Fachwerkstadt erhalten: Drei gute Beispiele
Die Fachwerkbörse Ebsdorfergrund bei Marburg wird von der Gemeinde initiert: "Nutzen Sie das neue Angebot der Gemeinde Ebsdorfergrund“ appelliert Bürgermeister Andreas Schulz an alle Bürgerinnen und Bürger.
Die Arbeit wird von einem Kompetenzteam unterstützt, von dem es auf der Homepage heißt:
"Bürgermeister Andreas Schulz hat bereits im Februar 2007 ein Kompetenzteam, bestehend aus einem Denkmalschützer, Architekten, Immobilienberater, Notar, Steuerfachangestellten und Handwerkern sowie die Fachbereichsleiterin Bauen, Planen und Umwelt der Gemeinde Ebsdorfergrund an einen Tisch geholt, um dem Strukturwandel in den Altortslagen zu begegnen. Das Kompetenzteam soll Bürgerinnen und Bürger beraten sowie fachliche Antworten geben, wenn es um den Erhalt und Umbau der Ortskerne geht. Ehrenamtlich wollen die Fachleute Konzepte entwickeln, um sowohl für junge Familien als auch für Existenzgründer den Zuzug attraktiv zu gestalten und dabei gleichzeitig die Interessen der Älteren und der Nachbarn zu wahren. Dabei sollen individuelle Lösungsmöglichkeiten gefunden werden, die kostengünstig und fachlich fundiert allen Beteiligten gerecht werden.
In der Zwischenzeit haben bereits mehrere Bürgerinnen und Bürger mit den verschiedensten Anliegen das Beratungsangebot nachgefragt und allen konnte bisher schnell und unbürokratisch weitergeholfen werden."
In Hann-Münden findet ab 30. September zum 3. Mal das Kunst- und Kulturfestival in historischen Gebäuden statt.
An 10 Tagen finden in verschiedenen Gebäuden der Altstadt Ausstellungen, Lesungen, Theater und Musikveranstaltungen statt. Organisiert wird alles von einem Kreis von Bürgern, die in verschiedenen Arbeitsgruppen sich die Arbeit aufgeteilt haben. Das Festival zieht nicht nur Interessierte aus der Region an, sondern hat weit über Deutschland hinaus Beachtung gefunden, so dass auch neue Fachwerkfreunde gewonnen werden konnten, die aus dem Ausland kommend, sich in der Stadt engagieren.
Wer das Festival besuchen möchte, sollte nicht versäumen sich das Fahrradhotel, das Gästehaus und das Aegidien-Cafe anzusehen, die alle von dem Initiator des Festivals liebevoll aufgebaut worden sind. In enger Zusammenarbei mit dem Denkmalschutz sind für die Stadt Hann.-Münden Schmuckstücke entstanden, die heute eine Attraktion bilden.
Wanfried: Auf der Homepage der Stadt Wanfried im Werra-Meißner-Kreis hat eine Bürgergruppe ihren festen Platz, die sich ehrenamtlich für den Erhalt der Häuser in der Altstadt einsetzt.
"Die kostenlose Beratung und Unterstützung jeglicher Art für Menschen, die sich für Immobilien in der Stadt und in den Stadtteilen interessieren, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Vermarktung der leerstehenden Immobilien."
Der Pressespiegel geht bis ins Jahr 2007 zurück und dokumentiert die Arbeit der Gruppe. Aus einem Bericht von 2009 kann man entnehmen, dass die Stadt in holländischen Immobilien-Internetseiten inseriert hat und schon zwei "Vakwerkhuiser" verkauft hat.
Die Leistungen der Bürgergruppe für den Erhalt werden kostenlos erbracht:
– Erstellen und Aktualisieren eines Leerstandskatasters
– Vermessen und Begutachten der leerstehenden Häuser
– Anfertigung von Vorentwurfsskizzen (ggf. mit Architekturmodellen)
– Kostenermittlungen (Kostenschätzung)
– Finanzierungs- und Förderungsmodelle erstellen
– Beratung der Kaufinteressenten
– Baubetreuung
– Beratung bei der Ausführung von Eigenleistungen
Das ist aktives Stadtmarketing und Stadtentwicklung.
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Drei gute Beispiele, jedes Beispiel anders aber alle mit dem gleichen Ziel. Wenn man sich mit dieser Materie bschÀftigt kennt man aus dem Internet noch viele andere gute Beispiele.
Der letzte Artikel im Hingucker “Trotz Leerstand wirbt die Stadt Homberg fĂŒr Ihre Neubaugebiete” zielte eigentlich auf die gleiche Problemstellung – die Innenstadt und den alten Baubestand zu beleben. NatĂŒrlich muss es einer Stadt auch unbenommen sein, fĂŒr ihre Neubaugebiete zu werben, nicht alle Menschen wollen im alten Fach-werk leben.
Die Wichtung ist aber wichtig, und wenn es denn einen Interessenten fĂŒr den alten Fachwerkbestand gibt, muss es oberstes Gebot fĂŒr die Stadt sein, diesen mit vorzĂŒg-lichen Informationen zu versorgen. Dazu gehört unter anderem fĂŒr die Stadt, dass die Punkte 1 – 8 aus dem Hinguckerbericht vom 17.7.2011 abgearbeitet sind.
An den 3 Beispielen wird deutlich, wie unterschiedlich und lokal verschieden die Wege sein können. Deutlich wird aber auch, dass es immer ein Zusammenspiel zwischen stĂ€dtischen Gremien und bĂŒrgerschaftlichem Engagement ist. Als Neu-Homberger bin ich deshalb auch sofort in den Burgbergverein und in den Verein BĂŒrger fĂŒr Homberg eingetreten. FĂŒr beide Vereine scheint jedoch der Leerstand in der Stadt nicht relevant. Auch arbeiten diesbezĂŒglich die politischen Gruppierungen,
einschl. der neu gegrĂŒndeten Arbeitskreise, sehr im Verborgenen.
Fakt ist aber, dass 32 % der Altstadtbewohner ĂŒber 60 Jahre und 11,5 % ĂŒber 79 Jahre alt sind. Die Leerstandsentwicklung wird also ohne Steuerung und Unter-stĂŒtzung in den nĂ€chsten Jahren erheblich zunehmen. Man könnte auch sagen das Innenstadtsterben schreitet immer schneller fort und ein EKZ ohne Altstadtbewohner macht auch keinen Sinn.
“Die Bewohner der Altstadt mit ihren HĂ€user, sind die lebendige Kulisse fĂŒr alles stĂ€dtische Leben”.
Man kann nur hoffen, dass dieser Umstand von der verantwortlichen Politik erkannt
und mit dem gleichen Engagement bearbeitet wird, wie zur Zeiz das EKZ.
Prof. Gerner von der der Fachwerktrinale sagte mir kĂŒrzlich, jedes Fachwerkhaus in der Altstadt, ist eine Aktie in der Bilanz der Stadt, jedes leer stehende oder gar abgeris-sene Haus wird am Ende in der Bilanz fehlen. Es sind deshalb alle KrĂ€fte gefordert, alles dafĂŒr zu tun, dass die Innenstadt lebt – und nicht nur zu Events.
“Es sind deshalb alle KrĂ€fte gefordert, alles dafĂŒr zu tun, dass die Innenstadt lebt – und nicht nur zu Events.”
siehe ( nicht nur ) hier:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=3425
“Fakt ist aber, dass 32 % der Altstadtbewohner ĂŒber 60 Jahre und 11,5 % ĂŒber 79 Jahre alt sind. ”
Woher haben sie die Zahlen und sind sie jedem BĂŒrger zugĂ€nglich ?
Es wĂ€re schön, wenn man als BĂŒrger auch etwas ĂŒber die Kaufkraft der Bewohner der Innenstadt erfahren wĂŒrde.
Ăber den Zustand der Wohnungen der durch die EigentĂŒmer zu verantworten wĂ€re !
Es wĂ€re wĂŒnschenswert mal einen Mietkostenspiegel zu finden.
Der den Leerstand ist ja wohl in erster Linie auf die drei letztgenannten Faktoren im VerhĂ€ltnis Einkommen/ Kaufkraft zu Miete/ Zustand zurĂŒckzufĂŒhren.
Wer will schon in halb verfallenen und kaum dem ĂŒblichen Standard entsprechenden Wohnungen wohnen wenn zusĂ€tzlich die Kaufmöglichkeiten ca 2 km entfernt sind !
Dazu kam/Kommt ein ehemals doch recht eingeschrĂ€nkter und jetzt nicht mehr vorhandener ĂPNV !
P. S.
Wer von all den Verantwortlichen in Politik, Verwaltung, Magistrat und Parlament wohnt denn innerhalb der Mauern der Altstadt ?
Welcher EigentĂŒmer bewohnt denn noch sein Fachwerkhaus oder hat es in einem wirklich ansprechenden Zustand ?
P. S.
Kennen sie diesen Link, Herr Gontermann?
26. Januar 2010
https://www.homberger-hingucker.de/?p=2463
Oder
@freund Kommentar 2 vom 16. Juli 2011
https://www.homberger-hingucker.de/?p=3879
Was ist denn seit dem Jan 2010 geschehen ?
Man erfĂ€hrt von einem neu eingestellten Stadtmarketingmanager( und nicht vom BĂŒrgermeister), dass man ein Leerstandskataster plane !
Nach 14 Monaten Tiefschlaf !
Meinen sie bei diesen AktivitĂ€ten, die vermutlich Ă€hnlich wie bei dem Stadtbus zur Zeit, unter “Hochdruck” ablaufen , wird sich was Ă€ndern?
Beginnen sie mal den Hingucker von Anfang an (einschl Kommentare) zu lesen und fragen dabei jeweils was von dem dort zu Lesenden in AktivitÀt umgesetzt wurde.
Die Bilanz wird sie erschrecken !
Das Einzige was in Homberg wirklich an AktivitÀt seit 9 Jahren erkennbar ist, sind Visionen.
Zur Sanierung der Innenstadt:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=2565
Kommentar 1 vom 16. Februar 2010 !