HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Solarenergie am teuersten

Weitere SolarparksIn Homberg möchten CDU und SPD Baurecht für weitere Freiland-Solarparks schaffen. Nicht nur entlang der alten Bahnlinie, sondern auch zwischen der Lichte und der Dörnbergkaserne, sowie südlich und nördlich der Standortschießanlage westlich der Ostpreußenkaserne.

Kosten für erneuerbare Energie in der Diskussion

In diesem Zusammenhang wird ein Loblied auf die erneuerbare Energie und den Energiewandel gesungen. Gleichzeitig wird auf Bundesebene über die hohen Kosten für die erneuerbare Energie diskutiert, die die Strompreise verteuern und für zahlreiche Menschen schon nicht mehr bezahlbar ist. Von Energiearmut ist bereits die Rede.

Das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG)
Um die Energiewende zu ermöglichen wurde mit dem EEG eine Finanzierungsart entwickelt, die weltweit anerkannt und nachgeahmt wurde. Um eine wirtschaftliche Basis für den Aufbau eines Marktes für erneuerbare Energie zu schaffen, wurden feste Einspeisevergütungen für die einzelnen Technologien festgelegt, die auf alle Stromverbraucher umgelegt werden sollte. Mit einem sich entwickelnden Markt sollten die auf 20 Jahre garantierten Vergütungen jährlich gesenkt werden, bis die erneuerbare Energiewirtschaft und -industrie sich wirtschaftlich selbst trägt.

Photovoltaik: Vom Erfolg zum Problem
Für die Photovoltaik waren die höchsten Fördersätze festgelegt worden, weil die Anlagen, gemessen am Energieertrag, sehr teuer waren. Mit den höheren Fördersätzen sollten der Solarwirtschaft eine Chance gegeben werden, marktfähig zu werden. Viele Solarfirmen zur Produktion rund um die Photovoltaik entstanden. QCells in Bitterfeld galt noch vor wenigen Jahren als Weltmarktführer und ist heute, wie viele andere Solarmodulfirmen in Deutschland, insolvent. Was als eine Industrieförderung begann, verkehrt sich in das Gegenteil. Der Hauptgrund ist in China zu finden. In wenigen Jahren wurden die in der Welt nun führende chinesischen Solarfirmen aufgebaut, die heute mit großen Mengen und niedrigeren Preisen den Markt beherrschen.

Was als Förderung der heimischen Industrie gestartet wurde, hat zu ihrem Niedergang beigetragen. Die erhöhte Einspeisevergütung, die die Privathaushalte und der Mittelstand zu bezahen haben, fördern neben heimischen Installateuren vor allem die chinesische Wirtschaft. Die große stromintensive Industrie in Deutschland braucht sich an der Finanzierung der Umlagen nicht beteiligen. Die chinesische Wirtschaft ist mittlerweile so stark geworden, dass sie jetzt verstärkt Unternehmen in Deutschland aufkauft.

Kommunalpolitiker können gegensteuern
Anstatt sich an dem Ausverkauf zu beteiligen, können Kommunalpolitiker gegensteuern, indem sie kein Planungsrecht für solche Freiflächenanlagen schaffen und stattdessen Dachanlagen in Gewerbegebieten als Auflagen in die Planung übernehmen.

Negativbeispiel ist zum Beispiel der chinesiche Solarpark in Remsfeld. Landrat Frank-Martin Neupärtl und der Vorsitzende des Zweckverbandes Schwalm-Eder Mitte, Jürgen Kaufmann, setzen sich beim Fototermin für den 1. Spatenstich in Pose. Für ein Projekt, dass für die Region keinen Vorteil bringt.
Herrmann Scheer erläuterte vor Jahren in einem Vortrag in Borken, welche Chance in der erneuerbaren Energie für die Region liegt, wenn die Gelder für Energie nicht mehr aus der Region heraus fließen. Bei  Projekten wie in Remsfeld fließt das Geld aber weiterhin ab, nicht mehr für Rohöl, sondern jetzt als Subventionen nach China.

Auch mit den vom Bürgermeister weiter betriebenen Projekt von Solarparks auf dem Freigelände um die ehemaligen Kasernen geht es weiter in die falsche Richtung. Die Subventionen zahlen die Bürger, die Gewinne streichen die Investoren ein. Eine sicherere und ertragreichere Geldanlage gibt es zur Zeit nirgends.

Was als solare Energiewende verkauft wird, sichert nur Kapitalgewinne

Erneuerbare Energie wird für steigende Stromkosten verantwortlich gemacht. Kostentreiber ist dabei die Solarenergie mit ihren hohen Subventionen. Dabei gilt die Kritik nicht den gebäudegebundenen AnlagenMengen und Kosten sondern den großflächigen Freilandanlagen.

Die Stromkosten für Solarenergie beliefen sich 2010 auf 0,44 Euro je kWh. Der durchschnittliche Stromgestehungspreis bewegt sich zwischen 5 bis 7 Cent je kWh. Erneuerbare Energie aus Windkraft auf dem Land und Wasserkraft sind diesem Kostenniveau schon sehr nahe. Dafür werden nur geringe Subventionen gezahlt.Die Windkraft ist die preiswerteste Investion für erneuerbare Energie. Solarstrom trägt trotz der hohen Kosten und Investitionen im Verhältnis dazu nur in sehr viel niedrigerem Maße zur erneuerbaren Energie bei.

Investitionen in EE-Anlagen

Wer profitiert?
Nur weil es sich um regenerative Energie handelt, ist nicht alles gut. Auch in diesem Gebiet muss immer wieder gefragt werden, wem nutzt es?
Immer gibt es unterschiedliche Wege zum Ziel der Energiewende. Man muss sehr genau hinschauen um zu erkennen, wer seine Interessen unter dem Deckmantel der erneuerbaren Energie verfolgt.

Grafik: Investionen in die Errichtung von Erneuerbare-Eneergie-Anlagen (Seite 40)

Links
PV-Vergütung alt
PV-Vergütung neu (Novellierung, Vermittlungsausschuss)

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