HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Der Lokaljournalismus

 

Der IPPEN-Konzern, zu dem auch die HNA gehört, hat den 15. Mai zum Tag des Lokaljournalismus ausgerufen.

Der Lokaljournalismus steht unter Druck, unter wirtschaftlichem Druck, denn die Leser werden weniger, die Kosten steigen und für die Lokaljournalisten ist es nicht sehr attraktiv, wie die Neue Zürcher Zeitung feststellte.

  
Journalisten und das Lokale

Lokaljournalismus ist nicht attraktiv. Immer mehr verlassen den lokalen Bereich. Sie wechseln in die Rolle als Pressereferenten in Organisationen und Unternehmen, jährlich zunehmend öfter, wie gerade eine Schweizer Studie schreibt.

Für Journalisten war die Lokalzeitung schon immer ein Ort zum Verlassen. Wer Ambitionen hat oder Talent oder im besten Fall beides, der findet eine Stelle auf einer grösseren Redaktion, bei einem Titel mit mehr Lesern, mehr Geld, mehr Prestige, einem höheren Qualitätsanspruch. Die Journalisten in der Stadt erzählen sich dann nostalgisch die Geschichten von früher, als sie über Turnerabende und Gemeindeversammlungen berichteten, und sind froh, können sie sich nun den grösseren Zusammenhängen widmen: dem Nahostkonflikt, den amerikanischen Wahlen, mindestens den Affären eines Bundesrates. Quelle

  
Kritischer Lokaljournalismus: Fehlanzeige

Ganz anders bewertet Gerhard Kromschröder seine Anfangsjahre in der Lokalzeitung im Emsland. Im Lokalen lernt man Rückgrad zu haben. Oder man lernt es nicht und passt sich den Erwartungen der lokalen Politik an, auch wenn damit die demokratische Kultur ausgehebelt wird.

Diese Erfahrungen machen auch heute noch die Journalisten. Ein Beispiel aus dem Report:

«Kaum ein Politiker in unserem Einzugs­gebiet wünscht sich kritischen Journalismus.» Dennoch unbequem und kritisch zu bleiben, erfordere grosse Anstrengung. Quelle

Schon lange ist bekannt, dass der Lokaljournalismus kein Personal, keine Zeit und kein Geld für Recherche hat. Damit ist das lokale Umfeld ein sicheres Feld für dubiose bis kriminelle Vorhaben. Wie intensiv es genutzt wird, zeigen die langjährigen Recherchen des Homberger Hinguckers.
  

Journalismus und Geld

Das Zeitungssterben geht weiter, gerade im kleinräumigen lokalem Umfeld gibt es immer weniger Leser. Damit wird die lokale Berichterstattung immer einseitiger, weil nicht mehr die Aussagen der Bürgermeister und Lokalpolitiker geprüft werden. Es ist keine Zeit für Recherchen. Stimmt das wirklich, was der Bürgermeister sagt?
Stimmen die Zahlen und die Bezüge, die damit hergestellt werden? Die Lokalpresse übernimmt die Aussagen weitgehend ungeprüft. Die Bürger erkennen erst langsam, doch mit der Zeit immer deutlicher, dass die offiziellen Aussagen nicht stimmen können. So verliert die Lokalpresse an Vertrauen und an Leserschaft.
Auch dort, wo noch Lokalzeitungen erscheinen, ist bereits eine "Nachrichtenwüste" entstanden, wenn nicht recherchiert wird.

Was die Lokalpresse in Homberg alles nicht recherchiert hat, zeigt sich in den über 5.000 Beiträgen des Homberger Hinguckers. Es geht bis in die schwere Kriminalität, die die Presse ignoriert hat.
  

Ein Beispiel: Pyrolysetechnik

Am 21. Juli 2012 war im Homberger Hingucker zu lesen, was das Umweltbundesamt zu den Pyrolyseplänen des Investors sagte. In Kurzform: Hinter den Pyrolyseprojekten steckt  kriminelle Energie.

Es war ein Ergebnis der Recherche, die die HNA nicht geleistet hat. Die Zeitung schrieb stattdessen am Pyrolyse-Unternehmen TPL: Maximal 30 Arbeitsplätze könnten entstehen.", und am 11. Juni 2013 "Grünes Licht für Pyrolyse und Algen".  Die Lokalpresse unterstützte mit dieser Art der Berichterstattung die Politik des Bürgermeisters, obwohl sie es schon hätte besser wissen und berichten können.

Ausschnitt HNA-online: Pyrolyse-Unternehmen TPL: Maximal 30 Arbeitsplätze könnten entstehen,

 

Ausschnitt HNA-online: Bildunterschrift:
"Rückgewinnunng: Aus Altreifen wird bei der Pyrolyse zum Beispiel ein Gummigranulat gewonnen. In Homberg könnte eine Pyrolyse-Anlage entstehen."

 

Die Zeitung nahm ungeprüft die Aussagen der Stadt und des Investors. So werden Desinformationen verbreitet. Es geht sogar noch weiter. Der Begriff Pyrolyse wird falsch dargestellt, wenn es heißt, es wird "ein Gummigranulat gewonnen".

Die Pyrolyse-Pläne haben die Homberger Politiker lange Zeit beschäftige. Eine Gruppe fuhr sogar nach Hoyerswerder, wo eine Anlage aufgestellt war. Die Regionalversammlung beim Regierungspräsidenten in Kassel erweiterte für das Projekt sogar noch das Kasernengelände um die Schießanlage.
Am Ende ist das nur ein betrügerisches Unternehmen, dass auch noch in Sachsen für Hoyerswerder EU-Fördermittel bekommen hat. Es hat ein Anruf bei er Zeitung in Hoyerswerder gereicht. Der Redakteur fuhr bei der Anlage vorbei, alles steht still, während in Homberg noch an das Pyrolyse-Projekt geglaubt wird.
Die verschiedenen Firmen des Netzwerks von Dr. Pelz gingen alle in die Insolvenz.
siehe: Insolvenzen der Firmen des Investors Dr. Pelz.

 


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