HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Mehr ParkplÀtze oder höhere Einkommen?

Diese Stimmen werden in Homberg schon wieder lauter, die mehr Autoverkehr und Parkplätze auf dem Marktplatz fordern. Nur daran läge es, dass die Geschäfte in Hombergs Innenstadt nicht laufen. Also mehr Parkplätze = bessere Geschäfte = belebte Innenstadt.

Diese Sichtweise kann man nur naiv nennen oder sie als Opfer der ständigen beschönigenden wie falschen Wirtschaftsmeldungen in den Medien sehen.

Dass die Einzelhandelsgeschäfte schlechter laufen hat gesamtwirtschaftlich etwas mit den sinkenden Einkommen der Menschen und dem entsprechenden geringeren Möglichkeiten für den Konsum zu tun.

Umsatz: 2,2 Prozent gestiegen oder 2,9 Prozent gefallen?
Wie die Informationen verfälscht werden, dazu ein deutliches Beispiel:

Das Statistische Bundesamt setzt die schöne Überschrift "Einzelhandelsumsatz im August 2011 real um 2,2 % gestiegen" und räumt dann im Text das Gegenteil ein:

"Allerdings hatte der August 2011 mit 27 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der August 2010. Im Vergleich zum Juli 2011 ist der Umsatz im August 2011 kalender- und saisonbereinigt nominal um 3,0 % und real um 2,9 % gesunken." Quelle

 

privater Verbrauch

Geringste Konsumausgaben in Europa
Deutschland hat innerhalb der EU mit die geringsten Lohnzu-wächse, entsprechend ist auch im Vergleich zu den europäischen Nachbarn der Konsum gedrosselt. Solange die Wirtschaftspolitik diesen Kurs fährt, wird es auch dem Einzelhandel nicht besser gehen.

Monatlich kommen auch die "Erfolgsmeldungen" über die sinkende Zahl der Arbeitslosen, die nun angeblich die niedriger sind als vor 20 Jahren. Als Folge müssten der Einzelhandel auch davon profitieren.

Nachfrage in Europa

Äpfel und Birnen-Vergleich
Dass der Einzelhandel das nicht kann, liegt daren, dass erstens ein Vergleich zwischen 1988 und 2011 die Qualität hat, als ob man Äpfel mit Birnen vergleichen wollte. In den beiden Bezugsjahren wird ganz unterschiedlich gezählt. Viele Menschen ohne Arbeit werden heute überhaupt nicht mehr mitgezählt.

Arbeitsstunden

Weniger Arbeitsstunden
Zweitens sind viele Stellen im Niedriglohnsektor angesiedelt, sie sind Teilzeitstellen oder befristet. Deutlich sichtbar wird das, wenn der Index der geleisteten Arbeitsstunden herangezogen wird, dieser Index besagt, die Arbeitsstunden je Beschäftigten gehen im Trend zurück.

Wo soll das Geld herkommen, das der Einzelhandel braucht? Die Arbeitsagentur meldet, es gäbe freie Stellen in der Logistik und im Transport. Was sie nicht sagen, zu welchen Lohn. Oft muss dieser noch aus Steuermitteln aufgestockt werden, damit man davon leben kann.

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