HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Warum Gegenöffentlichkeit?

BildLange stand der Begriff "Zeitung" auch für Öffentlichkeit. Zeitungen wurde als vierte Gewalt im Staate beschrieben. Doch Zeitungen haben sich gewandelt, sowohl die überregionalen großen wie auch die regionalen, wie die HNA.

Das ist nicht unbemerkt geblieben. Immer wieder erscheinen Klagen über falsche oder schlecht recherierte Meldungen. Die Artikel, die nur eine verdeckte Werbebotschaft enthalten, nehmen zu. Über die tatsächlichen Entwicklungen vor Ort wird nur noch spärlich berichtet, es sei denn ein hoher Aufmerksamkeitswert läßt sich erzielen, wie zum Beispiel bei der Anzeige gegen den Bürgermeister. In Gesprächen wird auch über all das  geklagt. Die Funktion einer kontrollierenden Öffentlichkeit, erfüllt die Presse immer weniger. Der "Homberger Hingucker" ist eine Reaktion auf diese Entwicklung, er will wieder Öffentlichkeit herstellen.

"Mehr Arbeitsdruck und weniger Zeit für Recherche, zunehmende Abhängigkeit von Werbekunden und der Trend hin zu Unterhaltung – das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität Münster zum Arbeitsalltag in den Redaktionen." bestätigt telepolis mit Bezug auf die Studie.

Zeitungen sind Instrumente der Wirtschaft geworden. Die Information ist nur noch als Aufmerksamkeit erregendes Beiwerk für Werbebotschaften verkommen. Als Unternehmen sollen sie selbst immer mehr Gewinn erwirtschaften, der kommt nicht von den Verkaufseinnahmen sondern von den Werbekunden.

"Die Werbeindustrie braucht ein spannendes Umfeld, indem sie ihre Werbung für Zuschauer gezielt schalten kann", so das Zitat eines Privatfernseh-Redakteurs.

"Politische Themen verkaufen sich schlechter" heißt es in dem Artikel. Das stimmt, wenn man die politischen Themen dem Verkauf um jeden Preis unterordnet, wenn Konsum zum Selbstzweck erklärt wird. Was in der Politik vor sich geht, bestimmt das Leben der Menschen in weit intensiverer Weise als der Konsum. Das sollte nicht interessieren? Es soll wohl auch nicht so "interessieren", es soll gar nicht so genau hingeschaut werden, das würde nur stören. Genau das ist aber die Aufgabe von Öffentlichkeit, bzw. von Gegenöffentlichkeit. Die wachsende Leserzahl des Hinguckers beweist, es gibt sehr wohl ein Interesse an den Vorgängen in der Politik, sogar an denen in der Lokalpolitik.

Links zum Thema: Meinungsmache, Wir holen uns die Politik zurück, Eine perfekte Meinungsmaschine

Foto: Hessentag 2008

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4 Kommentare zu “Warum Gegenöffentlichkeit?”

  1. Robert

    Hast du dich mit Martin Reuter von der Kassel-Zeitung abgesprochen? Bei uns soll es bald eine Diskussion über den (Un-) Sinn des Watchblogs zu „einer regionalen Tageszeitung“ geben. In obigem Artikel werden jedenfalls sehr interessante Aspekte genannt, von denen ich gerne inspirieren ließe …

  2. Burli

    Sonst nicht mein Ding der Hingucker aber:
    Hier ein Beispiel für Berichterstattung, und mal kurz einen Blick in die Wiki kann man ja schon noch erübrigen.
    https://www.hna.de/fritzlarstart/00_20090820161756_Hase_Igel_und_Mietwagen.html
    Das ist kein Mietwagen!
    Und mit Hase und Igel hat das auch nichts zu tun.

    Wohl aber mit : Gemeinsamer Nutzung eines gemeinsamen Eigentums.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carsharing

  3. Te Wake

    Der angebliche Watch Blog ist in seiner derzeitigen Ausprägung schlichtweg unbrauchbar ( sanft ausgedrückt ).
    Er blockiert nur eine Möglichkeit einen solchen Blog ernsthaft zu betreiben.

    Ob allerdings der Homberger Hingucker bei einem “Wechsel” zu einer Art kommunaler Tageszeitung allein mit der derzeitigen personellen Ausstattung sinnvoll ist, sei auch angezweifelt.
    Hier sollten sich evtl mehrere Betreiber in Nordhessen überregional zusammen finden und unter einem gemeinsamen Dach regionale Häppchen separat zu verteilen.
    So wie es die HNA früher mal gemacht hat.
    Denn das derzeitige Outfit und die Inhalte der HNA sind selbst bei größter Geneigtheit für einen regionalen Auftritt einfach nur ungeeignet.

    Und in gutem Homberger Englisch :

    The Future Show us what will happen.

  4. DMS

    Zum Thema “Regionalzeitung” brachte der Deutschlandfunk am 20. 8.2009 einen Beitrag unter der Überschrift:

    Wer schreibt, der bleibt? Regionalzeitungen kämpfen ums Überleben

    https://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1020742/

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