Das Erste Monitor: Lohndumping: Der Textildiscounter kik und die Billigjeans
Das Erste Monitor : 2. April 2009, 22:00 Uhr-22:30 Uhr
Auch in Homberg ist dieser Textildiscounter vertreten, auch in Homberg sind demnach Mitarbeiter vom Lohndumping betroffen, der in letzter Zeit schon hÀufiger in den Medien war.
Hier im Hingucker gab es im Zusammenhang mit dem Mitgliederladen eine Diskussion, in der auch auf die preiswerten Einkaufmöglichkeiten im Discounter hingewiesen wurde. Der Preis ist aber nicht alles, man sollte auch die HintergrĂŒnde wahrnehmen, die die ZDF-Sendung Monitor bringt.
siehe auch Bericht in mdr ĂŒber Leiharbeit.

kik verkauft keine Bioprodukte.
Wenn dann sollte man nur die Discounter zum vergleich heranziehen die in ihrer Angebotspalette Bioprodukte listen.
Also mal : tegut, REWE, EDEKA, LIDL, ALDI darstellen.
Und dazu dann auch bitte das Lohnniveau / Arbeitsbedingungen in den BiolÀden / Produzenten der Region.
Nach einer Umfrage des Branchenblattes „Textilwirtschaft“ denken 70 Prozent der Deutschen, dass die Verantwortung fĂŒr die Arbeitsbedingungen bei Industrie- und Handelsunternehmen liegt, nur 30 Prozent wĂ€ren bereit, mehr fĂŒr Kleidung zu zahlen, die sozialvertrĂ€glich produziert wird. Und nur fĂŒnf Prozent geben an, ĂŒberhaupt darauf zu achten, wie die Bekleidung hergestellt wird, die sie kaufen.
Keiner wird gezwungen bei kik zu arbeiten, doch bei der desolaten Wirtschaftslage wollen und können sich die Deutschen keine teure Kleidung leisten. Es kann nun mal nicht jeder in Klamotten von Bruno Banani und Lagerfeld herumlaufen und ausschliesslich im Hofladen kaufen.
Was tun eigentlich DIE GRĂNEN gegen diesen Missstand?
Wenn der Durchschnittsverdienst der Mitglieder von BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen ĂBER dem der Mitglieder der Besserverdiener-Partei FDP liegt, was erwarten Sie denn da, bitte schön? (Ich meine ausser moralisierende Reden schwingen)
zu Post 2
„Keiner wird gezwungen bei kik zu arbeiten,..“
Bei einer solchen Behauptung kann man nur verwundert den Kopf schĂŒtteln.
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der LeiharbeitsverhĂ€ltnisse und in jĂŒngster Zeit der Kurzarbeit, sowie der zum Teil schikanösen Behandlung von Arbeitslosen durch die Ămter, kann man sich ĂŒber diese Weltfremdheit der Aussage nur wundern.
Zur Erinnerung hier die neusten Zahlen zur Arbeitssituation im Lande:
5,970 Millionen âArbeitslosengeld-EmpfĂ€nger/innenâ (Alg und Alg II).
5,867 Millionen Arbeitsuchende, darunter 3,586 Millionen Arbeitslose (nach der offiziellen Rechnung).
Quelle: Bremer Institut fĂŒr Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ):
Dabei fĂ€llt dem Autor nicht auf, dass seine Aussage, dass sich viele „keine teure Kleidung leisten“ können, ja nur die Kehrseite der Arbeitsmarktsituation ist.
Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass das, was der Kunde weniger bezahlt, letztlich durch die BeschĂ€ftigten in den GeschĂ€ften und die anderen in der Produktion BeschĂ€ftigten bezahlt wird, indem sie fĂŒr ihre Arbeit weniger bekommen.
@DMS
Genau diese Antwort habe ich erwartet, vielen Dank dafĂŒr.
Da kann man kik ja dankbar sein, denn die dort BeschĂ€ftigten bekommen zwar wenig Lohn, liegen aber nicht auf der Strasse, sind sozial abgesichert und sind nicht den schikanösen Behandlungen der Ămter ausgesetzt. Dann ist doch alles in Ordnung, oder?
Ach, eine Kleinigkeit noch. Auf meine Frage:
„Was tun eigentlich DIE GRĂNEN gegen diesen Missstand“?
haben Sie nicht geantwortet. Warum nicht?
Es geht nicht allen so gut wie Ihnen, das sollten Sie vielleicht mal beachten und man sollte immer daran denken, wo man herkommt!
Also, fĂŒr Alle! In allen DiscountlĂ€den arbeiten ĂŒberwiegend Frauen, besonders im Textil und Bekleidungsbereich.
Diese Frauen arbeiten entweder auf 400.-âŹ-Basis oder fĂŒr die Lohnsteuerklasse V. Das da am Ende des Monats nicht viel ĂŒbrig bleibt ist klar. Deshalb ist deren Lohn nur als Zusatzeinkommen zu rechnen. Dies machen aber die Frauen auch nur um spĂ€ter bei der Rentenanpassung nicht so viele Fehlzeiten aufzuweisen.
Habe dies frĂŒher auch gemacht. War mal was anderes auĂer die Kinder, KĂŒche und die Vier WĂ€nde.
Aber man muĂ sehr viel arbeiten fĂŒr wenig Geld, das stimmt und wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft nicht Ă€ndern, da unsere Politik sich ja immer am amerikanischen Status orientiert.
zu #5
Gegen diese MisstĂ€nde ist wĂŒrde kurzfristig ein einheitlicher Mindestlohn helfen, der in der Höhe so liegt, dass man davon leben kann.
@ DMS,
waren es doch nicht die GrĂŒnen, die in 7 Jahren Rot-GrĂŒner Bundesregierung mit Wohlgefallen auf den Hartz-Dampfer mitgefahren sind, die sich in dieser Zeit einen feuchten Kehricht um einheitliche Mindestlöhne gekĂŒmmert haben?
Wollen sie das etwa vergessen? Oder hat sich in dieser Zeit und heute auch noch die Bundesspitze der GrĂŒnen deutlich von der Meinung der Parteibasis abgesetzt?
Die Fischer-Ăra hat den GrĂŒnen freilich nicht immer gut getan.
zu #8
Da haben Sie leider Recht. Gegen die Hartz-Politik hatte ich mich schon damals eingesetzt, nur lieĂen sich die Meisten von der Schröder-Politik blenden. Die jetzige sozialpolitische Situation ist das gewollte Ergebnis der SPD-Politik gewesen: Schaffung eines Niedriglohnsektors, LohnzurĂŒckhaltung zur Förderung der Exportwirtschaft. Das schlĂ€gt jetzt da der Export massiv einbricht ebenso massiv zurĂŒck, da der Binnenmarkt vernachlĂ€ssigt wurde. Abzulesen an der stetigen Senkung der Lohnquote bei steigender Gewinnquote und wachsender ProduktivitĂ€t. siehe https://www.jjahnke.net/index_files/04054.gif
Der Schuster hat bekanntlich die schlechtesten Schuhe oder wie ist die Meldung der Berliner Zeitung vom 24.03.2009 zu verstehen:
„Berlin – Die BeschĂ€ftigten des Berliner Landesverbandes der SPD werden nach 20 Jahren wieder einen Tarifvertrag erhalten. Er soll am Mittwoch unterzeichnet werden, teilte der Landesbezirk Berlin der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Dienstag mit. Nach einem Jahr Verhandlungen habe man sich einigen können. Der Vertrag gilt fĂŒr 32 BeschĂ€ftigte der Partei, mit einer Besitzstandsregelung fĂŒr langjĂ€hrige BeschĂ€ftigte und Verbesserungen fĂŒr die spĂ€ter eingestellten Mitarbeiter. Der heutige PrĂ€sident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), hatte 1989 den damaligen Tarifvertrag aus KostengrĂŒnden gekĂŒndigt.“
Gerade die Partei, die sich seit ĂŒber 100 Jahren fĂŒr Arbeitnehmerrechte eintritt, nimmt es bei sich selbst nicht so genau.
Nicht (an)klagen. Besser machen durch vormachen!!
Monitorsendung als Video und als Text unter:
https://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2009/0402/kik.php5
Landessozialgericht nennt 4,50 ⏠Stundenlohn sittenwidrig.
Gute Nachricht fĂŒr Verona Poothbusch: Nach den negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen um Steuerfahnder und den nicht verlĂ€ngerten Werbedeal mit Schwartau hat Verona einen neuen Vertrag an Land gezogen. Auch wenn der nicht sooo sexy klingt. Wie man der Netzeitung entnehmen kann, wird sie ab August zwei Jahre lang fĂŒr den Textildiscounter Kik werben.
Gut, besonders viel zahlt Kik nicht, auf 400-Euro-Basis wird Verona Pooth aber auch nicht arbeiten – wenn erstmal die Spots mit ihrer Stimme und der des kleinen roten T-Shirts in Fernsehen und Radio rauf und runter laufen, werden sich die Schmerzmittelhersteller und Ohropax sicher erkenntlich zeigen.
Die Pooth nimmt alles mit, die wĂŒrde auch fĂŒr den neuen Bioladen auf dem Marktplatz werben und dem Biobauer zeigen wie der Blubb in den Spinat kommt đ
https://itsvery.net/verona-feldbusch/blubb-verona-feldbusch-0004.jpg
Ich dachte, der Blubb ist in der Vroni ? Ein echter Bio Blubb muss es aber schon sein.
Nicht wie in den VerhĂŒterli von Langnese-Iglo! Da ist nĂ€mlich der Blubb angeblich auch schon drin.
đ