FreiflĂ€chensolaranlagen: Wenig Nutzen fĂŒr die Region
In den letzten Dezembertagen sind noch zwei große Photovoltaikanlagen im Raum Homberg ans Netz gegangen, die auf Freiflächen aufgeständert worden sind.
" Im Gewerbegebiet der Stadt unterhalb des ehemaligen Lagers Dickhaut.
" Im interkommunalen Gewerbegebiet Remsfeld, unterhalb der Autobahn A7.
Diese beiden Projekt trugen zu dem Dezember-Boom von 3.000 MW neu installierter Leistung in Deutschland bei. Im ganzen Jahr sind 7.500 MW zugebaut worden.
Diese rasante Bautätigkeit hängt mit der Senkung der Einspeisevergütung von 15 % ab 1. Januar 2012 zusammen. Alles was vorher angeschlossen wurde, erhält den höheren Preis für den Strom.
Während der Strom an der Strombörse mit ca. 6 ct/kWh gehandelt wird, erhält der Betreiber einer Freiflächenanlage 21,99 ct / kWh (2011). Die Mehrkosten tragen die kleinen Stromverbraucher, die großen Energieverbraucher brauchen sich an der Umlage nicht beteilgen.
Zu Gunsten von Photovoltaikanlagen wird gern argumentiert:
" Sie leisten einen Beitrag zur Energiewende
" "Kommunale Wertschöpfung bringt Geld in alle Kassen" heißt es in einer Broschüre "Erneuerbare Energie, Kosten und Nutzen" die von der Agentur für Erneuerbare Energie herausgegeben wurde.
Kleiner aber teurer Beitrag zur Energiewende
Photovoltaikanlagen verursachen über 50 % der Kosten der erneuerbaren Energie-Umlage, die alle Stromkunden zu bezahlen haben. Ausgenommen sind große energieintensive Betriebe, die sich nicht an der Umlage beteiligen, eine indirekte Subventionierung großer Energieverbraucher.
Photovoltaik liefert aber nur 12 % des aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Strom.
Die Forderung der erneuerbaren Energie ist gesetzlich geregelt und sieht vor, dass jährlich die Förderung sinkt. Zweck der Regelung war und ist es, den Technologien für die Gewinnung erneuerbarer Energie einen Markteintritt zu schaffen. Das ist gelungen und hat bei der Photovoltaik zu einem Boom geführt. Das erklärt sich so:
Photovoltaik ist von Anfang an am höchsten gefördert worden. Selbst nachdem die Fördersätze reduziert wurden, ist die Gewinnmarge am höchsten. Einen solchen hohen, sicheren und auf 20 Jahre garantierten Gewinn gibt es sonst nirgends.
Zum anderen ist die Branche international so stark gewachsen, dass es bereits eine Überkapazität auf dem Weltmarkt gibt. 60 GW Produktionsleistung stehen 8 GW verbaute Module in 2010 gegenüber. Das hat zu erheblichen Preissenkungen bei den Modulen geführt. Phönix Solar, ein Anlagebauer, musste den Wert seiner auf Vorrat gelagerten Module um 50 % im Wert berichtigen, Sie hatten zu 100% eingekauft, jetzt ist es nur noch die Hälfte Wert.
Kommunale Wertschöpfung: Die Theorie
Das einfache Bild zur erneuerbaren Energie: Wenn Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erzeugt wird, braucht kein Geld zum Kauf für Energie aus der Region ausgegeben werden, es kann stattdessen die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken.
Von der Herstellung von Anlagen, deren Planung und Installation sowie deren Betrieb, fließen Gewinne in die Region. So weit die Theorie.
Die erhöhte Umlage für die erneuerbare Energie sei deshalb gut angelegt.
"Kommunale Wertschöpfung bringt Geld in alle Kassen" heißt es in einer Broschüre der Agentur für Erneuerbare Energie.
Weiter wird argumentiert.
"Solarenergie ist in Deutschland ein erfolgreicher Wirtschaftszweig"
"Solarenergie spielt in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Dezentralisierung der Erzeugerstrukturen. Sie sorgt für deutlich mehr Akteure auf dem Strommarkt und baut damit einseitig verteilte Marktmacht ab. Dies ist ökonomisch sinnvoll und wohlfahrtssteigernd ".
"Chancen für strukturschwache Regionen" in Ostdeutschland durch die Photovoltaik-Industrie, die Beschäftigung und Steuereinnahmen für die Kommunen schafft.
Die Realität
Solarpark Remsfeld: Risen Energy D1
Investor: Risen Energy, China mit einer deutschen Tochterfirma: Risen Energy GmbH & Co KG, Nürnberg
Modulhersteller: Risen Energy, China (Plakat)
Bauherr: Risen energy Projekt D1 GmbH & Co.KG (Plakat)
Bauherr: Repromat Solarinvest GmbH & Co.KG, 32105 Bad Salzufflen (Bauschild)
Entwurfsverfasser: Michael Pawlik, 04886 Arzberg, (Bauschild)
Projektierung: Planet in Green Projects, 32105 Bad Salzufflen, (Plakat)
Bauleitung: Rudolf Möller, 34513 Waldeck, (Bauschild)
Installation: ConSolaris Energietechnik GmbH, 34549 Edertal
Projektunterstützung: Energieagentur Homberg (Plakat)
Solarpark Homberg "Solarpark alpha"
Bauherr: BBS Solarpark alpha GmbH & Co KG, 74549 Wolpertshausen (Bauschild)
Frank Geerken,80333 München (Bauschild)
Entwurfsverfasser: Joachm Schander, 34128 Kassel (Bauschild)
Modulhersteller: ?
Genralunternehmer: PV Kraftwerker, 73037 Göppingen, (Bauschild)
Bauleitung: Thomas Grupp, 73345 Hohenstadt, (Bauschild)
Von regionaler Wertschöpfung ist bei den Auftragnehmern nicht viel für den Kreis übrig.
Im "Solarpark alpha" in Homberg ist auf der Fläche eines Gewerbegebietes gebaut worden. Ansiedlung von Betrieben, die dort Arbeitsplätze und Einkommen für die Menschen aus der Region schaffen sind nicht mehr möglich. Die Menschen aus der Region können als Stromverbraucher die höheren Einspeisevergütung zahlen, die dann aus dem Kreis als Gewinne abwandern.
Bei Solaranlagen auf den Dächern sieht die Sache anders aus, hier sind es die Bürger, die hier wohnen, die davon profitieren und den Gewinn als Einkommen auch wieder in der Region ausgeben.
Die Freiflächenanlagen sind Anlagen zur Umverteilung von Einkommen von unten nach oben.
Auch die weiteren Effekte treten nicht mehr auf.
Deutsche Solarfirmen melden wegen den billigen Konkurrenzprodukten aus China Insolvenz an. Gegen die billigeren Solarmodule aus chinesischer Fertigung auf modernsten Anlagen aus Deutschland haben sie wenig Chancen.
Chinesische Firmen kaufen auch deutsche Solarfirmen auf und sichern sich somit deren Know-how.
Statt dezentraler Betreiber sind es ein chinesischer Konzern und eine nicht näher zu bestimmende Firma aus Süddeutschland, welche im August 2010 gegründet wurde.
Eine ausführlichere Darstellung über den Strukturwandel in der Solarbranche findet sich hier:
"Wie der Haupt-Klimasünder China als Krisengewinnler auch noch profitabel auf der westlichen Ökowelle reitet"