„Man würde es nicht glauben, wenn man es nicht erlebt hat.“
Mit diesen Worten schilderte jemand die Gründungsversammlung des Fördervereins Haus der Reformation. Was so unglaublich war, war die Sitzungsleitung von Bürgermeister Martin Wagner.
Haus der Reformation
Die Vorbereitungsgruppe tagte im Magistratssaal, draußen vor der Tür warteten die eingeladenen Bürger. Endlich konnten sie eintreten. Nach einer knappen Begrüßung hieß es "Beamer an". Auf der Leinwand erschien § 1 der Vereinssatzung. Die Sitzung muss nach dem Bericht chaotisch verlaufen sein. Der Bürgermeister schien unvorbereitet. Als es zur Vorstandswahl ging, war vorab nicht geklärt, wer von den Anwesenden überhaupt Mitglied werden wollte, also mitstimmen konnte und wer nur aus Interesse dabei. Einige namhafte Homberger verließen frühzeitig den Raum, es sei zu dilletanisch. Vertreter der Diakonie machten den Bürgermeister deutlich, wo seine Grenzen sind.
Von all dem war in der Zeitung und in der Pressemeldung aus dem Rathaus nichts zu lesen. Die Initiative zu dem Vorhaben ging auch nicht vom Bürgermeister aus. Lehrer der Theodor-Heuss-Schule und der Kirchen hatten die Vorarbeiten geleistet. Die Stadt sollte mit ins Boot geholt werden, doch Wagner trat auf, als ob er das Projekt entwickelt habe.
Forstbetriebsgemeinschaft
Weiterhin berichtete jemand von dem Auftritt des Bürgermeisters bei der Versammlung der Forstbetriebsgemeinschaft im letzten Jahr. Auch da wäre es beinah zum Eklat gekommen, denn der Homberger Bürgermeister sprach als Vertreter der gastgebenden Gemeinde das Grußwort und erzählte dann den Anwesenden etwas über die Kläranlagen im Rinnebachtal. Auch hier verließen einige Leute vorzeitig den Raum.
Solche Ereignisse häufen sich. Wer nur auf die Presse angewiesen ist, hört nichts von solchen Erfahrungen und hält sie vielleicht für parteipolitisch gefärbte Übertreibungen, wenn davon erzählt wird. Das gilt aber nur solange, bis man es selbst erlebt hat.