Zwiespältiger Blick auf das Stadtmarketing…
…wie ich es in meinem Redebetrag in der letzten Stadtverordnetenversammlung ausgedrückt habe:
Homberg hat seine Spitzenposition im Kreis verloren.
Homberg rutscht weiter ab.
Diese Feststellung traf der Bürgermeister, nachdem er seit acht Jahren im Amt ist.
So lange liegt der Auftrag zum Aufbau eines Stadtmarketings auf seinem Tisch, ohne dass er etwas unternommen hat.
Wir brauchen ein Stadtmarketing in Homberg aber nicht als Schlagwort für die Ausrichtung von Veranstaltungen, sondern im Sinne von Marketing.
Was ist Marketing?
" Marketing heißt, sich auf die Wünsche und Anforderungen des Marktes in allen Handlungen einzustellen.
Marketing kann nicht eine Aufgabe neben anderen sein, sondern sie muss die anderen Aufgaben mit ihrem Verständnis durchdringen.
" Dazu muss der Markt erkundet und beobachtet werden, das heißt die verschiedenen Wünsche und Anforderungen unterschiedlichster Nutzer.
" Auf dem Markt steht man im Wettbewerb. Was machen die anderen? Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
" Wo sind in Beziehung zu den anderen Wettbewerbern die eigenen Stärken und Schwächen?
Da die Mittel immer begrenzt sind, ist es notwendig Prioritäten zu setzen. Was ist dringlich? Wo kann mit den Mitteln der größte Effekt erzielt werden?
" Das auf den Markt ausgerichtete Marketing muss ergänzt werden durch ein inneres Marketing. Das heißt, alle Akteure, auf die gemeinsamen Ziele ausrichten, sie unterstützen und integrieren. Nur wenn alle sich den gemeinsamen Zielen verbunden fühlen, kann es Synergieeffekte geben.
Von all dem habe ich bisher in der Diskussion nichts gehört. Was in den Satzungsentwurf als Ziel aufgeführt wird, ist so allgemein, dass sich daraus keine konkreten Handlungen ableiten lassen. Die Liste der Aufgaben ist so lang, dass sie von einem Geschäftsführer überhaupt nicht zu bewältigen ist, sie entspricht damit lediglich einem Wunschzettel.
Wer die Diskussion über Stadtmarketing in anderen Städten verfolgt, stellt fest, dass es in dieser Position darum geht, sich um viele Kleinigkeiten zu kümmern und die Akteure zu koordinieren. Nicht umsonst ist der Begriff des "Kümmerers" entstanden. Eine Verantwortliche oder ein Verantwortlicher für das Stadtmarketing muss sich vor allem um viele Kleinigkeiten und weniger um spektakuläre Großereignisse kümmern.
Was sich allerdings in der bisherigen Satzung abzeichnet, geht wohl eher in Richtung Eventmanagement.
Nun könnte man all diese Mängel noch hinnehmen und sagen, lasst uns erst einmal anfangen, wir lernen bei der Arbeit. Dem würde ich noch zustimmen können, wenn nicht mit dem Beschluss zur vorliegenden Satzung auch eine Personalentscheidung getroffen würde. Es heißt in der Satzung, der Bürgermeister ist "geborenes Mitglied" des Vorstandes.
Wenn wir mit dieser Satzung ein neues Kapitel im Stadtmarketing beginnen wollen, das wirklich Erfolge zeigen kann, dann kann nicht im Vorstand – und vielleicht später sogar als Vorsitzender – ein Mann stehen, der seit acht Jahren gezeigt hat, dass er dieses Thema nicht bearbeiten kann und somit das gesamte Projekt gefährdet.
" Er war nicht in der Lage, tragfähige Kooperationen in der Stadt aufzubauen.
" Sein Informationsstil ist katastrophal, man weiß nicht, welche Aussage stimmt und welche nicht.
" Mit Druck und Angst in der Personalführung kann man kein kundenorientiertes Verhalten unterstützen, das muss selber vorgelebt werden.
" Als Repräsentant der Stadt – vor allem auch gegenüber der Wirtschaft – muss er glaubwürdig sein. Im Umgang mit dem ansässigen Unternehmen hat er das nicht bewiesen.
Für das Stadtmarketing brauchen wir eine integere Personen.
Menschen, die unsere Stadt würdig vertreten und nicht durch Negativschlagzeilen.
Aus diesem Grund sollte in der Satzung die Stadt nicht durch den Bürgermeister vertreten werden, sondern durch integre und fachkundige Personen, die von den Stadtverordneten gewählt werden.
Gerade weil der Niedergang Hombergs voranschreitet, brauchen wir ein leistungsfähiges Stadtmarketing, um gegen zu steuern. Allerdings nicht mit einem Mann im Vorstand, der bewiesen hat, das er dazu nicht fähig ist.
Als Ausdruck des Zwiespalts zwischen der Notwendigkeit und der katastrophlen Personalentscheidung habe ich mich der Stimme enthalten. Noch hoffe ich, dass es andere Lösungen geben wird, dass eine fachlich versierte und standfeste Person das Heft in die Hand nimmt.
Aber wenn auch noch so viele „Fehlstellen“ auf der Homberger Homepage zu finden sind, was wirklich gelungen ist, sind die wechselnden Bilder auf der Hauptseite.
Wirklich tolle Fotos, die Lust auf Homberg machen.
Ansichtssache!
Heute gibt es auch einen Leserbrief von einem SPD – Mitglied, diesem möchte ich jedoch lieber raten, den Mund oder den Stift zu halten.
Die SPD hat Wagner den Weg bereitet.
Lange Jahre hat die SPD alles aber alles verpennt, was zu nötig und wichtig war.
Jetzt zu kritisieren ist etwas fehl am Platze.
Dabei bin ich gewiss, aber ganz gewiss kein Freund vom jetzigen Bgm.
Ohne die BORNIERTHEIT; AROGANZ UND SELBSTZUFRIEDENHEIT der SPD sehe Homberg anders heute aus.
Also nicht mit Steinen werfen Herr Herbold.