GMA-Konzept schöngerechnet
Das Einzelhandelskonzept der GMA geht von einem Kaufkraftpotenzial von 186 Mill. Euro für Homberg aus. Die Zahl ist auf plumpe Weise schöngerechnet. Dieses Vorgehen spricht nicht für die Seriosität des Untersuchung.
Drei Zonen
Für die Ermittlung der Kaufkraft wird in der Studie von drei Zonen ausgegangen:
Zone 1, 14.500 Einwohnern von Homberg
Zone 2, 12.500 Einwohner in den Nachbargemeinden Knüllwald und Frielendorf
Zone 3, 10.200 Einwohner in den Randgemeinden wie Malsfeld, Schwarzenborn, Hebel
In dem gesamten Gebiet ergibt das 37.200 Einwohner.
Die Zoneneinteilung ist sinnvoll, um die Kaufkraft überschlägig zu ermitteln.
Man kann die Annahme treffen alle Homberger (Zone1) kaufen alles in Homberg ein.
Für die Zone 2 kann das nicht so angenommen werden, da in beiden Gemeinden große Lebensmittelmärkte vorhanden sind. In Frielendorf ist im letzten Jahr sogar noch ein großer neuer Penny-Markt gebaut worden.
Von diesen Gemeinden wird nur ein Anteil der dort verfügbaren Kaufkraft nach Homberg gehen.
Wieviele Menschen zum Beispiel aus Malsfeld (Zone 3) den weiteren Weg nach Homberg auf sich nehmen, wo Melsungen mit einer guten Geschäftsausstattung schneller und bequemer zu erreichen ist kann auch nur geschätzt werden und liegt sicher noch unter Zone 2. Für Hebel liegt Wabern näher.
In einer eigenen Modellrechnung wird angenommen, dass aus Zone 2 die Hälfte der Einwohner in Homberg einkauft.
Aus Zone 3 noch ein Viertel der Einwohner alle ihre Einkäufe in Homberg tätigen.
Auf dieser Basis ergeben sich für Homberg – in dem von der GMA angenommenen Einzugsgebiet- 23.300 Einwohner und nicht 37.200 Einwohner.
Wenn dann noch die Kaufkraft-Annahme der GMA von 5.000 Euro je Einwohner übernommen wird, dann ergibt sich ein Kaufkraftpotenzial von von 116 Millionen Euro. Die GMA hat für Homberg ein Potenzial in diesem Einzugsgebiet von 185 Millionen Euro angegeben.
185 Mill. Euro Kaufkraftpotenzial: Wie geht das?
Obwohl die GMA vorab von Zonen spricht, nimmt sie aber keine Abstufung nach Entfernung von Homberg vor, sondern rechnet für alle Einwohner so, als ob sie ihre einzelhandelsrelevante Kaufkraft insgesamt in Homberg ausgeben würde. [37.200 Einwohner mal 5.000 Euro = 186 Mill. Euro] Die gestreiften Flächen in der Schemazeichnung sind von der GMA einfach Homberg zugerechnet worden.
Die GMA hat sich nicht einmal die Mühe gemacht die für den Schwalm-Eder-Kreis vorliegende Kaufkraft in ihre Rechnung einzusetzen, sondern lediglich einen bundesweiten Durchschnittswert.
104 Mill. Euro bei realistischer Kaufkraft
Die Kaufkraft liegt im Kreis unter den bundesweiten Durchschnitt, bei genauer Berechnung der tatsächlich nur in Geschäften getätigten Verkäufen, also ohne Versandhandel, liegt bei 4.450 Euor je Einwohner.
Auf der Basis von 23.300 Einwohner ergibt sich ein Kaufkraftpotenzial von 104 Mill. Euro.
Nach den aktuellen Zahlen der IHK Kassel betrug der Umsatz 2010 rund 70 Millionen Euro. Es floss nicht mehr so viel Kaufkraft nach Homberg, wie noch zwei Jahre davor. 2008 wurde in Homberg noch 90 Mill. Umsatz verzeichnet.
Wertlose GMA-Studie
Die GMA-Studie ist nicht ernst zu nehmen. Sie bietet keinem Investor eine tragfähige Kalkulationsgrundlage. Sie bietet keine stabile Basis, auf der ein Einkaufszentrum in der Stadt geplant werden kann. Auf dieser Basis dürfen keine weitern Gutachten in Auftrag gegeben werden. Die Stadt sollte prüfen, ob sie die Leistung bei solchen Mängeln überhaupt bezahlen muss.
siehe auch Dossier Einzelhandel
DruckansichtDokumentation
Entfernungen zum Einkaufen
Schwarzenborn
nach Homberg = 21 km
nach Schwalmstadt = 24 km
nach Bad Hersfeld = 24 km
Malsfeld
nach Homberg = 13 km
nach Melsungen = 6,5 km