Eine prüfenswerter Idee
Kommunale Netzgesellschaft für die Stromversorgung
Der Abschluss eines Konzessionsvertrages war von der CDU/FDP Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Der Beschluss war ungültig daher fehlerhaft . Somit ist noch kein Konzessionsvertrag in Homberg abgeschlossen.
In dieser Situation informiert die HNA heute über eine bedenkenswerte Alternative, über die der Bürgermeister bisher nicht berichtet hat, obwohl er sicherlich darüber informiert war.
Wie aus der Zeitung hervorgeht, haben sich Bürgermeister der Region schon mehrmals in einer Energiekommission zusammengesetzt, deren Sprecher der Körler Bürgermeister Mario Gerold ist. Ihre Idee: Die Gründung einer kommunalen Netzgesellschaft . Diese Gesellschaft würde sich aus den Kommunen und einem Stromversorgungsunternehmen zusammensetzen, wobei die Kommune die Mehrheit hätte. Das Bestechende daran, Gewinne die sonst in die Konzernzentralen abfließen, könnten so in der Kommune gehalten werden.
Sicherlich bedarf es vertiefter Informationen, dennoch sollte eine solche Alternative geprüft werden, bevor man sich langfristig mit einem Konzessionsvertrag neu bindet.
Nachtrag 12. 1. 2010: Ergänzende Informationen im Kommentar Nr. 3.
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Und was ist mit den Kosten des Netzes?
Gewinne kann man erst erwarten wenn die Kosten des Kaufes amortisiert sind.
Und welche Pöstchen ergeben sich dort wieder ?
Stärkt doch lieber die KBG !
Oder hätte man mal die EAM Anteile sinnvoll umgewandelt statt das Tafelsilber zu verscheuern um heute mit leeren Händen da zu stehen !
Woher soll Homberg das Geld für den Kauf auftreiben?
Dieser Traum könnte glatt vom Event-Hopser kommen !
Waberns Bürgermeister Herr Jung meldet sich dazu zu Wort und sagt ganz klar was von dieser Idee zu halten ist :
NICHTS !
HNA vom 12. Januar 2010 Ausgabe Schwalm-Eder Seite 2 “Risiken und hohe Kosten!
Das solche Ideen überhaupt zur Diskussion gebracht werden zeigt nur eines: Politiker sind betriebswirtschaftlich meist blind.
Siehe dazu auch hier im Blog das Thema ” Kommunen sind pleite – Homberg nicht?”.
Da wird von “sparen gesprochen” und hier spricht der Gleiche von Träumen!
zu 2:
Es gibt zwei Themen zu unterscheiden.
1. Die fundierte Beurteilung dieser Idee der Netzgesellschaft in kommunaler Hand.
2. Das politische Verfahren in Homberg, das diesen Ansatz als Alternative verschweigt.
zu 1) Herr Jung aus Wabern mag seine Gründe für die Ablehung dieser Idee haben. Auch die andern 24 Bürgermeister, die sich zusammengefunden haben, um diese Idee zu prüfen, haben gute Gründe. Dass sie betriebswirtschaftlicht blind seien, ist eine Unterstellung, die nicht belegt ist. Sie haben Anlaß diese Idee zu prüfen, da sie schon von anderen Kommunen in Deutschland realisiert wurde.
Da ist einmal das Regionalwerk Bodensee, eine Genossenschaft, und es gibt die Kommunalen Netzgesellschaft Südwest mbH.
https://www.rw-bodensee.de/
https://www.kns-mbh.de/knsGips/Gips?Anwendung=CMSWebpage&Methode=ShowHTMLAusgabe&RessourceID=26&WebPublisher.NavId=26&SessionMandant=KNS-Netz
zu 2) Obwohl die Stadt Homberg in die Energiekommission der Bürgermeister der Region eingebunden war, wurde diese Alternative den Stadtverordneten nicht mitgeteilt. Stattdessen wurde lediglich die Lösung mit der KBG vorgestellt. Hier hat man im Rathaus eine Vorentscheidung getroffen und damit die Stadtverordneten bevormundet, denn diese Entscheidungen hätte im Stadtparlament fallen müssen. Man kann auch sagen, hier hat sich der Bürgermeister Entscheidungen angemaßt, die ihm nicht zustehen. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man im Rathaus das Stadtparlament lediglich zum abnicken braucht. Diese Aushöhlung demokratischer Substanz wird von der CDU und der FDP gutgeheißen und tatkräftig unterstützt.
“Dass sie betriebswirtschaftlicht blind seien, ist eine Unterstellung, die nicht belegt ist.”
………..Das Bürgermeister blind seien wurde nicht geschrieben!
Die Alternativen hätten Stadtverordnete und Parteien evtl vorher auch allein finden können. Denn sich ausschließlich auf Informationen oder Nichtinformationen einer Verwaltung zu berufen ist zu wenig dessen, was ein Stadtverordneter ( der dieses Amt ja angestrebt hat ) eigentlich erbringen muss.
Zu 2). Da gebe ich ihnen Recht.
Aber da ja die Kommunen derzeit wohl kaum über das notwendige “Kleingeld ” verfügen ist die an sich gute Sache halt nur eine “Vision”. Und Homberg ja auch, wie hier im Hingucker zu lesen ist und mit Recht auch angemahnt wird, sparen muss.
Zumal man ja allseits mit der KBG ( zu recht ) zufrieden ist und diese derzeit eigene Wege der Kooperation bildet SUN ist am Horizont aufgetaucht.
siehe Berichte der HNA u. a. auf der Titelseite der Fritzlar – Homberger Ausgabe am 7.1.2010.
Das Regionalwerk Bodensee zeigt zwar die Potentiale auf, zugleich aber auch die Rahmenbedingungen die es bedarf.
Eines fällt dabei auf : Man spricht von 30 geschaffenen Arbeitsplätzen dort – Was ist mit denen
leider hat sich der text am Ende des beitrages 4. verflüchtigt:
Hier das Ende des Satzes:
=- Was ist mit denen, die bei den bisherigen Firmen dafür nicht mehr existieren?
Das erinnert ein wenig an den Kampf der Länder und Kommunen untereinander bei der Schaffung von Arbeitsplätzen:
Müller Milch baut in Baden – Württemberg 75 Arbeitsplätze ab, schließt seinen Betrieb was dort auch zu Verlust von Steueraufkommen führt und baut mit staatlicher Subvention das ganze in Sachsen – Anhalt wieder neu auf.
Leid tragender : Arbeitnehmer und der Steuerzahler!
Thesen zum Thema:
1. Dezentraler Energieversorgung gehört, vor dem Hintergrund von globalem Klimaschutz, die Zukunft.
2. Auch wegen dessen ist die Kraftstrom-Bezugs-Genossenschaft (KBG) für die Homberger Kernstadt ein Glücksfall!
3. Eine Ausdehnung auf alle Homberger Stadtteile macht deshalb jetzt, bei Neuvergabe der Strom-Konzessionen, Sinn.
4. In einem größeren Verbund (auf Kreis- bzw. Nordhessenebene) ist eine kommunale Netzgesellschaft bzw. Stadtwerke-Union durchaus in Folge richtig.
Fazit:
• All das steht allerdings im Widerspruch zu den Interessen der „Atom-Kraft-Mafia!”
Noch besser wäre die Idee dezentraler Energieversorgung wenn man für Ortsteile, Wohnviertel oder Wohnanlagen mit Blockheizkraftwerken arbeiten würde, damit Wärme und Strom erzeugen könnte und durch intelligente Verbrauchssteuerung Spitzenlast vermeiden würde!
Das als Übergangslösung bis man über Windkraft etc genügend hat um den Verbrauch fossiler Brennstoffe sowie Atomkraft abzuschalten!
Muster für so etwas kann man in Körle besichtigen !
Die sind dort sehr rege und schon weit in der Umsetzung.
Parallel dazu wäre es erforderlich den Standby Verbrauch nicht nur stufenweise abzusenken, wie es die EU mal wieder macht, sondern einfach konsequent den Verkauf neuer Geräte mit Standby Verbrauch über einem halben Watt ab 1.1.2011 untersagt und für Altgeräte z.B. den 1.1.2014 vorschreibt.
Frei nach dem Motto : Hart aber herzlich!