1,5 Mio. Euro – ein Rechenfehler?
Der Magistrat hat den Entwurf für den Haushalt 2015 vorgelegt. Die Einnahmen aus den Abwassergebühren sind darin um knapp 1,5 Mio. Euro höher als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
Die neu eingeführte Splittung der Abwassergebühren nach Trinkwasser und nach Niederschlagswasser hat das Ziel. die Kosten gerechter zu verteilen. Dabei werden die Gebühren, die nach der Frischwassermenge berechnet werden, um den Betrag gesenkt, der durch die Gebühren für Niederschlagswasser bezahlt werden.
Im Haushaltsplan sind die Gebühren nach Frischwasser nur gering, um knapp 200.000 Euro (gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 10 Jahren) reduziert worden. Die Gebühren für Niederschlagswasser sind aber auf 1.676 Mio. Euro festgesetzt worden.
Rechenfehler?
Summen dieser Größenordnung sind ist kein Fehler, der nicht bemerkbar wäre. Muss hier von einem gezielten Aktion des Magistrats ausgegangen werden? Das erklärt vielleicht auch, warum Bürgermeister Dr. Ritz eine Sondersitzung zum Thema Abwasser einberufen will, wobei noch nicht klar ist, ob damit eine öffentliche Stadtverordnetenversammlung oder eine kleine nicht-öffentliche Runde der Fraktionsvorsitzenden gemeint ist.
Druckansicht
Betrachtet man die Tabelle aus
https://www.homberger-hingucker.de/?p=15832
so werden dort Gesamtkosten der Abwasserbeseitigung aufgeführt.
Daraus ergibt sich für mich die Frage:
Hat man die ganzen Jahre zu wenig an Gebühren erhoben, denn wenn man die Planzahlen der Stadt nimmt, kann es keine Kostendeckung gegeben haben.
Rechnet man jedoch mit den Gebühren von 4,48 € so ergibt sich für die Jahre 2012 ein Frischwasserverbrauch von ca. 750 356 cbm; für 2013 von 812 577; 2014 von 857 106.
Bei der Einnahme Frischwasser von 2 026 898 und einem Preis von 4,45 € für Frisch und Abwasser ergibt sich lediglich ein Frischwasserverbrauch von 455 482 cbm.
Ich weiß nicht wer da rechnet und wie der solche Zahlen zustande bringt.
Verständlich sind sie nicht und passen auch nicht irgendwie annähernd zusammen.
Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit scheinen in Homberg unbekannt zu sein.
Ein Glück, dass nicht alle Homberger den Homberger Hingucker lesen. Sonst wäre der Aufschrei groß. Mein Vertrauen in die Verwaltung schwindet immer mehr. Ich erwarte von einer funktionierenden Verwaltung, dass sie korrekte Berechnungen erstellt, die keinen Anlass für Misstrauen und Zweifel hegen.
Wenn Dr. Ritz eine Sondersitzung zu diesem Themenkomplex einberufen will, spricht dies Bände….
Scheinbar ist er auch nicht von den Berechnungen überzeugt.
Folglich: Erst hieb- und stichfeste Berechnungen erstellen, dann Beschlüsse in der Stadtverordnetenversammlung herbeiführen und anschließend die Bürger zur Kasse bitten.