Die neueste Einzelhandelsstudie: Kein Handlungsbedarf
Die Gesellschaft fĂŒr Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) hat in der Stadt Homberg einen guten Kunden, der sie mit AuftrĂ€gen versorgt.
Neueste Studie der GMA: “Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes fĂŒr die Stadt Homberg (Efze) Entwurf, Stand 11.12.2015.” mit einem Umfang von 70 Seiten. Die Stadtverordneten erhielten dieses Papier als Tischvorlage am 2. Juni 2016
Kaufkraftvolumen um 114 Mio Euro nach unten korrigiert
Zwischen der Studie von 2011 und der sogenannten “Fortschreibung” ergibt sich ein groĂer Unterschied. 2011 errechnete die GMA noch ein Kaufkraftpotential in Höhe von 184 Mio. Euro fĂŒr Homberg. Dies wurde auch noch im Sommer 2015 fĂŒr die Planung des Ulrich-Areal zu Grunde gelegt.
(Foto: Ausschnitt aus der PrÀsentation 2015 in der Stadthalle, alternativ PrÀsentation , Seite 8)
In der “Fortschreibung” heiĂt es jetzt:
“Innerhalb der Stadt Homberg (Efze) besteht ein Kaufkraftvolumen von ca. 70,3 Mio. âŹ.”
Die aktuelle Zahl kommt der RealitĂ€t sehr viel nĂ€her. Eine ErklĂ€rung wie ĂŒber 100 Mio. Euro “verschwunden” sein sollen, gibt die GMA nicht. Dieses Vorgehen vermittelt einen Eindruck von der SeriositĂ€t der GMA.
“Ăberdurchschnittliche Ausstattung”
Wie schon 2011 bescheinigt die GMA-Studie Homberg auch 2015 wiederum eine ĂŒberdurchschnittliche Ausstattung fĂŒr viele Branchen des Einzelhandels.
Nahrung- und Genussmittel: “quantitativ ĂŒberdurchschnittliche Ausstattung”
Hausrat, Einrichtung, Möbel: “quantitativ deutlich ĂŒberdurchschnittliches Angebot”
Bekleidung, Schuhe, Sport: “quantitativ deutlich ĂŒberdurchschnittliche VerkaufsflĂ€chenausstattung”
Elektrowaren, Medien, Foto: “quantitativ leicht ĂŒberdurchschnittliche Ausstattung”
Gesundheit-Körperpflege: “durchschnittliche Ausstattung”
BĂŒcher, Schreib- und Spielwaren: quantitativ leicht unterdurchschnittliche Ausstattung”
Blumen, zool. Bedarf: “quantitative Ausstattung derzeit unterdurchschnittlich“
(Hervorhebungen DMS)
Die Empfehlung zu ‘Blumen, zool. Bedarf’ lautet:
“Kein Handlungsbedarf bei Blumen gegeben, im zoologischen Bedarf ist die Ansiedlung eine ZoofachgeschĂ€ftes darstellbar, vorzugsweise am dezentralen Standort Osterbach”
Fazit der GMA-Studie
“Aktuell besteht unter rein quantitativen Gesichtspunkten kein wesentlicher Handlungsbedarf hinsichtlich möglicher Neuansiedlungen in nahversorgungsrelevanten Sortimentsbereich.”
Prognose bis 2020: Kaufkraftverlust
Zur zukĂŒnfitigen Entwicklung in Homberg schreibt die GMA:
“Die Einwohnerzahl wird weiter leicht zurĂŒckgehen (voraussichtlich ca. -3-4%)”
“In der Stadt Homberg (Efze) kann unter Verwendung dieser Kriterien im Jahr 2020 mit einem Kaufkraftvolumen von insgesamt ca. 70,5 Mio ⏠gerechnet werden.” [Hervorhebung im Original] Dies entspricht fĂŒr das im Jahr 2020 erwartete Kaufkraftvolumen einen nominalen Anstieg von lediglich ca. 0,2 Mio ⏠(+ 0,3 %), was unter BerĂŒcksichtigung der Inflation einen Kaufkraftverlust bedeutet.”
FĂŒr zusĂ€tzliche 7.500 qm VerkaufsflĂ€che in Homberg ergibt sich aus diesem Befund kein Bedarf. Das will der Magistrat nicht hören, er will einen gutachterlichen Nachweis fĂŒr ein Einkaufszentrum auf dem Ulrich-Areal.
Auch die GMA kennt den Wunsch seines Kunden, des Homberger Magistrats und der Arbeitsgemeinschaft aus CDU und SPD..
Wie die GMA versucht trotz dieser Faktenlage ein Einkaufszentrum zu begrĂŒnden, wird in einem weiteren Beitrag dargestellt.
siehe auch:
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