HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Landratswahl: Homberger haben sich entschieden

Hombergentscheid

Zwei Drittel der Wahlberechtigten haben sich entschieden, ihre Stimme zur Landratswahl nicht abzugegeben. So entschieden sich diesmal noch mehr Menschen als bei der letzten Landratswahl 2014, als der verstorbene Landrat Neupärtl wieder gewählt wurde.

Die Medien konzentrieren sich auf die Entscheidung eines Drittels der Wahlberechtigten, die Entscheidung der großen Mehrheit wird nicht thematisiert. Die Kommunalpolitiker sind sogar schon froh, dass die Zahl der Nichtwähler nicht noch größer geworden ist.

Wahlbeteiligung

Homberg ist eine der wenigen Städte, in denen der Kandidat Mark Weinmeister mehr Stimmen als Winfried Becker erhalten hat, ein Prozent mehr = 138 Stimmen von 11.120 Wahlberechtigten. Das ist nur eine leichte Verschiebung innerhalb der Gruppe derjenigen, die ihre Stimme abgegeben haben. Die Gruppen der Nichtwähler entspricht mit 67 Prozent dem Ergebnis im gesamten Schwalm-Eder-Kreis.

WĂ€hlerentscheidungWinfried Becker liegt kreisweit mit 20 Prozent der Stimmen vor Mark Weinmeister, der 13 Prozent erhielt.

Stimme abgeben – behalten – erheben
Schon häufiger wurde das Wortspiel um die Stimme benutzt. Die Stimmen, die die Bürger abgeben, sammelt der Kandidat. Er spricht dann stellvertretend mit der Stimme seiner Wähler . Er erhält durch die Wahl die Legitimation für sie zu sprechen.
Wer seine Stimme nicht abgibt,  legitimiert nicht den Gewählten. Die Nichtwähler entziehen den Gewählten das Recht für sie zu sprechen. Das allein reicht aber nicht, um Unzufriedenheit auzudrücken.
Die Stimme muss auch erhoben werden, die Sprachlosigkeit muss ihre Stimme nutzen.

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6 Kommentare zu “Landratswahl: Homberger haben sich entschieden”

  1. Alter Berghase

    Nicht zu wählen ist nicht notwendigerweise ein Zeichen von Faulheit oder mangelndem Bürgersinn. Es kann auch eine Meinungsäußerung sein. Und als solche verdient sie den Respekt, den man der Stimme für den Kandidaten zubilligt.”
    Sir Peter Ustinov

     

  2. Dirk-H. Pfalz

    nun, wenn man zu Nichtwählern sich Gedanken macht, dann hört man von Parteigängern oft, dass man Jungwähler nicht erreicht oder aber Neubürger. Beides mag richtig sein. Aber es stellt sich dann auch die Fragen, warum erreichen die Kandidaten diese Personen nicht und warum sind Wahlen für diese Personen uninteressant? Auch ich habe keine Antwort, die alle überzeugt, aber Feststellungen: In einem Homberger Neubaugebiet hat von den 55 Wahlberechtigten dieser Straße sich nur Einer an der Wahl beteiligt. Selbst eine Vielzahl von Wählern, die im Umkreis von 100 m um das Wahllokal wohnen, sind nicht zur Wahl gegangen. Mitarbeiter der Stadt- und Kreisverwaltung, auch der Lehrerschaft, sind der Urne in großer Zahl fern geblieben. Ich kann also nicht unbedingt an einer Personen- oder Altersgruppe das Nichtwählen festmachen, eher an der Poli-Verdrossenheit (die machen doch eh, was sie wollen). An dieser Einschätzung gilt es zu arbeiten. Aber die Schreiberlinge in diesem Blog, die sich ja bemühen, nicht verdrossen zu sein, werden abqualifiziert. Und wenn diese negativen Aussagen vom Bürgermeister, Parlamentsmitglieder und weitere Personen des öffentlichen Lebens kommen, dann kann man die "Verdrossenheit" fasr verstehen

  3. Distanzbetrachter

    Der Blogbetreiber meint, dass der Nichtwähler dem Gewählten das Recht entzieht, für ihn zu sprechen. Der alte Berghase sagt, dass dies nicht notwendigerweise ein Zeichen von Faulheit oder mangelndem Bürgersinn ist, sondern auch eine Meinungsäußerung sein kann. Und als solche verdient sie den Respekt, den man der Stimme für den Kandidaten zubilligt. Und Dirk H. Pfalz spricht davon, dass verschiedene Wählergruppen nicht erreicht werden.

    Es ist diese Mischung aus Vielerlei, die für das Wahlverhalten prägend ist, eine Mischung aus sozialem und auch wirtschaftlichem Verständnis. Der Landrat des Schwalm-Eder-Kreises ist dem Bürger so nah, – und doch so weit weg…

    Wenn ich den Bericht von Delf Schnappauf, wie auch die beiden Kommentare von Alter Berghase und Dirk H. Pfalz lese, drängt sich fast zwangsläufig die Frage auf: War das Vermächtnis des verstorbenen, ja, fast möchte man sagen, glorifizierten Landrates Frank Martin Neupärtl so groß, dass viele Bürger, die NICHT zur Wahl gingen, den beiden Anwärtern gar nicht zugetraut haben, diesen Platz mit ihrer Person auszufüllen…?

    Oder, dass die Bürger sich gesagt haben: „Die machen doch eh, was sie wollen…“

    Oder, dass sie von vornherein von der „Becker-Wahl“ überzeugt waren…

    Das alles gehört heutzutage mit zu einer „Politikverdrossenheit“ einer Verdrossenheit, bei der in zunehmenden Maße das Vertrauen der Menschen in die Politik fehlt, und die der Bürger dann bei Befragung achselzuckend zum Ausdruck bringt.

  4. Frustrierter

    Wahlrecht bedeutet für mich Wahlpflicht!

    Daher sollte jeder wahlberechtigte Wähler zur Wahlurne gehen.  Mir ist eine ungültige Stimmabgabe lieber als eine Wahlverweigerung.

    Dann dokumentiert er zumindest, dass er sich von keinem Kandidaten/keiner Partei vertreten fühlt und sich nicht nur aus Bequemlichkeit der Stimmabgabe entzieht..

  5. V_wie_Vendetta

    Auch wenn hier argumentiert wird, dass die Nichtwähler ein sehr starkes Zeichen gesetzt haben, so konnten die, die zur Wahl gegangen sind das dickste Übel wenigstens verhindern. Herr Weinmeister, der so nett auf den Plakaten warb mit „einer von uns“ oder naturverbunden mit seinem kleinen Schoßhund vor einer Wiese posierte, brachte seine Verbindungen und seine Kontakte als großes Argument für sich in den Wahlkampf ein. Da muss es jedem Homberger eigentlich schon speiübel werden. Verbindungen und Kontakte hatten wir die ganzen letzten Jahre. Das war sicherlich gut für die an den Verbindungen und Kontakten Beteiligten, hat uns normale Steuerzahler aber nur die Hosen komplett ausgezogen. Die Verbindungen und Kontakte helfen heute noch unserem ehemaligen Bürgermeister von der Strafverfolgung offensichtlich ausgeschlossen zu sein. Auch in Sachen Kasernen und der Verscherbelung von Teilen daraus an Herrn Althaus scheint es gute Verbindungen und Kontakte zu geben, die dafür sorgen, dass die Justiz und die Staatsanwaltschaft schön die Füße still halten. Wenn wir in Länder sehen, die weiter südlich liegen, dann würden wir diese Situation und diese Verbindungen und Kontakte ohne weiteres als Korruption erkennen und auch so benennen. Bei uns sind das Netzwerke, die gepflegt werden müssen. Man mag gar nicht glauben, dass es hier heute geschneit hat und wir trotzdem bei Bananen im Weltmarkt so weit vorne liegen. Lange Rede, gar kein Sinn. Ich kann viele der Nichtwähler verstehen. Für mich war eigentlich auch kein Kandidat besonders geeignet und das habe ich auch von Freunden so gehört, die zum Teil deshalb auch bewusst zu Hause geblieben sind und ihre Stimme verweigert haben. Aber, wie gesagt, wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, dann eben lieber die Cholera. So einen Durchfall kriegt man wieder weg.Die Pest hinterlässt größere dickere Schäden.

  6. Frau Schild

    Zu 5 – V_wie_Vendetta:

    Sie schreiben, den Hombergern müsste in Anbetracht der Kontakte und Verbindungen des Herrn Weinmeister speiübel werden……in Homberg hat er die meisten Stimmen bekommen. Für mich ist das ein starkes Indiz dafür, dass viele Homberger immer noch nicht begriffen haben, was hier los ist.

    Wenn man sich auf die HNA als Info-Medium verlässt, ist das auch kein Wunder.

    Was den Hingucker angeht, habe ich schon mit Menschen gesprochen, die beim Wort "Homberger Hingucker" laut gestöhnt haben: "Oh nein! Das ist doch furchtbar, das kann man doch nicht lesen!"

    Auf meine Nachfrage hin gaben sie zu, den Hingucker noch nie gelesen zu haben. Da sieht man wieder, was die "Propaganda" der Homberger Politgranden alles erreichen kann.

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