Magistrat bietet Hungerlohn
Sittenwidrig
10,93 Euro je Stunde, das ist der unterste Satz fĂŒr Hausmeister nach dem Tarif fĂŒr den öffentlichen Dienst.
Der Magistrat der Stadt Homberg bietet fĂŒr 20 Stunden Arbeit 400 Euro, das sind 5 Euro Stundenlohn. Das liegt unter dem Existenzminimum, der einen Stundensatz von 10,80 Euro vorsieht.
Die Stellenausschreibung ist auch sonst ein Zeichen von Schlampigkeit. Schon in einem Kommentar wurde darauf hingewiesen:
Die 400 Euro Basis wird auf 450 Euro angehoben.
Die Ausschreibung ist nicht geschlechtsneutral formuliert, wie das Gleichstellungsgesetz vorschreibt.
Der Verweis auf den Tarif fĂŒr den öffentlichen Dienst ist ein betrĂŒgerische TĂ€uschung.
Auch nach FĂŒhrerschein und eigenem Fahrzeug wird gefragt. So sieht also christ- und sozialdemokratische Politik in Homberg aus.
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Jede Frau die sich auf diese Stelle bewirbt und nicht eingestellt wird kann von der Stadt Schadenersatz verlangen.
Das dĂŒrfte sittenwidrig sein.
Was ist an einem Mini-Job auf 400,- Euro-Basis sittenwidrig? Die VergĂŒtung erfolgt hier nach dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst auf 400.-Euro- Basis. Die TĂ€tigkeit ist wohl eher als Nebenerwerb gedacht, nicht als HaupttĂ€tigkeit.
Ăbrigens:
Beliebt sind Minijobs bei den Senioren: Mit rund 1,3 Millionen bilden die ĂŒber 60-jĂ€hrigen die gröĂte Altersgruppe unter den Minijobbern, gefolgt von 1,1 Millionen Minijobbern unter 25 Jahren.
zu 3:
Ein schönes Beispiel fĂŒr die Funktionsweise von Manipulation:
Eine Analyse
Es gibt vier Fakten:
1. 400,00 EUR Basis
2. 20 Stunden/Woche
3. daraus ergibt sich 5,00 EUR/Stunde
4. “VergĂŒtung erfolgt nach TVöD”
Von diesen Fakten werden zwei unterschlagen. (2+3)
‘400 EUR Basis’ und Tarifvertrag öffentlicher Dienst werden verbunden, die nicht zusammen gehören. Es wird versucht den Eindruck zu erwecken, als ob das Angebot dem Tarifvertrag entspricht.
Auf diese Weise soll die ‘400,00 EUR Basis’ einen positiven Wert erhalten, was verstĂ€rkt werden soll mit dem Verweis auf die Beliebtheit der Minijobs bei den Senioren. Mit dem Hinweis auf weitere Statistik, die in diesem Zusammenhang keine Bedeutung hat, wird vom ursprĂŒnglichen Skandal abgelenkt. Der Skandal heiĂt: 5 Euro Stundenlohn.
Auch “beliebt sind Minijobs” ist eine weitere Manipulation. Wer schon einmal etwas von Alterarmut und Armutsrenten gehört hat, weiĂ warum die Minijobs ‘beliebt’ sind, fĂŒr zunehmend mehr Menschen werden sie zur Notwendigkeit.
Mit zwei solcher Minijobs von 20 Stunden, brÀchte eine 40 Stunden Arbeitswoche im Monat 800 Euro, das liegt unter dem Existenzminimum.
Es gibt natĂŒrlich auch z.B. frĂŒhpensionierte Bundeswehrangehörige, die sich zu Hause langweilen, ein Ablenkung suchen und die nicht auf das Geld angewiesen sind.
Der Skandal bleibt: Die Stadt bietet einen Arbeitsplatz der nicht einmal das Existenzminimum absichert und sie tÀuscht dazu noch mit Verweis auf den Tarifvertrag .(tariflicher Stundenlohn 10,93 Euro statt 5,00 Euro)
Funktionselemente der Manipulation
–Ein Einzelpunkt wird hervorgehoben und damit die skandalösen Fakten in den Hintergrund gestellt.
–Der Einzelpunkt wird aufgewertet (entspricht Tarifvertrag) und in ein positives Licht gestellt (beliebt bei Senioren)
— Durch die Statistikangaben wird die Abweichung vom Haupthema verstĂ€rkt.
Der Stundenlohn ist sittenwidrig insbesondere im Hinblick auf die Tatsache dass die Stadt diesen Auftrag als öffentliche Stelle vergibt. Bei 400 Euro Basis hĂ€tten maximal 12 Stunden ausgeschrieben werden dĂŒrfen. selbst kleine Firmen die ihr Geld selbst erwirtschaften mĂŒssen bieten keine 20 Stunden auf 400 Euro Basis an. Es sei denn es geht in die Schwarzarbeit.
Der Hinweis auf tarifliche Bezahlung in Verbindung mit einem 400,-⏠Job bedeutet meiner nach entweder, dass der Verfasser der Anzeige ĂŒberhaupt keine Ahnung hat oder absichtlich tĂ€uschen will.
Da von 400,- und nicht – wie demnĂ€chst – 450-⏠gesprochen wird, könnte man fast davon ausgehen, dass die Anzeige von einem Dilettanten verfasst wurde.
AuĂerdem kann und will ich nicht glauben, dass jemand (bei der Stadt) absichtlich 20 Wochenstunden Arbeit verlangt fĂŒr 400,-@ im Monat.