Einkaufszentren-Besichtigungstour
In der letzten Stadtverordnetenversammlung kündigte Bürgermeister Martin Wagner eine Bustour zu nordhessischen Städten für den 22. Oktober an. Ziel sei es, Beispiele von Maßnahmen zur Belebung der Innenstädte anzusehen. Diese Schlussfolgerung aus der mündlichen Mitteilung stimmt nicht. Es sollen Einkaufszentren besucht werden, wie jetzt auf der Homepage der Stadt nachzulesen ist. "Informationsfahrt zum geplanten Einkaufszentrum Marktplatz-Ost"
Statt Sachargumenten …
Es wurde am Parlament vorbei eigenmächtig ein Auftrag für ein Einzelhandelskonzept gegeben, dessen Ergebnisse sagen:
Es gibt keinen Handlungsbedarf.
Es gibt nicht genügend Kaufkraft.
Es gibt zu viel Verkaufsflächen.
Wenn man sich ein Einkaufszentrum für die Innenstadt wünscht, geht das nur durch Verlagerung von bestehenden Geschäften wieder in die Stadt zurück, sagt die GMA.
Mit der Informationsfahrt wird es in Homberg nicht mehr Kaufkraft geben und eine Verlagerung ist illusorisch. Warum sollte ein Geschäft wieder in die Innenstadt zurück, wo dann das drei- bis vierfache an Mieten zu zahlen wäre als jetzt?
Wenn diese Sachargumente ignoriert werden, kann auch nicht mehr sachlich argumentiert werden. Eine vernünftige Diskussion ist so nicht möglich, über was soll gesprochen werden, wenn nicht über die reale Situation.
…Starrsinn
Wenn selbst die Fakten gegen die Planung eines Einkaufszentrums sprechen und es wird dennoch weiter geplant, ist das nicht mehr rational erklärbar.
Nachdem die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen hatte, keine weiteren Gelder für Gutachten und Grundstücksankäufe zu verwenden, nachdem die handfesten Fakten gegen das Vorhaben sprechen, macht der Bürgermeister trotzdem weiter. Ein solches Verhalten ist im höchsten Maße irrational. In Leitungsfunktionen ist irrationales Verhalten äußerst gefährlich, weil jegliche Berechbarkeit verloren geht.
Die Stadtverordenten bzw. die Personen die teilen wollen und können, sollten sich daher ĂŒberlegen, ob sie an der Fahrt teilnehmen.
Wer bezahlt die Fahrt? Es sollten doch keine Kosten fĂŒr das Projekt mehr entstehen?
Mich wundert, dass bei der gesamten Diskussion unsere Homberger geschichtstragenden Vereine schweigen. Es werden JubilÀen gefeiert, doch man schaut kritiklos zu, wie die Stadt durch ein solches Projekt an historischer Substanz verlieren soll.
Der Verein BĂŒrger fĂŒr Homberg hatte sich ja zum Ziel gesetzt die Stadt wiederzubeleben. Auch hier nur Schweigen, das Haus PflĂŒger gammelt inzwischen vor sich hin, nichts passiert, selbst das Umfeld sieht ungepflegt aus.
Leider fehlt den Vorsitzenden und VorstĂ€nden, der Mut Ihre persönliche Meinung zu Ă€uĂern.
Ist man so abhĂ€ngig von der Gunst des BĂŒrgermeisters? In den letzten Jahren haben diese Vereine immer wieder dem BĂŒrgermeister geholfen, wenn er seine Meinung durchsetzen wollte.
Hat man sie geködert, wie der heute sich feiernde Verein der Burg, dem ein Museum in Aussicht gestellt wurde?
Es lohnt sich darĂŒber und die VerknĂŒpfungen nachzudenken. Wie sagt der Schwabe, es hat halt ein GeschmĂ€kle.
Der Leserbrief von Herrn Rainer Glanz heute in der Druckausgabe der HNA korrespondiert mit dem Artikel ĂŒber die naive Kunst der Angelika MĂŒller daneben.
Herr Glanz meint, sich mit einem teilweisen Ăberbetonieren der Altstadt die GeschĂ€ftswelt und die wirtschaftliche Situation in Homberg schön malen lassen zu können – Frau MĂŒller malt sich die Stadt auf Bildern schön.
Genauso irrational-naiv wie der BĂŒrgermeister.
siehe dazu den Leserbrief von Rainer Glanz HNA Ausgabe Fritzlar – Homberg auf Seite 3 vom 08.10.2011.
Er enthÀlt zum teil nicht ganz zutreffende oder einseitige Fakten
U. a.
ist die Idee des EKZ nicht einigeMonate alt – sie ist nur vor einigen Monaten kurz vor einer Kommunalwahl aufgewĂ€rmt worden.
Denn jahrelang seit etwa 2002 wurden bereits angeregt PlÀne seitens des BM und der Mehrheitsfraktionen CDU /FDP nicht weiter verfolgt.
Der Vergleich mit Fritzlar bzw Melsungen ist, da wesentliche Faktoren nicht gleich sind, falsch und fĂŒhrt zu unrichtigen Folgerungen.
( Infrastruktur des Gewerbes, StraĂen-, Bahn-, und ĂPNV Anbindung, VerfĂŒgbare FlĂ€chen und ebene FlĂ€chen fĂŒr Infrastruktur, Handel und Gewerbe nahe der Altstadt, Gewerbe und Behörden Marktplatznah usw.)
Beide StĂ€dte haben kein weit auĂerhalb der Innenstadt gelagertes gut laufendes Einkaufszentrum.
Und im Gegensatz zu Homberg ignoriert man dort nicht seit Jahren Ideensammlungen und auch nicht die von Herrn Klotz und nicht von der GMA ins Spiel gebrachte Idee eines Magnetbetriebes.
Im Gegensatz zu Homberg hat man dort keinen BM mit Schwerpunkt Marketing als VWLer der 8 Jahre nichts unternahm.
Der noch einmal einen Wochenmarkt halten geschweige denn neu in Betrieb nehmen konnte.
Dabei war er doch nach eigenen Worten Marktmeister !
Und man hat dort ein Stadtmarketing das etwas bewegt und nicht wie in Homberg in 18 Monaten bzw 12 Monaten mit Manager Null erkennbares vorzuweisen hat.
Zu seiner Feststellung der fehlenden Rendite:
Liegt es vielleicht am Umfeld ?
Liegt das vielleicht daran, dass die Unternehmer in Deutschland den Arbeitnehmern zu geringe Löhne zahlen ?
Sind sie da ein leuchtendes Vorbild ( wenn sie Unternehmer sind ) ?
Der Brief ist auĂerdem voller VorwĂŒrfe an die falsche Adresse.