Heimatkundliches Archiv: Die Fakten
Das Heimatkundliche Archiv wird seit vielen Jahren von Eckhard Preuschhof und zahlreichen freiwilligen Helfern gepflegt und ausgebaut. Preuschhof wurde für seinen Einsatz mit dem Hessischen Archivpreis ausgezeichnet.
Wiederholt hat Preuschhof auf die unzulänglichen räumlichen Verhältnisse des Archivs hingewiesen. Geändert hat sich nichts. Es gab nur Scheinaktivitäten, wie der SPD-Antrag vom Oktober 2012. Auf den Antrag folgte nichts, und die SPD setzte sich auch nicht weiter für eine Lösung ein.
Auf den letzten Hilferuf stellte Bürgermeister Dr. Ritz nun einen möglichen Standort im jetzigen Bürgerbüro in Aussicht. Nicht jetzt, sondern irgendwann.
Wer dem Heimatkundlichen Archiv helfen will, muss erst einmal die Fakten kennen. Erst dann kann man realistisch planen.
Auf Initiative der Bürgerliste Homberg beschlossen die Stadtverordneten im September:
"Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat, die Grundlagen für die weitere Planung des Heimatkundlichen Archivs zu ermitteln".
Die Antwort des Magistrats:
1. Erfüllt das Heimatkundliche Archiv Pflichtaufgaben nach dem hessischen Archivgesetz?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
Es werden nur Paragraphen des Hessischen Archivgesetzes zitiert. Daraus geht nicht hervor, ob die Unterhaltung des Archivs eine gesetzlich bestimmte Pflichtaufgabe der Stadt ist.
Wenn ja, welche der Archivalien fallen darunter?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
2. Wer ist Eigentümer der Archivalien?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
Es wird keine Institution als Eigentümer genannt, die rechtlich als Eigentümer verantwortlich ist.
3. Welche Empfehlung gibt die hessische Archivberatung bezüglich eines weiteren Betriebs des Heimatkundlichen Archivs?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
Die hessische Archivberatung äußert sich nicht zum Heimatkundlichen Archiv, ist wohl auch nicht danach gefragt worden. Es wird nur auf Muster-Satzungen verwiesen.
4. Welchen Raum- und Lagerbedarf hat der aktuell vorhandene Bestand (abhängig vom gewählten Regaltyp: Roll- oder Standregale)?
Antwort
Zur Zeit vorhanden: 77 qm verteilt auf 4 Räume, 195 lfd. Meter Regalflächen
175 Zeitungsbände = 25 lfd. Meter Regalfläche, 14.600 Archivalien registriert.
Erwünscht:
Räume mit höherer Tragfähigkeit [500 kg/qm], Nebenräume wie Teeküche, Toilette, Abstellraum
5. Mit welchem Zuwachs ist in den nächsten 15 Jahren zu rechnen und welche Raumreserve ist daher einzuplanen?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
Der zu erwartende Zuwachs hänge davon ab, ob die Stadtverwaltung das Heimatkundliche Archiv als Stadtarchiv betrachtet und zum Archivieren nutzt. Aus der Zeit seit 1945 gibt es kaum Archivalien im Heimatkundlichen Archiv.
Ein Privatarchiv sei dem Heimatkundlichen Archiv versprochen, sollte das übernommen werden, entstehe ein Bedarf nach 430 lfd. Meter Regallänge.
Zu den weiteren Details siehe die vollständige Antwort in der Dokumentation.
Fazit
Das Heimatkundliche Archiv ist keine Pflichtaufgabe der Stadt.
Die gesammelten und aufbereiteten Archivalien stellen einen kulturellen Wert der Stadt dar, den es zu erhalten gilt.
In der Stadt ist kein Konzept erkennbar, wie das kulturelle Erbe bewahrt werden soll. Zum Heimatmuseum soll noch ein Burgbergmuseum und ein Haus der Reformation kommen. Auch die historischen Gebäude der Stadt in der Gesamtanlage sind kulturelles Erbe. Auch für die Baukultur gibt es kein Konzept.
Notwendig ist eine Abstimmung und öffentliche Diskussion über alle Formen des kulturellen Erbes. Es braucht eine langfristige Strategie, die auch realistisch zu leisten ist, Viele der jetzigen Freiwilligen werden in wenigen Jahren altersbedingt ihre Arbeit einstellen. Wer übernimmt dann diese Aufgaben?
Das Heimatkundliche Archiv muss neben der direkten Archivarbeit auch in die Öffentlichkeit wirken, sich darstellen, damit die Bürger auch seine Bedeutung erkennen und wertschätzen können. Die Veranstaltung zu dem Homberger Humanisten Konrad Muth war ein guter Ansatz.
Druckansicht
:: DOKUMENTATION ::