Wer steht hinter der GMA?
Die GMA, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg hat im Auftrag der Stadt ein Einzelhandelskonzept erarbeitet, mit dem die Planung eines Einkaufszentrums in der historischen Altstadt abgesichert werden soll. Warum die Stadt diese Gesellschaft beauftragt hat und keine andere, ist bisher nicht bekannt. Eine Ausschreibung hat nicht stattgefunden.
In der Stadtverordnetenversammlung am 18. August 2011 soll das Einzelhandelskonzept vorgestellt werden. Es ist immer gut zu wissen wer sich hinter einer Gesellschaft verbirgt. Die GMA sagt von sich, sie sei unabhängig von "Verbänden und anderen Organisationen", sie gehört aber selbst einer großen Organisation an, dem Finanzdienstleister Wüstenrot&Würtembergische AG, zu der die Tochter "Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH" gehört. Diese Gesellschaft ist wiederum Alleingesellschafterin der GMA.
Wüstenrot Holding AG |
Finanzdienstleister
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Stuttgart
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Bausparkasse und Versicherung: |
Ludwigsburg
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Immobilienverwaltung, Wohnungsprivatisierung, städte-bauliche Konzepte, Sanierungsträger, Bauland-management, Tochter der Wüstenrot & Würtembergische AG Alleingesellschafterin der GMA |
Gesellschaft für Markt- und Absatz-forschung mbH Ludwigsburg
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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte |
Auf der Homepage der GMA wird eingeladen zu einer Tagung, in der es unter anderem um die Revitalisierung von Shopping Center geht. Hierzu hat die GMA mit einem internationalen Betreiber von Centern eine Studie erstellt.
Auch mit Factory Outlet Centern beschäftigt sich die GMA, für diese seien wieder Wachstumsmöglichkeiten entstanden.
In einem Beitrag "Schaden die Center der City?" wird ein Satz herausgehoben:
„Je offensiver sich der örtliche Einzelhandel auf die Herausforderungen des Wettbewerbs einstellt, desto geringer die Auswirkungen einer Center-Neueröffnung.“
Der Satz sagt, es gibt Auswirkungen auf den örtlichen Einzelhandel. Wenn sich der Einzelhandel offensiv verhält, dann können die (negativen) Auswirkungen vermindert werden. Vermindert, nicht aufgehoben und das nur je offvensiver er sich dem Wettbewerb stellt. Welche Chancen haben die Homberger Einzelhändler, sich gegen Filialbetriebe von großen Unternehmen in einem Homberger Einkaufszentrum zu positionieren?
Die Verfasser des Homberger Einzelhandelskonzeptes sind ein Teil eines großen Finanzdienstleisters (Rang 32, der größten Unternehmen in Deutschland). Wessen Interessen liegen dem Unternehmen näher, die der Homberger Einzelhändler oder die ihrer Großkunden?
Da kann man ja fast annehmen, dass die Auftraggebenden der Stadt Homberg das Unternehmen nach dem zu erwartenden Ergebnis ausgesucht haben.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…..
Was die Einzelhändler angeht, so weiß ich von einigen, dass die gar nichts gegen ein EKZ hätten: Konkurrenz belebt das Geschäft….angeblich.
Ob das in diesem speziellen Fall so wäre, kann man bezweifeln. Wenn die Kunden in das EKZ- Parkhaus fahren, ihre Einkäufe erledigen und wieder aus dem Parkhaus herausfahren, kann kein Einzelhändler profitieren und auch eine Marktplatzbelebung findet nicht statt.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass das EKZ um jeden, aber auch jeden Preis durchgepaukt werden soll.
Ich möchte die Einzelhändler sehen die einem Pizzahut, Schuh- , Bekleidungs- Drogeriediscounter, Fastfoodkette, Brillenbilliganbieter etc. zustimmen
Die Einzelhändler, von denen ich weiß, glauben, ihr Sortiment sei nicht betroffen.
Ich weiß es definitiv, dass einige ein EKZ für ihr eigenes Geschäft befruchtend fänden.
Zitat DMS aus: https://www.homberger-hingucker.de/?p=3398
…
>Ein schönes Beispiel für die Homberger Krankheit.
>Es wird nicht geprüft, was gesagt wird, welche Argumente benutzt werden und ob
>diese überzeugend sind. Stattdessen wird gefragt: Wer sagt es.
…
Dieser Artikel dürfte dann wohl für eine noch schlimmere Variante der Homberger Krankheit stehen.
Das Einzelhandelskonzept ist noch nicht veröffentlicht, doch es ist schon klar wie es aussieht, weil der Verfasser Teil eines großen Finanzdienstleisters ist.
Rumburak
zu 4:
1. Ist das „Einzelhandelskonzept“ dem Magistrat, den Fraktionsvorsitzenden und den Investoren vorgestellt worden.
2. Habe ich als Stadtverordneter Einsicht in die Unterlagen verlangt und es genau gelesen.
3. Habe ich mich in die Thematik intensiv eingearbeitet, so dass ich die vorgelegten Zahlen beurteilen und vergleichen kann. siehe dazu auch das Dossier Einzelhandel.
4. In dem „Einzelhandelskonzept“ gibt es keine belegte stichhaltige Begründung für zusätzliche Verkaufsflächen in Homberg, das Gegenteil ist der Fall, Homber hat mehr Verkaufsflächen als andere Städte im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
5. Meine umfangreichen Anmerkungen zu dem „Einzelhandelskonzept“ habe ich allen Stadtverordneten zugeschickt, sie können meine Argumente prüfen. Nach der Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung werde ich sie auch hier veröffentlichen.
6. Die GMA ist kein neutraler Gutachter, sondern ist interessenmäßig mit Gesellschaften verbunden, die Shoppingcenter bauen und betreiben. Der Geschäftsführer der GMA, Dr. Manfred Bauer, ist Mitglied in der Stiftung „Lebendige Stadt“, zu der die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Dieses Feigenblatt für Einkaufszentren mit stadtzerstörerischer Wirkung, organisiert ein vielfältiges Netzwerk“.
7. Wie problematisch Shoppingcenter für die Innenstädte sind, wird sehr ausführlich in einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung beschrieben. Die Thematik gilt auch in Homberg, wenn auch in einem anderen Maßstab als in den Großstädten.
Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/geld/deutsche-innenstaedte-die-diktatur-der-shoppingmalls-1.909703-3
Stiftung Lebendige Stadt:
https://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=375&nid=&cof=172
Dossier Einzelhandel: https://www.homberger-hingucker.de/?page_id=3692