Die Akteneinsicht und Horst-Eberhard Richter
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Am Donnerstag wurden die Berichte über die Ergebnisse der Akteneinsicht im Stadtparlament vorgetragen und hier dokumentiert. Ebenso wurde die Aussprache dazu in einem eigenen Beitrag dargestellt.
Diese Veranstaltung wird für viel Zuhörer und so auch für mich in Erinnerung bleiben.
Schon einen Tag später konnte man Auszüge aus einer Rede von Horst-Eberhard Richter lesen, die er auf dem Neujahrsempfang des DGB gehalten hat und die am Freitag veröffentlicht wurden.
Sie könnten als Kommentar zu den Ereignissen des Vortages geschrieben sein, hier eine kleiner Auszug:
Horst-Eberhard Richter, Keine finstere Schurkenmacht wird uns helfen
Aus der Rede beim Neujahrsempfang des DGB, veröffentlicht am Freitag
"Als gesellschaftskritischer Psychoanalytiker hatte ich mir vor genau 20 Jahren erlaubt, die ansteigende Korruptionsseuche satirisch unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht erinnern sich die Älteren noch an diese Geschichte, die damals einiges Aufsehen erregte und zum Bestseller wurde. Ich nannte das Buch Die hohe Kunst der Korruption und gab mich als Berater von politischen und wirtschaftlichen Führungskräften aus, denen ich beibrächte, Lug und Trug mit professioneller Umsicht zu tarnen. Scheinheilig schimpfte ich über die Schlampigkeit in Chefetagen, die zu unnötigen Skandalen und Medienspektakeln führten. Professionelles Tricksen, Vertuschen und Lügen seien zwar zu einer erfolgreichen Herrschaftspraxis heutzutage absolut unentbehrlich, doch müsse den Massen der einfachen Leute unentwegt der Glaube an Pflicht und Moral eingehämmert werden, denn sonst erschwere man ihre Regierbarkeit. An damaligen Beispielen von Parteispendenskandalen lobte ich manche ertappte Politiker dennoch dafür, dass sie rasch wieder nach oben schwammen, ohne sich von Reue und Bußfertigkeit ankränkeln zu lassen. Daraus sollten die einfachen Leute wenigstens merken, dass dort oben nicht so kleinlich geahndet wird, wie es unten der Fall ist. "
Foto: Wikipedia
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Eigentlich habe ich mir aufgrund parteipolitisch gefärbter “Berichterstattung” und der anonymen Beleidigungen und/oder Unterstellungen in den Leserbeiträgen, das Lesen und Kommentieren des Hinguckers abgewöhnt.
Nach dem Hinweis eines Bekannten auf obigen Artikel habe ich diesen nun doch mal nachgelesen und bleibe voller Fragen zurück.
-Muss der Umweg über das Zitieren von H.-E. Richter gegangen werden? Wenn DMS der Meinung ist, dass der Bürgermeister, die Verwaltung, sowie die Stadträte und Stadtverordneten der von ihm so inbrünstig gehassten parlamentarischen Mehrheit “Professionelles Tricksen, Vertuschen und Lügen” betreiben, “Lug und Trug mit professioneller Umsicht [zu] tarnen” und natürlich auch noch “korrupt” sind, so soll er es gerade heraus sagen.
-Hat DMS irgend einen Beweis für solche Anschuldigungen? Behauptungen der Art wie sie im Akteneinsichtsausschuss aufgestellt wurden (es gibt noch geheime Akten die uns von der Verwaltung nicht gezeigt werden, und in denen sind dann die Beweise für unsere Behauptungen) haben eher Akte X-Niveau und stellen eine Beleidigung der Verwaltung (insbesondere von Bauamtsleiter Ziegler) dar.
-Muss ich mich jetzt schämen, weil ich Stadtrat in Homberg bin? Ich kann für meine Person feststellen, dass ich mein (Ehren-)Amt nach bestem Wissen und Gewissen ausübe, und dies auch (allen!) Magistratskollegen unterstelle.
-Welche Steigerung der „sachlichen Kritik“ von DMS kommt als nächstes? Nach kleinen Anfängen wie der Fotodokumentation von Verkehrssündern (mein erster Gedanke: tolle Kombination von Blockwarttätigkeit und digitalem Pranger), dann die „Aufdeckung des Radladerskandals“ (das zulassungsfreie Fahrzeug ist immer noch nicht zugelassen!), diversen (von mir nicht mehr verfolgten) Zwischenstationen, ist der Hingucker nun bei der pauschalen (beweisfreien) Diffamierung und übler Nachrede angelangt. Glückwunsch!
Was mich traurig stimmt ist, dass diese Art Politik zu betreiben (und es ist ja wohl offensichtlich das diese Plattform die „Fortsetzung eines Stadtverordnetenmandats mit anderen Mitteln“ ist) Konsequenzen hat. Nämlich das gerade pragmatisch denkende, ideologieferne, am Gemeinwohl orientierte Mitbürger sich mit Grausen von der Kommunalpolitik, aber auch der Politik im allgemeinen, abwenden.
@ Karl Hassenpflug,
die Tatsache, dass die Homberger Mehrheitsfraktion den Bürgermeister in getreuer Manier hinterher läuft und ihn schalten und walten lässt, ohne ihn zu kontrollieren; ist nicht abzuweisen. Das fällt den Bürgern aus Dickershausen, aus Homberg, aus Wernswig und anderen Stadtteilen schon lange auf. Alleingänge waren in einer Demokratie noch nie erfolgreich. In Homberg enden diese Alleingänge darin, dass in Abstimmungen der Mehrheitsfraktion des Bürgermeisters Wille immer wieder durchgesetzt werden konnte, und manche Tatsachen unter den Tisch gefallen sind.
Die Folgen für diesen mangelnde Konsensbereitschaft sieht man in Homberg sehr deutlich:
– eine Innenstadt, die nicht zukunftsfähig ist
– verfallene Häuser innen, Prachtbauten draußen auf der grünen Wiese
– fehlende Treffpunkte für die Jugendlichen, andere Städte bauen auf, Homberg baut ab
– Planungsruinen, die mit viel Tam-Tam angekündigt worden sind und dann in der Versenkung wieder verschwanden
– Stillstand seit des Hessentages in Sachen Stadtmarketing, ich finde es schon sehr gruselig, was nach dem Hessentag im Bereich Öffentlichkeitsarbeit betrieben wurde, nämlich nichts. Es kann doch nicht angehen, dass es fast ein Jahr braucht, um die Homberger Homepage gründlich zu überarbeiten. Das nenne ich Dornröschen-Schlaf.
Bei all diesen Punkten frage ich mich nun wirklich, wo der Fortschritt liegt, oder genauer gesagt, wie weit Homberg unter der schwarz-gelben Mehrheitsfraktion voran geschritten ist?
Mit freundlichen Grüssen aus Borken,
Mirko Reitz
@ Mirko Reitz,
die Tatsache, dass die Homberger Mehrheitsfraktion den Bürgermeister in getreuer Manier hinterher läuft und ihn schalten und walten lässt, ohne ihn zu kontrollieren; ist nicht [ab]NACHzuweisen, hätte es richtigerweise heißen müssen.
Denn auch diese Behauptung gehört zu den im Hingucker gepflegten Legenden. Als Teil der von Ihnen angegriffenen Mehrheitsfraktion kann ich Ihnen versichern, dass die Realität eine andere ist. Der Verzicht darauf die fraktionsinternen Auseinandersetzungen bei der Meinungsbildung öffentlich auszutragen, heißt nicht das es sie nicht gibt. Auch beim Thema Stadtmarketing bzw. dessen langsamen Beginn.
Die Situation der Innenstadt zu diskutieren würde den Rahmen eines Leserbriefes sprengen. Die strukturellen Ursachen für die heutige Lage dürfen aber getrost in vergangenen Legislaturperioden gesucht werden. Ob der damalige Bürgermeister Gunkel die Geschäftsleute zum Umzug in den Osterbach aufforderte (die Innenstadt sollte nach seiner Vision zum Wohnen genutzt werden, auch mein Vater erwarb damals vorsichtshalber ein Grundstück), oder unter Bürgermeister Blau der Osterbach-Ausbau weiter vorangetrieben wurde (zum Schluss bekam Homberg dann,neben dem “Scan-Center”, ja noch diese wunderschöne Mc Donalds Lichtreklame), alle diese Entscheidungen der Vergangenheit sind, neben Faktoren die außerhalb der kommunalen Einflussmöglichkeiten liegen, ursächlich für die heutige Situation. Dies soll nicht zur Resignation führen, aber andere Leute aufzufordern mal schöne Geschäfte aufzumachen (Drachenladen!) wird diese Strukturen nicht nachhaltig verändern.
Wo Homberg Treffpunkte für die Jugendlichen abbaut ist mir gerade nicht gegenwärtig, für einen Hinweis wäre ich dankbar.
Die von Ihnen beklagten Planungsruinen kenne ich nicht, wahrscheinlich meinten Sie aber die Planungskosten für das Parkhaus und das Haus Wicke. Die Argumente dazu sind, glaube ich, erschöpfend ausgetauscht, ich halte es da wie TSG und fordere mal den Blick nach vorn.
P.S. zu den Alleingängen des Bürgermeisters: In meiner Zeit als Stadtverordneter hatte ich das zweifelhafte Vergnügen in einer Acht-Mann-Opposition BM Blau und seiner rot-schwarze Mehrheit gegenüber zu sitzen. Ich hatte damals auch das Gefühl, der BM macht was er will, aber er hatte die Mehrheit des Parlaments hinter sich. Wenn ich so etwas nur akzeptieren kann solange meine Fraktion zur parlamentarischen Mehrheit gehört, bin ich in einer Demokratie fehl am Platze.
zu Post 1:
Herr Hassenpflug, schön, dass Sie wieder im Homberger Hingucker lesen und Ihren Kommentar beitragen. Gern gehe ich darauf ein, gibt es mir doch Gelegenheit einiges deutlich darzustellen.
– Das Zitat von H.-E. Richter ist kein Umweg, sondern – wie ich finde – eine gute Zusammenfassung von Erfahrungen, die die Menschen in Homberg, aber nicht nur da, machen. In vielen Beiträgen des Hinguckers sind die Fakten vorgetragen worden. Die Leser sind in der Lage, aus dem was sie lesen, ihr Urteil zu bilden. Muss ich Ihnen all die Beispiele aufzählen? Für einen schnellen Überblick empfehle ich Ihnen den Jahresrückblick.
– Im Akteneinsichtsausschuss sind keine Behauptungen aufgestellt worden, sondern Fakten anhand der Unterlagen und anderer Quellen dargestellt worden. Lesen Sie nach unter:
https://www.homberger-hingucker.de/wp-content/uploads/file/Downloadseiten/Dokumente/Basaltabbau/BerichtAkteneinsicht_%20Minderheitenbericht%20B90Gr%EF%BF%BDne.pdf
– Zu allen Fakten sind die Quellen angegeben.
Die Beweise liegen auf dem Tisch: z.B. der Bürgermeister hat gesagt und über die Presse verbreitet, dass ein Pachtvertrag abgeschlossen werden soll, obwohl er bereits schon vor über einem halben Jahr von ihm selbst unterschrieben worden ist. Die Zeitungsmeldung liegt vor, alle Besucher der Bürgerversammlung haben dies gehört und das Eingeständnis des Bürgermeisters gehört.
All dies ist gerade heraus gesagt.
– Es ist weder von meiner Seite noch von Seiten Herrn Pfalz von geheimen Akten gesprochen worden, sondern es sind begründete Zweifel an der Vollständigkeit geäußert worden. Die vorgelegten Feststellungen im Bericht beruhen auf dem Inhalt in der Akte und auf Informationen des Regierungspräsidiums, die mir aufgrund des Umweltinformationsgesetzes mitgeteilt wurden.
– Der Verwaltung ist von meiner Seite kein Vorwurf gemacht worden. Die Mitarbeiter der Verwaltung sind abhängig Beschäftigte. Verantwortung hat allein der Bürgermeister zu tragen, er bestimmt die innere Organisation und das Betriebsklima.
– Ob Sie sich schämen müssen, kann ich nicht beurteilen. Scham (1) ist ein Gefühl, es entsteht, wenn Normen und Werte der Kultur, der Gesellschaft oder der eigenen Person verletzt werden. Wenn in einem Menschen Schamgefühl auftritt, ist es ein Zeichen, dass er sich der Normen und Werte erinnert und erkennt, dass er dagegen verstoßen hat.
– Ihre Meinung, dass sie Ihr Ehrenamt im besten Sinne ausführen, möchte ich Ihnen nicht absprechen. Sie mögen subjektiv dieser Meinung sein, jedoch gibt es Entscheidungen des Magistrat, dem Sie auf der Mehrheitsseite angehören, die nicht rechtsmäßig sind. Mehrere Regelungen der Hessischen Gemeindeordnung sind verletzt worden. Dies haben auch Sie mit zu verantworten.
– Sie fragen welche weitere Kritik zu erwarten ist. Das hängt davon ab, welche Missstände in Homberg anzutreffen sind.
– Die Fotoserie über die Verkehrsverstöße richteten sich nicht gegen die Fahrer (die Nummernschilder wurden unkenntlich gemacht) sondern allein gegen die Tätigkeit bzw. Untätigkeit der Ortspolizeibehörde, die die Ordnungswidrigkeit im Bereich Marktplatz nicht verfolgt, aber um so konsequenter in anderen Gebieten der Stadt. Diese selektive Anwendung des Rechts ist nicht hinzunehmen. Verwaltung hat nach festgelegten Regeln und nicht willkürlich zu entscheiden.
– Die haushalts- und vergaberechtliche Seite der Radladerbeschaffung ist bis heute nicht geklärt. Auf eine Antwort der Kommunalaufsicht warte ich noch.
– Von „(beweisfreien) Diffamierung und übler Nachrede“ kann man nur sprechen, wenn man die Augen vor den vorgelegten Fakten verschließt und sie ignoriert. So beweisfrei, wie Sie diesen Satz hinschreiben, fällt er auf Sie selbst zurück.
In der „Aussprache“ zu dem Berichten aus dem Akteneinsichtsausschuss ist weder von den Vertretern Ihrer Partei, der FDP, noch von der CDU wenigstens der Versuch gemacht worden, die dargestellten Fakten zu entkräften. Beweisfreier, als es geschah, kann man nicht argumentieren.
– Dass sich viele Menschen mit Grausen von der Kommunalpolitik abwenden, dieser Beobachtung kann ich zustimmen. Nur warum?
– Ja, als Stadtverordneter habe ich eine besondere Verpflichtung gegenüber den Bürgern. Wie das Wort sagt, bin ich von ihnen abgeordnet, um die in der HGO festgelegten Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehört die Kontrolle der Verwaltung. Kontrolle der Macht ist ein zentrale demokratische Aufgabe.
Ich sehe es auch als meine Aufgabe als Stadtverordneter an, die Bürger zu informieren, seitdem die Presse diese Aufgabe nicht mehr erfüllt. Ohne Informationen kann es keine demokratische Selbstverwaltung in der Kommune geben.
– Bürger wenden sich von der Politik ab, weil sie in Homberg erlebt haben, dass sie keine Antwort bekommen, dass sie nicht oder falsch informiert werden. Sie wenden sich ab, weil sie erfahren, dass die Verantwortlichen machen was sie wollen, sich nicht an Absprachen und Kompromisse halten. Dies ist das Klima in dem dem die Politikverdrossenheit gedeiht. Leicht kann aus der Politikverdrossenheit auch eine Demokratieverdrossenheit werden. Dem arbeite ich entgegen.
– Besonders apart finde ich die Kombination ihrer Begriffe „Gemeinwohl“ und „ideologiefrei“. Als Mitglied der FDP, sind Sie auch Anhänger der Ideologie des Wirtschaftsliberalismus, der gerade weltweit zum Zusammenbruch der Wirtschaft führt und das „Gemeinwohl“ nun mit schwindelerregenden Milliardenbeträgen belastet.
Delf Schnappauf
(1) Stephan Marks, Scham, die tabuisierte Emotion, Düsseldorf 2007
Unabhängig von persönlichen Worten einzelner Poster in diesem Forum :
Sachbezogen geht es nicht um den Herrn Hassenpflug sondern es geht um Verhaltensweisen der Politiker.
Jetzt der SPD und den grüne vorzuwerfen sie seien auch nicht besser gewesen bedeutet letzten Endes das CDU und FDP es eingestehen nicht besser zu agieren.
Wie Du mir – so ich Dir ist eine wenig überzeugende Argumentation. In der Sache hat Herr Hassenpflug recht, wenn er feststellt das die Folgen der Entscheidungen von vor 30 Jahren heute sichtbar werden.
Allerdings ist das kein Grund zu lamentieren sondern man sollte handeln.
Ob darunter aber zu verstehen ist, dass man 2002 von Stadtmarketing spricht und es bis heute nicht realisiert oder eine Vielzahl von angerissenen und nie verwirklichten Vorhaben zu verstehen ist.
Vorgehensweisen wie sie bei Hessentag, Planungskosten Parkdeck etc, Bingelbrücke, Internetauftritt und im Fall Dickershäuser Steinbruch
+ die Stadt hat keine Rechte (der Bürgermeister fordert die Aufnahme in den Regionalplan und die Stadt ist teilweise Eigentümer)
+ es steht schon seit 30 Jahren im Regionalplan als Abbaugebiet ( stimmt nicht )
+ es ist beabsichtigt einen Vertrag zu schließen, ( BM belügt damit Ortsbeirat, Bürger, Presse, Öffentlichkeit ).
Der Radlader kostet 30 000 € (erklärt der BM den politischen Vertretern, den Bürgern der Presse; im Nachtragshaushalt 45 000 € zzgl einem Vorsatzgerät für 9000 €; Trennung nach VOL nicht zulässig ).
als zukunftsweisend anzusehen sind, ist doch zweifelhaft.
Hier könnte man alle Vorwürfe von Herrn Schnappauf widerlegen in dem man die Fakten auf den Tisch legt.
Warum dies der Bürgermeister nicht anwendet ???
Nachtrag :
Was ist eigentlich mit Personalpolitik im Förderverein Soziale Stadt ?
Was sagt Herr Hassenpflug dazu ?
Ein gutes Beispiel für Öffentlichkeit könnte der Magistrat geben, wenn er das lt CDU vorgelegte Arbeitspapier Schlossbergbegehung den Bürgern verfügbar machen würde.
Diese Aktion :”CDU Schloßbergaktion – “Wir packen’s an!” fand am 20. September 2008 also vor 4 Monaten !!! statt.
Ergebnisse , Folgerungen oder Handlungen werden dem Bürger vorenthalten !
“Tragen Sie Ihre Wünsche und Ideen an uns heran, denn Kommunikation auf breiter Basis ist der Schlüssel zum Erfolg.”
nachzulesen in den Neujahrsgrüßen der Homberger CDU
https://www.homberger-hingucker.de/?p=1432
Und es gäbe längst ein Senioren Cafe’ !
Dabei gehören doch Herr Hassenpflug und der Seniorenbeiratsvorsitzende beide dem Magistrat und der FDP an !
Da wird doch ein Konsens mal möglich sein ?
Auszüge aus dem Homberger Hingucker
@Karl Hassenpflug “Letztes Jahr wurde das Cafe` für 1500€ Monatsmiete im Internet ”
@MBerge “…die Monatspacht wesentlich zu hoch…”
@Karl Hassenpflug “Hallo MBerge, natürlich ist die Pacht zu hoch. ..”
“Als ehemaliger Betreiber von zwei Homberger Cafe`s habe ich mich mit mit der Problematik Homberg/Cafe/Besucher schon länger auseinandergesetzt. Meiner Überzeugung nach bedarf es beim Angebot der Gastronomie einer “kritischen Masse”, um Homberger, aber auch Auswärtige, in die Stadt zu locken. Ein Angebot allein erreicht nicht die nötige Attraktivität um einen “da ist was los, da will ich auch hin” Effekt auszulösen.”
Korrektur:
@DMS
…Niedrigere Pacht und Mieten, die eine Nutzung sichern, garantieren doch am Besten eine Werthaltigkeit einer Immobilie durch die Aufwertung der Lage und der Umgebung. Je mehr Leerstand, desto schneller beginnt sich die Spirale nach unten zu drehen. Hier kommt auch der Stadt oder einem Stadtmarketing eine wichtige Rolle beim Interessenausgleich und der Moderation zu.”
Korrektur Ende
Ganz wichtig da als Magistratsmitglied hier doch ein Mehr an Kenntnis vorhanden ist :
@Karl Hassenpflug14. März 2008 !!!!!
“Sollten, wie geplant und angekündigt, fünf Anlieger Außengastronomie betreiben, ..”
Wer hat geplant ? Wer hat angekündigt ?
https://www.homberger-hingucker.de/?p=380
Ich habe es geahnt, aber ich konnte es ja nicht lassen hier etwas zu schreiben. Der Grund für meinen Beitrag war eigentlich das Gefühl, dass ich mich als Mensch, auch wenn ich ehrenamtlich tätig bin, nicht in der von DMS praktizierten Art und Weise beleidigen lassen muss. Er selbst vermeidet es tunlichst direkt zu werden: „Das Zitat von H.-E. Richter ist kein Umweg, sondern – wie ich finde – eine gute Zusammenfassung von Erfahrungen, die die Menschen in Homberg, aber nicht nur da, machen“ (1). Aber natürlich sollen die Vorwürfe vom Leser den Mitgliedern der parlamentarischen Mehrheit zugeordnet werden. Seine Behauptungen nicht beweisen zu können (ansonsten wäre der Staatsanwalt längst im Rathaus (2) ), aber einfach mal solange mit Dreck schmeißen bis etwas hängen bleibt, ist in der Politik ein nicht unübliches Verfahren. Ob man dieses Verhalten auf der kommunalen Ebene, wo man eigentlich nach einer Sitzung mit allen Beteiligten noch ein Bier trinken können sollte, angebracht ist soll der persönliche Geschmack entscheiden. Jedenfalls habe ich eine solche Form des Umgangs in den Legislaturperioden 93-01 nicht erlebt (3). Die immer wiederkehrenden Auftritte des Duos Pfalz/Schnappauf erinnern dabei eher an Carl Schmitt (Das den Begriff des Politischen näher bestimmend Charakteristikum ist die Unterscheidung von Freund und Feind (4)), als an den Versuch Sachpolitik zu betreiben. Ich studiere Psychologie ja nur im Nebenfach, aber wie die zur überparteilichen Zusammenarbeit tendierenden Teile der Mehrheitsfraktion sich unter diesen Umständen durchsetzen sollen bleibt mir ein Rätsel. Wo wir gerade beim Freund/Feind-Schema sind: Ich bin kein Wirtschaftsliberaler wie Sie ihn unterstellen, sondern ein Neoliberaler (ich hoffe, dass der ein oder andere von denen die diesen Begriff in der politischen Debatte als Kampfbegriff gebrauchen sich einmal die Mühe macht nachzuschauen, was er eigentlich bedeutet: Und wenn es nur bei Wikipedia ist!).
Aber warum schreibe ich eigentlich hier, die Erfahrung einiger Stavos zeigt doch wie die Debatte ausgeht.
Nur zum Thema „gierige Vermieter“ will ich noch mal was loswerden. Dabei kann ich (da ich mich im Gegensatz zu einigen Lesern nicht auf Gerüche beziehe) nur über das Geschäftshaus meiner Eltern berichten.
Das Gebäude mit ca. 630 m2 Wohn und Geschäftsfläche inklusive einer kompletten Einrichtung für Verkauf und Produktion wurde für 1000€/Mon. vermietet. Das heißt, nach Abzug der theoretischen Miete für die zwei im Hause befindlichen Wohnungen, dass Laden und Produktion mit ca. 200-300€/Mon. zu veranschlagen sind. Dieser Preis wurde in der Hoffnung offeriert, dass die Mieter das Gebäude später wie vereinbart erwerben. Auch dank fehlender Laufkundschaft (nein ich will die belebende Wirkung der Fußgängerzone für die Innenstadt nicht noch mal diskutieren) war es den Pächtern nicht möglich, auch nur diese bei weitem nicht nachhaltige Miete zu erwirtschaften. Aber für alle, die mir jetzt erklären die Mieter seien unfähig gewesen, hier ein Topp-Angebot: Das Haus mit allem Drum und Dran (z.B. 2 Backöfen und vieles mehr) ist für 90tsd Euro Verhandlungsbasis zu kaufen. Das Expose sende ich gerne zu.
Ansonsten muss ich morgen wieder zur Uni (Klausurzeit!) und verabschiede mich daher wieder aus dem Hingucker. Ach ja, nur noch mal zur Klarstellung: Sachliche Kritik an den Entscheidungen der Parlamentsmehrheit oder der Verwaltung ist ausdrücklich von mir gewünscht (keiner handelt immer fehlerfrei und ich lerne gern dazu), bei Polemik, Unterstellungen und Beleidigungen (und dann noch wie hier durch die Hintertür, statt mit offenem Visier) hat meine Toleranz Grenzen.
1 DMS, Post4
2 siehe den grandiosen Klageerfolg Grüne vs. Stadt
3 Falls jetzt der Einwand geltend gemacht wird, in dieser Zeit sei vom Bürgermeister ein integrativer Politikstil der Zusammenarbeit gepflegt worden, so muss ich sagen, dass er mir als solcher nicht aufgefallen ist.
4 Der Begriff des Politischen, ED in: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik, Bd. 58 (1927), S. 1-33, EA Berlin 1928
@ Barolle
Noch schnell, weil ich es gerade gesehen habe: Diese Argumentation stammt nicht von mir.
…Niedrigere Pacht und Mieten, die eine Nutzung sichern, garantieren doch am Besten eine Werthaltigkeit einer Immobilie durch die Aufwertung der Lage und der Umgebung. Je mehr Leerstand, desto schneller beginnt sich die Spirale nach unten zu drehen. Hier kommt auch der Stadt oder einem Stadtmarketing eine wichtige Rolle beim Interessenausgleich und der Moderation zu.”
@Karl Hassenpflug
1. Sorry da ist mir mein Mauszeiger zu schnell gewesen.
Der Artikel wurde von Herrn Schnappauf nach meine Wünschen korrigiert und ist jetzt richtig wiedergegeben.
Es würde mich freuen wenn man zu Fakten auch mal Fakten hören würde.
Also : Wie war das mit den 5 Außengastronomen ?
Und was ist mit all den offenen Fragen und Vorschlägen im Hingucker ?
Hier könnten sie sich im Sinne der Sachlichkeit und der Aufklärung verdient machen.
Im Übrigen spielt bei einer parlamentarischen Mehrheit das Verhalten der Opposition im Bezug auf Fakten und Entscheidungen doch wohl weniger eine Rolle !
Das jetzt gegenseitige Beharken allein auf politischer und polemischer Basis hilft keinem.
Vor allen Dingen nicht der Stadt!
Das gilt aus meiner Sicht für beide Seiten.
Und ein Streit darüber wer angefangen hat auch nicht.
“Das heißt, nach Abzug der theoretischen Miete für die zwei im Hause befindlichen Wohnungen, dass Laden und Produktion mit ca. 200-300€/Mon. zu veranschlagen sind.”
Hat man keine Mieter gefunden ? Warum nicht ?
Wie wäre es denn wenn man dann diese Miete von 200 – 300 € dem Seniorencafe abverlangen würde ?
Natürlich mit der Massgabe das bei einem Kauf der Mietvertrag sofort endet ???
Spricht was dagegen ?
zu 10.
Schade, Herr Hassenpflug, dass sie keine Argumente vorgetragen haben, um sich damit auseinander zu setzen. So ist kein Diskurs möglich, denn was soll man auf die Vorwürfe, die Sie äußern sagen?
Eine politische argumentative Auseinandersetzung braucht eine Basis, z.B. die, dass die Spielregeln, die in der Kommunalpolitik gelten und in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) festgelegt sind, von beiden Seiten als verbindlich angesehen werden. Wenn Sie Hinweise auf diese Grundlagen als Beleidiung, als “mit Dreck schmeißen bis etwas hängen bleibt” bezeichnen, wie soll so eine Auseinandersetzung stattfinden. Für mich ist nicht das Freund-Feind-Denken eines Carl Schmitts der Maßstab, sondern der argumentative Diskurs.
Delf Schnappauf
“In meiner Zeit als Stadtverordneter hatte ich das zweifelhafte Vergnügen in einer Acht-Mann-Opposition BM Blau und seiner rot-schwarze Mehrheit gegenüber zu sitzen. Ich hatte damals auch das Gefühl, der BM macht was er will, aber er hatte die Mehrheit des Parlaments hinter sich. Wenn ich so etwas nur akzeptieren kann solange meine Fraktion zur parlamentarischen Mehrheit gehört, bin ich in einer Demokratie fehl am Platze.”
Ja. Und nun ist rot raus und schwarz immer noch da und macht weiter mit der FDP.
“auch mein Vater erwarb damals vorsichtshalber ein Grundstück”
Für was vorsichtshalber ???
“Ich studiere Psychologie ja nur im Nebenfach, aber wie die zur überparteilichen Zusammenarbeit tendierenden Teile der Mehrheitsfraktion sich unter diesen Umständen durchsetzen sollen bleibt mir ein Rätsel”
Was hat ihr Studium der Psychlogie mit dem Verständnis für die Zusammenarbeit zu tun ?
Ist Zusammenarbeit nur möglich wenn man keine öffentliche kritik übt ?
Immerhin sind es einige Bürger denen die Fragen die sie hier und an anderer Stelle stellten bis heute nicht beantwortet wurden !
Offenheit und Information fordern wie die CDU es auf der Homepage macht, aber nicht danach handeln sind Fakten die von Ihnen nicht argumentativ beieite zu schieben sind.
Beantworten sie doch einfach nur ein paar simple Fragen.
Aber ein kleiner trost zum Schluss :
Wenn sie erst mal 2 Staatsexamen in Germanistik haben wird es kein Rätsel mehr sein ! 😆
@ Barolle
eine letzte Antwort, dann muss aber auch mal wieder los.
Die Miete war insofern nicht theoretisch, da die Pächterfamilie und die Familie eines Mitarbeiters im Haus wohnten. Die Miete, die dafür anderweitig gezahlt hätte werden müssen, ist von den 1tsd € abzuziehen. Eine alleinige Vermietung der Geschäftsräume ist aus räumlichen Gründen nicht möglich (Eingang), eine Trennung würde, so sie überhapt realisiert werden könnte, erhebliche finanzielle Mittel erfordern, und das Risiko beinhalten, nicht zu den Vorstellungen eine eventuellen Käufers zu passen.
@ DMS
Wenn der obige Artikel Ihre Vorstellung von argumentativem Diskurs verkörpert, wundert mich natürlich gar nichts mehr.
“Eine alleinige Vermietung der Geschäftsräume ist aus räumlichen Gründen nicht möglich..”
Wäre aber besser wie jeder Leerstand.
Und das Seniorencafe, das nach Aussage ihres Partei und Magistratskollegen engelhardt an überzogenen Mietvorstellungen scheiterte hätte zumindest erst mal einen Anfang.
Es kann doch nicht angehen, dass alle von etwas reden – keiner jedoch etwas tut.
Da sind die politischen Handlungsträger aber zu mehr wie nur Worthülsen gefordert.
In diesem Sinne warte ich darauf das zum 1. Februar 2009 einem Sonntag in den Auslagen steht :
Hier wird noch vor dem Frühlingsanfang 2009 das Seniorencafe einen Anfang finden !
@Barolle
Eher fliesst die Efze bergauf!
@ Karl Hassenpflug
Alles ist machbar, es muss nur der Wille dasein. Mit Jammern auf hohem Niveau ist es nicht getan. Zum Hessentag war es doch auch möglich während der zehn Tage dort ein Cafe zu betreiben. Wenn man sich so desinteressiert gegenüber den Belangen seiner Stadt verhält, warum muss man dann Stadtverordneter sein?
Um es mit den Worten ihres Ortsverbandes zu sagen :
“Von allen Beteiligten verlangt dies ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft ab. Einmal über den eigenen Schatten springen und „Fünfe“ gerade sein lassen, ist hierbei unvermeidbar und dringend erforderlich für den Stadtentwicklungsprozess.”
Na dann springen sie mal und lassen “Fünfe” grade sein !
Mal ganz krass gefragt :
Die Führungsschicht der FDP in der Stadt besteht aus 5 Personen :
Dem emsigen Seniorenbeiratsvorsitzenden und Brötchenkäufer mit einer Servicefirma, nebenbei Magistratsmitglied.
Der auf Beifall bedachten mehrfach staatlich examinierten Germanistikerin mit eigenwilligem Verständnis der Demokratie.
Dem “nebenbei” Psychologiestudenden, 2 Hausbesitzer und fast Verpächter.
Einem sehr agilen Vorsitzenden den “die alten Soldatentugenden Treue, Pflichterfüllung, Gehorsam, Unterordnung, Kameradschaft”* in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Kyffhäuser Kameradschaft auszeichnen.
Und da war doch noch was ….. ?
Ach ja. Den Gaststättenbesitzer in dessen Hinterstübchen der Seniorenplausch stattfindet. Herr H. Jütte.
Im Bauausschuss ist mir nur aufgefallen das er seinen Arm gehoben hat.
Ist in Protokollen dieses und evtl anderer Ausschüsse oder im Stadtparlament ein Beitrag von ihm protokolliert ?
Oder vertritt er tapfer und einsam die “schweigende Mehrheit” ? Und lässt schon länger “Fünfe” grade sein?
* https://regiowiki.hna.de/Kyffhäuser_Kameradschaft_Homberg
Aus aktuellem Anlass (gerade gefunden) schreibe ich doch noch mal.
So wie DMS meint, der Kommentar H.-E. Richters könne auch für eine Homberger Stadtverordnetensitzung geschrieben sein, erinnert mich der folgende Text, auch wenn es darin eigentlich um den Umgang mit Rechtspopulismus geht, an die Art und Weise wie der Hingucker Oppositionspolitik betreibt. Chantal Mouffe (1) schreibt also:
„Man versichert sich des eigenen Gutseins, indem man das Böse bei anderen brandmarkt. Andere zu denunzieren ist immer eine machtvolle und einfache Möglichkeit gewesen, sich eine großartige Vorstellung vom eigenen moralischen Wert zu verschaffen. Es ist eine Form der Selbstidealisierung, die Francois Flahaut scharfsinnig unter dem Namen »Puritanismus des guten Gefühls« untersucht und wie folgt umrissen hat: »Reden über eigene gute Taten, sympathisieren mit den Opfern, sich empören über die Schlechtigkeit anderer«.(2) Flahaut zufolge ist diese Art der Selbstaufwertung in unserem utilitaristischen und rationalistischen Zeitalter die einzige den Menschen gebliebene Möglichkeit, ihrer Mittelmäßigkeit zu entkommen, das Böse von sich selbst abzuwerfen und eine Form des Heroismus wiederzuentdecken.
Ohne Zweifel erklärt dies die immer größer werdende Rolle, die der moralistische Diskurs in unseren postpolitischen Gesellschaften spielt.
……
Opponenten, die nicht in politischen, sondern in moralischen Begriffen definiert werden, können nicht als »Gegner«, sondern nur als »Feinde« behandelt werden. Mit den »bösen Anderen« ist keine agonistische Diskussion möglich – sie müssen beseitigt werden. Und da diese »Feinde« oft als Ausdruck einer Art » moralischer Krankheit«(3) betrachtet werden, braucht man nicht einmal den Versuch zu machen, eine Erklärung für ihr Erscheinen und ihren Erfolg zu finden.“
(1) Chantal Mouffe: Über das Politische. Wider die kosmopolitische Illusion, Frankfurt a. M.: edition suhrkamp, 2007 (hier das Kapitel IV. Die gegenwärtigen Herausforderungen für die postpolitische Vision S.97-100)
(2) Francois Flahaut, Malice, London 2003, S.117
(3) Sind neoliberale Denkweise oder die Ablehnung von Großwindmühlen solche “Krankheiten”?
Wir müssen über den Text keine Diskussion führen, aber er trifft ziemlich genau meine Gedanken über einige Dinge im Hingucker (insbesondere obigen Artikel), während DMS sich bei H.-E. Richter wiederfindet. (Jetzt hätte ich beinahe “Jedem das Sei…” geschrieben, aber mich Gott sei Dank noch daran erinnert was Tchibo und ein Mineralölkonzern sich damit eingebrockt haben. Noch mal Glück gehabt.)
zu Post 21
Schön, Herr Hassenpflug, dass sie sich wieder beteiligen.
Als ich schauen wollte, wer Chantal Mouffe ist, fiel mir gleich folgendes Zitat von ihr in die Hände:
»Ich behaupte, es ist nicht nur konzeptionell falsch, sondern auch mit politischen Gefahren verbunden, wenn das Ziel demokratischer Politik in Begriffen von Konsens und Versöhnung anvisiert wird. Das Streben nach einer Welt, in der die Wir-Sie-Unterscheidung überwunden wäre, basiert auf fehlerhaften Prämissen, und wer sich diese Vision zu eigen macht, muß die tatsächliche Aufgabe demokratischer Politik zwangsläufig verkennen.«
auf der Suhrkamp-Seite https://www.suhrkamp.de/autoren/autor.cfm?id=5803
Beim weiteren Suchen von Informationen über die Autorin fand ich interessane Aspekte, die eine Vertiefung wohl Wert sind. Von daher danke ich Ihnen für den Hinweis auf diese Autorin.
Nun zum Inhalt Ihres Zitates.
In diesem Zitat kritisiert die Autorin die Beurteilung nach moralischen Kategorien in der Politik, die als Grundlage die Spaltung in “Wir” und ” Sie” haben, damit wendet sie sich auch gegen das Freund-Feind-Denken eines Carl Schmitt. Wenn ich die Autorin in der Kürze richtig verstanden habe, geht es ihr gerade gegen eine politische Vorstellung von großer Harmonie und Konsens. Sie plädiert für die Sichtweise, dass es unterschiedliche Interessen und Macht gibt, zwischen denen es der Auseinandersetzung bedarf. Das ist für sie der Kern des Demokratischen. Da kann ich der Autorin gut folgen.
Sie verwenden das Zitat, um damit auszudrücken, dass im Homberger Hingucker nur in der moralisierenden Art und Weise geschrieben wird, wo schon fest steht was das Gute und was das Böse sei. Damit verkennen Sie alle bisher vorgetragenen Argumente, besonders auch die im Akteneinsichtsausschuss offen gelegten Verstöße. Es geht da nicht um Gut und Böse, es geht nicht um Moral, sondern allein darum, ob die rechtlichen Grundlagen beachtet oder gebrochen worden sind. Die vorgelegten Belege und die Hinweise auf die verschiedenen rechtlichen Regelungen sind genau das Gegenteil von dem, was Sie zu sehen meinen. Leider haben Sie sich bisher an keiner Stelle die Mühe gemacht, auf dies Argumente einzugehen, sondern selbst nur moralisch im Sinne der Autorin reagiert.
Wenn ich da etwas übersehen haben sollte, bitte ich Sie mich darauf aufmerksam zu machen.
Nicht nur Tchibo, auch schon einmal ein Handyhersteller hat mit dem Spruch vom Eingangstor von Buchenwald einen peinlichen Fehlgriff getan.
Für den Hinweis auf die Autorin danke ich Ihnen.
Im Süppchen kochen hat Hombergs Verwaltungschef eine neue Stufe an Qualität erreicht :
Die Beteiligung von Bürgern die ja laut seinen eigenen Worten als Kunden gesehen werden wird vollmundig versprochen – aber dann kommt nix als laue Luft.
Selbst eine Behindertenbeauftragte des Kreises wird da gerne “kalt gestellt”.
Sei es dadurch das man sie gar nicht erst mit beteiligt oder sei es dadurch das man ihr als Bürgermeister noch nicht einmal antwortet.
Und zu Herrn Hassenpflug :
Wie wäre es denn wenn sie endlich mal als Bürger von Homberg selbst mal zu Sachfragen hier im Hingucker konkret was sagen.
Das nachblöken irgendwelcher Äußerungen von irgendwelchen Autoren steht keinem gut.
Aber Herr Schnappauf liefert doch wesentlich konkreteres ab, wie sie es derzeit tun.
Wie schon in Post #19 gesagt.
@DMS
Wir sind uns einig, dass die Auseinandersetzung mit Mouffe lohnt. (Sie geht übrigens davon aus, “dass die Wir-Sie-Beziehungen unter bestimmten Umständen immer antagonistisch werden, d.h. sich in eine Beziehung zwischen Freund und Feind verwandeln kann.”(1))
Aber es ging mir mit meinem Beitrag nicht darum jemanden zu finden, mit dem ich über post-strukturalistische Demokratietheorien diskutieren kann. Genau wie Sie hier sicher keinen Thread zur Psychoanalyse eröfnen wollten, habe auch ich nur ein Zitat eingebracht, das mein Empfinden zur Form der politischen Auseinandersetzung im Hingucker sehr gut beschreibt. Und nichts anderes erklären Sie ja zu Richter.
(1) Chantal Mouffe: Über das Politische. Wider die kosmopolitische Illusion, Frankfurt a. M.: edition suhrkamp, 2007 (Kapitel II. Die Politik und das Politische S.24)
@Barolle
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich mich hier auf eine monatelange, und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit fruchtlose Diskussion einlasse.
Wenn ich mir die Beiträge von Ihnen ansehe, frage ich mich, warum SIE nicht in der Kommunalpolitik aktiv sind. Sie haben anscheinend jede Menge Zeit, wissen alles besser, haben zu allem eine Meinung und lassen sich nicht durch Argumente verwirren. Perfekt.
Dazu müssten Sie allerdings Ihre Rolle als “anonymer Wadenbeisser” verlassen und auch mal den mühseligen Teilen eines solchen Engagements stellen.
Ich bin übrigens Anfang der 90er-Jahre in die Kommunalpolitik gegangen, weil es mir peinlich war zu bemerken, dass ich zu kommunalpolitischen Entscheidungen immer eine Meinung hatte, dabei aber absolut ahnungslos bezüglich der sächlichen und politischen Zwänge argumentierte. Man kann auch sagen, ich habe mich blamiert.
Falls Sie aber der Meinung sind, die politischen Entscheidungsträger Hombergs seien zu dumm die richtige Politik zu machen, dann denken sie an Platon:
“Diejenigen die zu klug sind, um in der Politik tätig zu sein, werden dadurch bestraft, daß sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst.”
@ Karl Hassenpflug,
fragen sie sich doch mal als Magistratsmitglied, was die Stadtparlamente in den Kommunen des Schwalm-Eder-Kreises anders gestalten als die Homberger Gemeindevertreter.
Ich kann Ihnen da ein paar Punkte nennen:
– die Bürger werden beteilligt, und deren Meinung wird auch dann erhört, wenn sie den Stadtoberen nicht in den Kram passt. Der Bürger wird auch nicht getäuscht oder übergangen.
– es wird sorgfältiger mit den städtischen Finanzen umgegangen, es werden keine neuen Schulden erwirtschaftet, und es wird auf so manchen Luxus verzichtet.
-andere Städte halten an ihren bestehenden Baugebieten fest, und legen nicht gleichzeitig neue Baugebiete an, deren Vermarktung sehr schwierig ist bei gleichzeitigem hohen Leerstand in der Altstadt.
– andere Kommunen bemühen sich um Investoren, die auch ein Angebot für jüngere Leute bieten.
– andere Städte bauen ein aktives Stadtmarketing auf, und reden nicht nur 8 Jahre über das wie, wo oder wann. Dort werden Nägel mit Köpfen gemacht.
Wenn sogar die Kommunalaufsicht dem Homberger Magistrat “den Puls fühlt”, dann muss sich jeder Stadtverordneter ernsthaft Gedanken machen.
Meiner Meinung nach sollte ein Bürgermeister parteilich unabhängig regieren. In Homberg erkenne ich aber genau das Gegenteil.
Die Kommentare von Barolle müssen ja nicht jedem gefallen, manchmal treffen sie den Punkt aber ziemlich genau.
“anscheinend jede Menge Zeit” – Das ist eine Frage was man mit seiner Zeit macht.
TV Abstinenz, kein nebenbei Studium, obwohl mich so etwas noch reizen täte.
“wissen alles besser,” – Nein. Eher weniger. Aber da ich
“zu allem eine Meinung” – vielem, könnte der Eindruck entstehen.
“lassen sich nicht durch Argumente verwirren.” – Danke
“Perfekt.” – Ob Ernst gemeint oder nicht : Nochmals Danke.
Ich respektiere ihre Meinung, finde die Buchzitate interessant.
“Wenn ich mir die Beiträge von Ihnen ansehe, frage ich mich, warum SIE nicht in der Kommunalpolitik aktiv sind. ”
Antwort : Es hat mehrere Versuche gegeben – allerdings ist es schwer für mich mit den Wölfen zu heulen.
“…dabei aber absolut ahnungslos bezüglich der sächlichen und politischen Zwänge argumentierte.
Man kann auch sagen, ich habe mich blamiert….”
Antwort: …sachliche Zwänge wie Gesetze, Verordnungen, Geld, Fristen etc akzeptiere ich jederzeit. Politische Zwänge ? Gibt es solche ? Sind es letztendlich nicht meist persönliche Motive der schon lange tätigen Politgrößen? Und sie sind beileibe nicht der Erste, der mich mit diesen “Tatsachen” konfrontiert.
Irgendwann hat mich das Zitat D. Hildebrandts erreicht :
“Vor 20 Jahren wimmelte es in den Kabinetten noch vor Personen. Heute wimmelt es vor Funktionären – abgeflacht wie Kieselsteine durch das lange Hin- und Herschwimmen”.
Und dazu war und bin ich nicht bereit.
Rolle als “anonymer Wadenbeisser” –
Wenn sie die “Wadenbeißer” als positiv sehen, übernehmen sie doch deren Argumente oder auch mal einen ihrer Vorschläge.
Der Homberger Hingucker, Hessisches Allerlei, Hessentagsblocker oder das Forum der HNA bieten dazu konkret viele Ansätze!
Meist nicht nur nachträglich, sondern häufig schon im Vorfeld.
Ein Musterbeispiel für Ignoranz ist die Umsetzung solcher gut- und ehrlich gemeinter Vorschläge zur Homberger und zur Hessentags Homepage.
Dieser WebAuftritt muss ihnen doch eigentlich als Bürger und so wie sie sich hier darstellen sehr “weh” tun.
“Falls…… seien zu dumm….” Eben. Falls. Dann hätte Platon mir zu recht den Spiegel vorgehalten.
“den mühseligen Teilen eines solchen Engagements stellen”. Auch das Leben als “Wadenbeißer” kann mühselig sein. Man kann nicht alles Schreiben was man möchte und erlebt zu oft das Gutgemeintes (auch von Anderen ) nicht übernommen wird.
Dazu mal sinngemäß der ehemalige Bundespräsident Herzog :
” Was unserem Land fehlt sind Querdenker und die Akzeptanz, dass solche Menschen für unsere Gesellschaft postiv sind.”
” So lang wie die, die Mist gebaut haben, weiter an unseren Tischen sitzen, ändert sich Nichts”
Für mich ist Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt als “enfant terrible” der Politik und DER Grandsigneur der deutschen Nachkriegspolitik, der Massstäbe gesetzt hat. Der hat halt “gehandelt” statt “politisiert”.
Er ist mein Vorbild.
Zumal wenn man hört, das er die gleichen Staatsmänner als “ehrliche Makler” ansieht wie ich : Anwar al Sadat und Jitzchak Rabin. Der eine wurde in der arabischen Welt geächtet und ermordet weil er Frieden wollte. So wie sein Konterpart in Israel zum Außenseiter wurde und ebenfalls den Tod fand.
In diesem Sinne fände ich es schade, wenn ihr “ich habe mich blamiert.” dazu geführt hat, nicht mehr losgelöst vom politischen Zwang irgendeiner Partei zu handeln.
Warum es überhaupt in der örtlichen CDU und FDP Führungskräfte gibt, die eine Zusammenarbeit mit der Opposition ablehnen, ist mir ein Rätsel. Gerade Kritik und die Auseinandersetzung über Sachfragen bringt doch weiter. Nicht das Dahindämmern in den sicheren Gefilden der Mehrheiten und ihrer Zwänge. DAS wäre dann auch angewandte Demokratie zum Wohle Hombergs!
Es würde mich freuen, auch mal aus ihrem Mund konkrete Antworten zu konkreten Fragen oder Darstellungen zu hören oder lesen.
Eine habe ich ihnen ja nahegelegt : Das Senioren Cafe’. Sie sind am Zug ! würde man bei einem Schachspiel sagen.
Übrigens liebe ich Schach und Doppelkopf. Im Gegensatz zu jedem wie auch immer gearteten Computerspiel. Weil man dort mit Menschen im direkten Kontakt auf unterschiedliche Art “spielt”. Um es mit ihren Worten zu sagen : Streit um die Sache – und hinterher ein Bier trinken. So wie ich das in diversen Interessenvertretungen des Berufslebens schon immer tat.
Ihr doch immer freundlicher “Wadenbeißer”. 😆
Schönen Sonntag.
Hallo Mirko.
Danke. Für #25 und deine Schlussworte.
Wird Zeit das es wärmer wird. Für ein schönes kühles Blondes !
z. B. auf dem Schlossberg oder in den Efzeauen.
Daher der Begriff: “Muffensausen.” Hat man wohl leicht eingedeutscht. 🙂
Hallo Barolle,
in den Efzeauen fehlt mir die geeignete Gastronomie. Es sei denn, die CDU-Stadtfraktion macht wieder ein Fass dort auf. Dann ließe sich viel. über ein kühles Blondes in den Auen reden.
Wie schade finde ich es doch, dass es im Homberger Raum leider keine kleine Privatbrauerei gibt. Es muss ja nicht so groß wie in Fritzlar sein. Deine Wörter damals über die geplante 3-Löwen-Brauerei waren sehr interessant. Schade, dass diese Vorschläge leider abgeblockt wurden.
Leute seit’s froh dass ich nur der kleine Wadenbeißer bin und mich nur “verbal” mündlich melde.
Der Große hat gestern einen Polizisten in die Wade gebissen. 😆