Auf die lange Bank
Auf die lange Bank kommt alles, was dem BĂŒrgermeister nicht gefĂ€llt. Die lange Bank hat auch einen Namen: “Liste der noch nicht abgearbeiteten BeschlĂŒsse”. Sie hĂ€ngt an jedem Protokoll der Stadtverordnetenversammlung an. Die Stadtverordneten beschlieĂen AuftrĂ€ge an den Magistrat, die zĂŒgig zu bearbeiten sind. Doch dem ist nicht so. Wenn die AuftrĂ€ge nicht behagen, bleiben sie liegen, mitunter auch jahrelang.
Aktuelle Beispiele
1.Das Kinderförderungsgesetz:
Am 22. MÀrz beantragte die SPD-Fraktion das Stadtparlament möge den Gesetzentwurf der Landesregierung ablehnen.
Magistrat informiert im April 2013:
Der Sachverhalt soll in einer Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung am 25. April 2013 beraten werden.
TatsÀchlicher Sachstand: Das Thema steht nicht auf der Tagesordnung
2. GröĂere RĂ€ume fĂŒr das heimatkundliche Archiv
Im September 2012 wurde auf Antrag der SPD der Magistrat beauftragt, einen möglichen Umzug des Archivs ins Wallensteinsche Stift zu untersuchen und finanziell bis maximal 8.000 Euro zu unterstĂŒtzen.
Magistrat informiert im April 2013:
Die PrĂŒfphase hat begonnen.
TatsÀchlicher Sachstand:
Die vorgesehenen RĂ€ume sind von der Stadt anderweitig vermietet worden Das Archiv leidet weiterhin unter Raumnot. Weitere Initiativen der SPD sind nicht bekannt.
3: Barrierefreier Zugang zu der oberen Gehwegebene des Marktplatzes
Zu dem FWG-Antrag vom Januar 2012 gab es einen Ortstermin des Ausschusses an der die Behindertenbeauftragen teilnahmen. Eine Rampe entlang der StĂŒtzmauer des Fischrestaurants schien mit wenig Aufwand möglich zu sein.
Magistrat informiert im April 2013:
Verwaltung wird eine Beschlussvorlage erarbeiten. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung wird der Haupt- und Finanzausschuss darĂŒber beraten.
TatsÀchlicher Sachstand:
Die Aussagen des Magistrats standen in genau diesem Wortlaut bereits am 1. November 2012 in der Liste der noch nicht abgearbeitet BeschlĂŒsse. Schon im September 2012 wurde eine Vorlage fĂŒr die Stadtverordnetenversammlung angekĂŒndigt. In diesem Jahr macht man sich nicht einmal mehr die MĂŒhe eine neue Antwort zu formulieren.
Den Rekord hÀlt ein Antrag der CDU-Fraktion von 2001 zum Stadtmarketing, er wurde 8 Jahre vor sich her geschoben.