Arbeitsplätze mit “attraktiver Vergütung”
Für ein Homberger Logistikunternehmen werden Arbeitskräfte gesucht, geboten wird eine attraktive Vergütung über Tarifvertrag DGB-BZA. Die Mitarbeiter sollen "im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung " dem Homberger Kunden überlassen werden.
Die Zeitarbeitsfirma randstad sucht über das Internet gewerbliche Hilfskräfte (m/w) für ein Logistikunternehmen in Homberg (Efze).
Arbeitszeit: 20-34 Stunden in der Woche.
Es handelt sich um Anlerntätigkeiten ohne besondere Erfahrungen.
Anforderungen: Bereitschaft zur Schicht- und Wochenendarbeit, wünschenswert sind Führerschein und PKW.
Wie attraktiv ist die Vergütung?
Bei dem Tarifvertrag handelt es sich um die Regelungen des DGB mit dem Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Die gesuchten gewerblichen Hilfkräfte können mit 7,60 Euro in der Stunde rechnen. Die Arbeitszeit beträgt flexibel zwischen 20 und 34 Stunden.
Im ungünstigsten Fall gibt es 152 Euro in der Woche, in vier Wochen 608 Euro brutto.
Im besten Fall sind es 258,40 Euro/Woche oder 1033,60 Euro/Monat brutto.
Ein 25-jähriger Mann, verheiratet mit einem Kind würde im günstigsten Fall netto 820 Euro erhalten. Sollten in einem Monat nur 20 Wochenstunden gearbeitet werden, dann liegt der Nettolohn bei 502 Euro. Diese Löhne liegen unter dem Existenzminimum. Der junge Familienvater müsste zusätzlich noch durch Steuergelder unterstützt werden. In Wirklichkeit wird das Unternehmen unterstützt, das keine ausreichenden Löhne bezahlt.
Perspektiven für Homberg?
Mit einem solchen Einkommen kann eine junge Familie nicht im geplanten Einkaufszentrum in der Innenstadt einkaufen, sie müsste sehen, wo sie am billigsten einkaufen kann. Der eigene PKW, dendie Zeitarbeitsfirma wünscht, ist bei einem solchen Lohn nicht finanzierbar.
Auf dem Weg zwischen Industriegebiet und der Stadt begegnet man zunehmend Fußgänger, die auch nachts am Straßenrand entlang gehen. Es sind die Beschäftigten, die sich kein Auto leisten können, sie brauchen auch keinen Parkplatz in der Innenstadt.
Mehr Logistikunternehmen in Homberg heißt höhere Sozialleistungen, damit die Beschäftigten überhaupt davon leben können. Das ist für Homberg keine Zukunftsperspektive. Wer die Ansiedlung von neuen Logistikern in Homberg bejubelt und als Erfolg zu verkaufen sucht, betreibt eine Politik zum Schaden für die Stadt.
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Wenn Entgelttabellen veröffentlicht werden, dann sollten diese auch dem aktuellen Stand entsprechen und nicht bereits zwei Jahre alt sein. Das wirft ein falsches Licht auf die Berichterstattung.
Ab 1.11.2012 liegt das Entgelt-West für die Entgeltgruppe 1 bei 8,19 Euro. Für die Entgeltgruppe 3 werden 10,22 Euro gezahlt. Dies jeweils ohne Zulagen.
https://www.randstad.de/polopoly_fs/1.577!/download/downloadFile/Tarifvertrag-Zeitarbeit-BZA-DGB-2010-07.pdf
zu 1:
Der angegebene Link verweist auf eine Broschüre vom Juli 2010. Das heißt der Tarif ist zwei Jahre alt; Sie tun genau das was Sie anderen vorwerfen.
Hatte ich leider nicht zur Verfügung.
Aber dazu passt folgende Meldung auch ganz gut:
https://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/gehaelter-11-prozent-bekommen-nicht-einmal-mindestlohn-a-846573.html
Hess Stat.Landesamt:
8 % aller Hessen verdienen unter 8,50 € die Stunde.
Zumeist betroffen:
Gebäudereinigung und -betreuung, Zeitarbeitsfirmen.
Dem kann man getrost die Mitarbeiter einer Bäckerei im Altkreis Melsungen hinzurechnen die teilweise nur etwas über 5 € die Stunde haben.
Oder die Zeitungsträger örtlicher Printmedien.
Hier noch mal ein Überblick insgesamt 4 Seiten über Einkommen in der Logistikbranche
https://www.gehalt.de/einkommen/suche/Mitarbeiter-Logistik
Lagerarbeiter ab 13200 € brutto im Jahr = 1100 € im Monat. Netto also ca 800 €.
Ergänzung.
Gültig bis 31.1o.2013
https://www.ig-zeitarbeit.de/system/files/MindestlohnTV-iGZ-DGB-30-04-2010.pdf
https://www.ig-zeitarbeit.de/system/files/igz_tarifvertrag_4c_screen.pdf