HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Solarstrom: Gewinner und Verlierer

Bereits am 20. März 1010 hatte die HNA auf Auswirkungen der Solarstromförderung auf die Strompreise hingewiesen. Unter der Überschrift "Solarstrom treibt Kosten, Energie-Experten erwarten drastische Preiserhöhung durch die Ökostrom-Subvention.

In dem Beitrag heißt es weiter:

"Die Solarstromförderung in Deutschland kommt die deutschen Verbraucher immer teurer zu stehen."

"Die Solarenergie ist derzeit der Kostentreiber bei der EEG-Umlage", sagt Bernd Schüßler von Europas größter Solarfachzeitschrift Photon. Er ist sicher, dass sehr bald eine starke öffentliche Debatte über die Höhe der Einspeisevergütung einsetzt. ‘Die Zeche zahlen alle Stromkunden: Arbeitslose, Rentner, kinderreiche Familien’, gibt er zu bedenken."

"Der Energie-Fachmann des Bundesverbandes Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, fordert seit Monaten eine drastische Absenkung der Solarstromförderung."

"Allein die 2009 neu installierte Leistung kostet die Verbraucher bis 2029 insgesamt gut zehn Mrd. Euro."

"Bei einem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh hieße dies Mehrkosten von 70 Euro."

Wenn jetzt die Stromversorger, wie auch die Homberger KBG, die Preise erhöht, so gibt sie damit nur diese Kosten an den Verbraucher weiter. Im Laufe des Jahres sind die Einspeisevergütungen für Solaranlagen noch einmal stark gekürzt worden.

Wer an Klimaschutz und erneuerbarer Energie interessiert ist, investiert entweder auf Photovoltaikanlagen in Verbindung mit Gebäuden oder besser gleich in die energetisch ertragreicheren Anlagen wie Windkraft.

Wem es nur um möglichst hohen finanziellen Gewinn geht, der setzt auf großflächige Anlagen in der Natur, selbst in unseren Breiten, wo der energetische Gewinn niedrig ist. Solche Anlagen führen zu weiteren Landschaftsverbrauch. Der finanzielle Gewinn ist dennoch gesichert, auf Kosten der Verbraucher.

Gewinner sind die Menschen, die genügend Geld haben, um es in solchen Projekten anzulegen. Verlierer sind alle diejenigen, deren Geld nur für den Lebensunterhalt reicht, sie finanzieren mit ihrer Stromrechnung die Gewinne der Wohlhabenderen, ohne dass dem Klimaschutz groß geholfen wäre und zusätzlich wächst der Landschaftsverbrauch .

Die derzeitige Gesetzeslage lässt das zu. Muss aber eine Stadt diesen Zustand noch fördern, indem sie großflächige Naturgebiete durch ihr Planungsrecht zur Verfügung stellt?

Hier haben die Stadtverordneten die Möglichkeit gegenzusteuern. An dieser Stelle können sie die Umverteilung von unten nach oben stoppen. Auch bei den erneuerbaren Eneregien muss genau hingeschaut werden.

Nachtrag 27.11.2010:
Strompreiserhöhung durch den Ökostrom ist nur die Hälfte der Wahrheit. Kostenerhöhungen werden an die privaten Stromkunden weitergegeben, Kosteneinsparungen dagegen nicht . Eine ausführlichere Darstellung dazu hier: Erneuerbare als Sündenbock.

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Dokumentation

20. März 2010, HNA Fritzlar-Homberger

Solarstrom treibt Kosten
Energie-Experten erwarten drastische Preiserhöhung durch die Ökostrom-Subvention.
Von José Pinto

Kassel. Die Solarstromförderung in Deutschland kommt die deutschen Verbraucher immer teurer zu stehen. Der Energieversorger Vattenfall, Verbraucherverbände und das an entsprechenden Ökostrom-Prognosen beteiligte Leipziger Institut für Energie erwarten, dass die Zusatzbelastungen der Subvention 2011 von derzeit 2,047 Cent je Kilowattstunde (kWh) auf etwa vier Cent steigt. Bei einem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh hieße dies Mehrkosten von 70 Euro.
Bereits in diesem Jahr gehen die Strompreissteigerungen ganz überwiegend auf das Konto der Umlage im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), die alle Verbraucher zahlen müssen. Im vergangenen Jahr lag sie noch bei 1,2 Cent je kWh.
10,7 Milliarden Euro zahlten Versorger und Netzbetreiber 2009 als Einspeisevergütung an die Erzeuger von Ökostrom, also an Betreiber von Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen sowie Wasserkraftwerken. In diesem Jahr erwartet die Branche Zahlungen von 12,7 Mrd. Euro, von denen nur 4,5 Mrd. durch den Verkauf des Öko-Stroms wieder hereinkommen. Demnach legt die Energiewirtschaft die Differenz von 8,2 Mrd. Euro auf den Strompreis um.
Und 2011 dürften diese Kosten massiv steigen, weil trotz der geplanten Absenkung der Solarstromförderung zum 1. Juli um 16 Prozent auf dann 32,88 Cent je kWh die Neuinstallation abermals kräftig zulegen soll. 5000 bis 6000 Megawatt (MW) zusätzliche Leistung soll auf Deutschlands Dächer und Freiflächen kommen. Das entspricht fünf bis sechs konventionellen Großkraftwerken. Zum Vergleich: 2009 wurden 3450 MW installiert, im Jahr davor 1650.
"Die Solarenergie ist derzeit der Kostentreiber bei der EEG-Umlage", sagt Bernd Schüßler von Europas größter Solarfachzeitschrift Photon. Er ist sicher, dass sehr bald eine starke öffentliche Debatte über die Höhe der Einspeisevergütung einsetzt. "Die Zeche zahlen alle Stromkunden: Arbeitslose, Rentner, kinderreiche Familien", gibt er zu bedenken.
Der Energie-Fachmann des Bundesverbandes Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, fordert seit Monaten eine drastische Absenkung der Solarstromförderung. Die jetzigen Pläne reichten nicht. Die aktuellen Belastungen für die Verbraucher seien untragbar.
Und die sind langfristig angelegt, weil die Solarstromförderung für 20 Jahre garantiert wird. Allein die 2009 neu installierte Leistung kostet die Verbraucher bis 2029 insgesamt gut zehn Mrd. Euro.

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Ein Kommentar zu “Solarstrom: Gewinner und Verlierer”

  1. Detlef Krutzky

    Lieber 30 Cent fĂŒr Solarstrom bezahlen als 300 Euro mehr an Steuern fĂŒr irgend welche Klimafolgen…
    Folgekostenrechnung heißt das Zauberwort…..Selbst meine Kinder haben es schon begriffen. Vielleicht sollten wir das Wahlrecht fĂŒr Kinder ab 8 Jahren einfĂŒhren. Dann hĂ€tten einige Schwierigkeiten solchen Unsinn zu verbreiten….

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