„Wo die Löhne noch besser sind“
Marktöffnung für Osteuropäer: Wer hat was zu befürchten? Das hiesige Handwerk sähe die weitere Marktöffnung kritisch, schreibt die HNA. am 9.3.2011.
Auswirkungen auf Unternehmen
Unternehmen aus Osteuropa können sich hier um Aufträge bewerben, sie können aufgrund der Lohnunterschiede billiger anbieten, das kann für die regionalen Unternehmen eine Konkurrenz werden.
Ein anderer Effekt wird sein, dass regional tätige Unternehmen sich billiger Arbeitskräfte aus Osteuropa bedienen. Dies ist in der Vergangenheit schon aus der Bettenwelt und aktuell anlässlich des Giftunfalls bei CTL bekannt geworden.
Auswirkungen auf die Arbeitsplätze
Wenn örtliche Unternehmen vermehrt osteuropäische Arbeiter einsetzen, fallen diese Arbeitsplätze für die örtlichen Arbeitnehmer weg, die Arbeitslosigkeit steigt. Bisher waren davon vor allem einfache Arbeiten betroffen. Doch auch in Osteuropa gibt es gute Facharbeiter, das Problem kann sich auch auf qualifiziertere Stellen auswirken.
Wer aus Osteuropa schon seine Heimat für die Arbeit verlassen muss, wird dorthin gehen, wo es sich am meisten lohnt. Deshalb heißt es auch in der HNA:
"Heinrich Gringel, Ziegenhainer Bauunternehmer und Präsident der Handwerkskammer Kassel, will auch erstmal beobachten: „Noch wissen wir nicht, ob sich die Osteuropäer nicht eher nach England oder in die Niederlande orientieren, wo die Löhne noch besser sind.“
Schon die bei der Bettenwelt entlassenen polnischen Arbeiter sagten im Gespräch, sie würden in die Niederlande gehen und dort arbeiten.
Wo die Löhne noch besser sind.
Aus osteuropäischer Sicht sind die Löhne in Deutschland verlockend gegenüber dem, was zu Hause verdient werden kann. Noch verlockender sind die Löhne aber in anderen europäischen Ländern, denn Deutschland bildet das Schlusslicht bei der Lohnhöhe und bei den Lohnstückkosten in Europa.
Niedrige Löhne bedeuten aber auch, dass in einer Region weniger Kaufkraft vorhanden ist. Die großen Handelsunternehmen werden ihre Investitionen auch danach ausrichten, wo höhere Kaufkraft nachhaltig vorhanden ist.
Homberg gehört nicht dazu.