Katze im Sack und Pfusch am Bau
Freitag, 19.09.2014 Mittagszeit.
Beim Anbau eines Wirtschaftsteils an das Burgbergrestaurants ist neben den Fundamentstreifen die Bodenplatte betoniert. Jetzt wird eine erste Mauer aus Hohlblocksteine errichtet, die mit Beton verfĂŒllt werden.
Vielleicht besteht bei dem Planer die Hoffnung, dass man mit der Fertigstellung der Bodenplatte nicht mehr erkennen kann, welcher Pfusch gebaut wurde. Ein 40 cm tiefer Fundamentstreifen auf dem Boden am Hang ist keine gesicherte GrĂŒndung. Wenn in vielleicht fĂŒnf Jahren die SchĂ€den durch Abrutschen auftreten, ist der Planer lĂ€ngst in Rente. Den Schaden hat die Stadt und die BĂŒrger, die es zahlen mĂŒssen.
An den vorherigen alten Schuppen ist zu sehen, wie es bald auch bei diesem Anbau aussehen wird. Das oberflÀchliche Fundament ist auch da abgerutscht.
Der stĂ€dtische Angestellte Jochen Gontermann weiĂ, dass diese Fundamente nicht ausreichen. Im Beisein des Leiters des Bauamtes Heinz Ziegler erklĂ€rte er, das GebĂ€ude werden auf vorhanden stehenden Fels gegrĂŒndet werden. Wenn der Fels vorhanden gewesen sein sollte, hĂ€tte es keiner BaugrundschĂŒrfung bedurft, wie es BĂŒrgermeister Dr. Nico Ritz in der Stadtverordnetenversammlung darstellte.
Katze im Sack
Bis heute kennt keiner die Planung fĂŒr das GebĂ€ude. Lediglich eine Grundrisszeichnung aus der HNA ist bekannt. Es gibt keine Schnittzeichnung, aus der die GrĂŒndung ersichtlich wĂ€re. Wie soll der Bau ausgefĂŒhrt werden? Welche Dachdeckung ist vorgesehen? Wie wird die Treppe?Welche Innnenaustattung, mit welchem Niveau?
Angesichts des Schuldenstands der Stadt ist es von den Stadtverordneten unverantwortlich, dieser Planung blind zuzustimmen, zumal bekannt ist, welche unĂŒbersehbaren Planungsfehler Gontermann bereits zu verantworten hat.
Baukosten schön gerechnet
Die Kosten sind schön gerechnet. Um den Bau zu finanzieren, reichen die vorgesehenen Mittel nicht aus. Ein Drittel wird aus dem Haushaltsansatz fĂŒr die Instandhaltung der stĂ€dtischen GebĂ€ude entnommen.
FunktionalitĂ€t des Plans wurde nicht geprĂŒft
Wenn in der schwierigen Finanzsituation der Stadt Geld ausgegeben wird, sollte damit auch etwa nachhaltig und wirtschaftlich TragfÀhiges entstehen. Das ist bei diesem Bau nicht zu erkennen.
In dem Raumprogramm fehlt: Platz fĂŒr Leergut, Platz fĂŒr die verschiedenen Abfalltonnen, Platz fĂŒr ReinigunggerĂ€te, Platz fĂŒr Lebensmittel, die nicht gekĂŒhlt werden mĂŒssen, Platz fĂŒr Grills und Gartenmöbel, trockener Platz fĂŒr TischwĂ€sche und Deko. Vielleicht kommt noch mehr zusammen, wenn sich jemand aus Gastronomie oder ein anderer Architekt die Planung anschauen wĂŒrde. Das ist aber nicht gewollt. Haben die Parteien Angst, dass die MĂ€ngel bestĂ€tigt werden? Lieber wird blind weiter gemacht wie bisher in den letzten 12 Jahren.
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