Journalismus ade
" Wagner will die Kasernen", das ist die einzig wahre Aussage in dem HNA-Abdruck der Presseerklärung aus dem Rathaus, wie auf der Homepage der Stadt nachzulesen ist.
Doch schon der nächste Satz ist falsch.
"Die Stadt Homberg bleibt dabei: Sie will das Gelände der ehemaligen Kaserne kaufen und vermarkten."
Entscheidungen für die Stadt treffen die Stadtverordneten, nicht der Bürgermeister, er hat sich in dem Rahmen zu bewegen, den ihm die Stadtverordneten mit ihren Beschlüssen abstecken. Die Stadtverordneten haben einem Kauf bisher nicht zugestimmt.
Die Arbeitsgruppe Konversion, die sich mit dem Kasernengelände befasst, hat ausdrücklich noch keine Stellungnahme dazu abgegeben, noch sind zu viele Fragen offen. Die Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen sind noch gar nicht erfasst. Welche Kosten entstehen durch den Abbruch der Gebäude mit ihren Asbestdächern und den darunterliegenden Bunkern?
Doch der Bürgermeister lässt schon einmal in das Sitzungsprotokoll schreiben, das die Arbeitsgruppe seinen Plänen zum Kasernenkauf zugestimmt habe. Gegen diese Passage im Protokoll stimmte die Arbeitsgruppe in der Folgesitzung, die Passage musste entfernt werden. Das ist der Stil des Bürgermeisters Martin Wagner. Er scheut sich nicht, falsche Beschlüsse in das Protokoll zu schreiben, es zu verfälschen. Ein Protokoll ist eine Urkunde. Das hat die Stadt doch schon einmal erlebt.
Propaganda in der HNA
Viele Aussagen in dem HNA-Artikel sind falsch. Die HNA kennzeichnet den Beitrag als eigenen Artikel und verschweigt, das es sich um eine schriftliche Darstellung aus dem Rathaus handelt. Weder wurden die Angaben geprüft noch wurden andere Stimmen eingeholt.
Die Redakteurin Frau Yüce hatte auch schon in Knüllwald über eine Sitzung berichtet, die gar nicht statt fand. Ist das das neue Verständnis von Journalismus?