Mega-Autohof kommt nicht
Dank des HNA-Berichts ist etwas mehr ĂŒber das Unternehmen zu erfahren, auf das der Zweckverband Schwalm-Eder-Mitte seine Ansiedlungshoffnungen fĂŒr das Gewerbegebiet Remsfeld setzte.
Der amerikanische Konzern Flying J plante, sich in Europa zu erweitern. Dagegen protestierten die mittelstĂ€ndischen Betreiber der bestehenden Autohöfe, aber auch BĂŒrgerinitiativen. Inzwischen hat der Konzern Insolvenz angemeldet.
Was auf Homberg zugekommen wĂ€re, zeigt ein Blick auf die beiden anderen schon weiter fortgeschrittenen Autohof-Planungen und die EinwĂ€nde der dortigen Ămter und BĂŒrgerinitiativen.
Die Mega-Autohöfe
Vor einem Jahr wurde ĂŒber die Firma “Flying J. im “Tankstellenmarkt” berichtet:
Flying J gehören 180 Lkw-Autohöfe in den USA und Kanada. In Europa soll der Konzern bis zu 15 Lkw-Rastanlagen in Deutschland, Ăsterreich, der Schweiz und in Polen planen.
An der A 7 in Egestorf soll ab Mai die erste Anlage begonnen werden; sie wĂŒrde 2009 fĂŒr 16 Millionen Euro fertiggestellt sein. Mit den zehn Hektar FlĂ€che fĂŒr 310 Lkw- und 124 Pkw-StellplĂ€tze, Service-Bereich, GroĂtankstelle, Restaurant, Hotel, Kasino und Supermarkt lĂ€ge die Anlage deutlich ĂŒber der DurchschnittsgröĂe eines deutschen Autohofes. Die Tankstelle soll zwölf Lkw-Tankspuren und zwölf TanksĂ€ulen fĂŒr Pkw umfassen. Der angestrebte Kraftstoffabsatz von 50 Millionen Liter im Jahr entspricht dem der im Umkreis von 70 Kilometer liegenden vier Rast- und drei Autohöfen zusammen. Egestorf erhofft sich von der Anlage 100 ArbeitsplĂ€tze.
22.12.2008 Das Unternehmen hat am 22. Dezember 2008 einen Insolvenzantrag nach “Chapter 11” gestellt.
5.1.2009: Flying J vor dem Aus? hieĂ es im “Trucker”.
BĂŒrger-Proteste im Norden und im SĂŒden
In Evendorf in der LĂŒneburger Heide und in Oberwittbachbei WĂŒrzburg
06.05.2008
âDieses Jahr wird Flying J nicht anfangen zu bauenâ
Staatliches Bauamt bremst Autohof-Investor â Telefonterror gegen Autohofgegner
20. 06. 2008
Aufstand gegen “Flying J”
WĂ€hrend Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) den geplanten Autohof bei Evendorf lobt, wollen die Anwohner ihn verhindern.
Druckansicht“Anstatt dass die bestehenden Autohöfe erweitert werden, macht sich hier ein US-amerikanischer Mineralölmulti breit, der einen brutalen VerdrĂ€ngungswettbewerb gegen die mittelstĂ€ndisch organisierten deutschen Autohöfe plant”, stellte Ingo Riekmann von der BĂŒrgerinitiative fest. hier
Als Vertreter des Konzerns “Flying J” war Markus Auer in Evendorf dabei, der fĂŒr die Standorte in Europa zustĂ€ndig ist. Seine Firma halte an dem Projekt fest, egal wie lange eventuelle Prozesse dauern wĂŒrden. “Wir werden hier einen ĂŒberdimensionalen Service bieten”, so Auer, der Projekte an bis zu zwölf weiteren Standorten in Deutschland plant.
Man könnte ja dort einen Mega – Fahrradhof als Rasthof fĂŒr Fahrradtouristen errichten.
Fahrradboxen sind ja noch welche auf Lager im Zweckverband.
Gerade in der Ansiedlung eines Autohofes liegt doch die Chance fĂŒr das Remsfelder Industriegebiet. StellplĂ€tze fĂŒr den zunehmenden LKW-Verkehr werden doch benötigt. Daher kommt es auch mehr auf die GröĂe an.
Ein Autohof finanziert sich nicht ĂŒber die StellplĂ€tze fĂŒr LKW – die sollte der Staat der die Gesetze macht auf denen der Bedarf an StellplĂ€tzen sich ergibt bereithalte – der Autohof ist ein Servicebetrieb wie z. B. Hasselberg , Rimberg usw.
Und das muss sich fĂŒr einen Investor amortisieren.
Und der Zweckverband kÀme doch nie auf die Idee einen Autohof in eigener Regie zu betreiben!