzpreis nominiert, berichtete heute die HNA.
"Die denkmalgerechte Sanierung zu einer Altstadtkita hat für das Hessische Landesamt für Denkmalpflege Vorbildcharakter."
Worin dieser Vorbildcharakter besteht, erschließt sich nicht für jemanden, der seit Jahrzehnten im Denkmalschutz engagiert ist. Die Zerschlagung der historischen Murhardschen Anlage kann nicht als Denkmalpflege betrachtet werden.
Vorbildcharakter haben in Homberg andere Baumaßnahmen, die es verdient haben, geehrt und unterstützt zu werden.
Deutsches Haus
Das "Deutsche Haus" mit Saal war ehemals eine angesagte Adresse in der Stadt. Lange sah das Haus nur nach Niedergang aus, zum Beispiel mit einer Spielhalle. Seit vielen Monaten wird an dem Haus gearbeitet. Schon die wenigen sichtbaren Ergebnisse zeugen davon, dass hier gut gearbeitet wird. Als bauausführende Firma war ein Restaurator genannt. Bigpags mit Lehm standen vor dem Haus. Wenn Gerüst und Planen abgebaut sind, wird am Marktplatz ein weiterer Hingucker entstanden sein.
Löwenhaus
Das Haus in der Bildmitte mit den zwei im rechten Winkel zueinander stehenden Giebeln hat ein Restaurator im Zimmererhandwerk erworben und die Außenfassade fachgerecht saniert. Im Erdgeschoss wurde das Ladenlokal erneuert. Es steht nicht leer, es ist vermietet. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine attraktive Ferienwohnung.
Wohnhaus Kirchplatz 1
Das Gebäude liegt an einer markanten Stelle in der gesamten Platzanlage, gegenüber der Haupteingang in die Marienkirche. Lange Zeit befand sich in dem Gebäude die Stadtbücherei. Sie wurde an den Stadtrand in ein Schulgebäude verlegt. Die Stadt hat das Gebäude am Marktplatz für rund 55.000 Euro verkauft. Der neue Eigentümer hat das Gebäude ebenfalls eingerüstet und von außen saniert. Im Inneren soll er die Sanitäranlagen auf einen neuen Stand gebracht haben, ohne dass daraus eine Luxussanierung mit entsprechenden wesentlich höheren Mieten entstanden sein soll. Auch das muss als Vorbild gezeigt werden. Vorbild deswegen, weil hier ein Zeichen gesetzt wird. Fachwerkhäuser können auch mit relativ überschaubaren Mitteln gut saniert und als Wohnraum erhalten werden.
Ob die Jury diese Initiativen überhaupt wahrgenommen hat? Oder war bei der Altstadtkita wieder nur ein Referent in das Objekt verliebt und hat es wortreich in die engere Auswahl gebracht, wie es der Dr. Harzenetter Präsident des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege im HNA-Gespräch ausdrückte. So soll es bereits vor einem Jahr in Felsberg geschehen sein, war aus Fachkreisen zu hören. Dort haben dann die anderen Jurymitglieder dagegen gestimmt.